Über zehn Jahre sind AMORPHIS mittlerweile im Metalgeschäft tätig. In all den Jahren wurde aus der einstigen genreweisenden Deathmetaltruppe nach und nach eine immer „bravere“, jedoch nicht weniger interessante Band, die sich nun jedoch mehr in der finnischen Rockszene, als auf den metallischen Pfaden heimisch fühlt. 10 Jahre, ein ganzes Jahrzehnt, so dachten es sich auch die Jungs, wie auch ihre Plattenfirma, mit einem Best-Of die Wandlung der Band über die vergangenen 10 Jahre ins Licht zu rücken. Eine Wandlung, die wohlgemerkt nicht jedem bekommen ist. Ich denke viele haben die Band nämlich seit Elegy abgeschrieben, weil sie oberflächlich betrachtet zu kommerziell wurde und auch die Songqualität merklich nachließ. Dies ist aber nur ansatzweise richtig. Fakt ist, dass die Band mit ihren ersten Werken vielen Bands den Weg gewiesen hat und auch die neuen Songs nicht von schlechten Eltern sind. 1992 begann die Band ihren Feldzug mit „The Karelian Isthmus“. Gleich zwei Jahre drauf wurde das Meisterwerk „Tales from the thousand Lakes“ nachgeschoben. Nach dem, einen Stilbruch andeutenden „Elegy“ und der „My Kantele“ EP kam mit „Tuonela“ der erste Durchhänger der Band. Erst im neuen Millennium hat sich die Band mit „Am Universum“ wieder erholt. „Chapters“ ist nun ein gelungener Einblick in die Geschichte der Band. Es geht Querbett durch alle AMORPHIS-Epochen, angefangen von den psychedelischen Neuzeitwerken, bis hin zu den alten growllastigen Anfängen der Band. Um auch den Kaufeffekt zu verstärken und dieses Album auch für alle schmackhaft zu machen, die schon die ganze Discographie zu Hause haben, wurde zudem eine zweite Bonus-CD als ergänzendes Kaufargument mit fünf Videos ihrer Schaffenszeit sowie die dazugehörigen Texte und einer recht ausführlichen Bandhistory dazugepackt. „Chapters“ ist ein gelungener Querschnitt durch 10 Jahre AMORPHIS, der sehr wohl für Leute interessant ist, die AMORPHIS nur vom Hörensagen kennen und einen kleinen Crashkurs bezüglich der Band benötigen. Für alle anderen ist dieser Silberling nur aufgrund der Videos interessant. Wer darauf verzichten kann, dem reichen die regulären Alben.
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