Die neue, ausgewachsene DOOL-Scheiblette rotiert näher und näher, doch bis es so weit ist, halten die Niederländer mit der EP „Love Like Blood“ unseren Ohren die Treue. Auf dem schlanken Drei-Tracks-Silberling klingt Altbekanntes und Vertrautes: Den KILLING JOKE-Klassiker – nach welchem die EP betitelt ist – ließen DOOL bereits während ihren Liveauftritten von der Leine. „She Goat“ und „In Her Darkest Hour“ stammen unterdessen vom beachtlichen 2017er Debüt „Here Now, There Then“, hier live vertont und mitgeschnitten auf der letztjährigen Ausgabe des Rock Hard Festivals.
DOOL klopfen 34 Jahre Staub vom KILLING JOKE-Klassiker
„Love Like Blood“ beweist, wie zeitlos Musik oftmals ist. Gerade weil sowohl KILLING JOKE als auch DOOL sich auch im Gothic Rock zuhause fühlten beziehungsweise fühlen, wirkt das Cover aus den Händen des Quintetts absolut natürlich – bloß ins 21. Jahrhundert katapultiert und mit einer kräftigen Prise Doom-Epik angereichert. Der vor 34 Jahren veröffentlichte Goth-Rock-New-Wave-Song gewinnt so ungeheuer an Energie.
Anders bei den Live-Aufnahmen. Hier ist der Druck der Albumversion etwas auf der Strecke geblieben. Im besten Fall sollte es andersherum sein, denn nur so haben Live-Releases überhaupt ihre Berechtigung. Auch wenn die Aufnahme nicht völlig misslungen ist, so matschen und leiern die Instrumente streckenweise hallig ineinander. Die Energie, mit der „Love Like Blood“ startet, geht leider flöten.
„Love Like Blood“ verliert mit den Live-Aufnahmen an Fahrt
Auffällig: Das Artwork der EP existiert digital in zweifacher Ausführung, was der fragwürdigen Zensierwut von facebook und Co. geschuldet sein dürfte. Grundsätzlich scheinen weibliche Brustwarzen ja sexualisiert angesehen werden zu müssen. Dabei ist es wesentlich befremdlicher, die an Baphomet erinnernd posierende Frau mit wegretuschierten Geschlechtsmerkmalen zu betrachten. Wie so häufig erreicht Zensur genau das Gegenteil: Mehr Aufmerksamkeit als das Unzensierte.
Ob das auch dem Inhalt zu Aufmerksamkeit verhilft? Der Kauf lohnt sich insbesondere wegen des gelungenen Coversongs. Die Live-Aufnahmen sind eher überflüssiges Beiwerk. Wenn Fan auf Diskografie-Vollständigkeit Wert legt, ist „Love Like Blood“ also durchaus keine Fehlinvestition.
hab neulich ein paar Alben gepostet die ich in nächster Zeit kaufen werde gepostet und wurde wegen diesem Bildchen für 24 Std gesperrt 0_o!
Immerhin kannst du dir sicher sein, dass Madame van Dorst das sau komisch findet. Elle Bandita denkt sich schon was dabei, wenn sie nackte Omas auf ihr Cover packt.
Wie viele Coverversionen von Love like blood braucht die Menscheit denn noch?