Auf diese Scheibe habe ich mich gefreut, wie ein kleines Kind auf Weihnachten. Ich kannte Lumsk (sprich: Lümsk) schon eine ganze Weile, da sie sich im norwegischen Underground schon einen Namen machen konnten und umso schöner ist es, dass sie nun mit einem Plattenvertrag in der Tasche ihr Album „Åsmund Frægdegjevar“ ganz Europa und darüber hinaus zugänglich machen können. Lumsk sind nämlich total anders, als alles, was ich bisher gehört habe. Sie spielen eine Art von Metal (kommt vielleicht sehr melodischem Black Metal am nächsten, aber eine Einordnung ist hier verdammt schwierig) und mixen dieses mit norwegischer traditioneller Musik. Sicherlich ist das nichts neues, werdet ihr jetzt sagen, aber wie Lumsk es kombinieren ist es schon etwas Besonderes. Ganz anders als ihre Landsleute von Àsmegin steht bei Lumsk nämlich der Folk im Vordergrund und der Metal hat nur eine hintergründige, aber dennoch sehr wichtige Rolle. Sicherlich muss man ein kleines Faible für norwegische Musik haben, sonst gehen einem die meisten Lieder schnell auf die Nerven, da nun viele traditionelle Elemente mit eingebunden sind. Das Album erzählt die Geschichte von Åsmund Frægdegjevar, einem furchtlosem Burschen, der in den knapp 60 Minuten Spielzeit so einige Abenteuer erlebt. Dies ist passend intoniert, ist dabei meistens im ruhigen oder midtempo-Bereich und bleibt immer sehr melodisch, wie gesagt darf man hier keine blackmetallische Kettensäge erwarten. Eher im Gegenteil, denn der erste Song „Ormin Lange“ fängt sehr melodisch mit gesprochenen Passagen an, um dann an Schnelligkeit zu gewinnen. Hierzu gesellt sich auch bald die wundervolle Stimme von Vibeke, welche für die Band doch recht prägend ist, da gerade auch sie diese nordische Atmosphäre verbreitet. Die siebenköpfige Band schafft es jeden Song in einem anderen Gewand zu schmücken, welches noch heller strahlt, als das andere zuvor. Jedoch gibt es keines, was mir überhaupt nicht gefällt, allerdings viele, die mir besonders gut gefallen. Da wäre nämlich z.B. „Skomegyvri“, welches mir aufgrund der Violinen und dem weiblichen Gesang am besten gefällt und so sofort zu meinem Lieblingssong mutiert ist. Dicht gefolgt allerdings von dem schon erwähnten „Ormin Lange“ oder auch „I Lytinne Två“, zu welchem die Band auch ein sehr interessantes Video gedreht hat. Ich bin von der Band also sehr angetan, empfehle euch vor dem Kauf allerdings mal reinzuhören, denn dies ist sicherlich Geschmackssache und nicht für einen Blindkauf geeignet. Fans von Storm oder den schwedischen Otyg könnten hieran allerdings auch wohl gefallen finden.
Sehr Klassisch gehalten, legt sich wie Balsam auf Deathmetal verursachte Kopfschmerzen und wirkt dennoch sehr ansprechend. Die CD ist aufjedenfall einen Kauf wert. 9 punkte für Abwechslungsreichtum Individuallität und Relaxfaktor.
Nettes, kurzweiliges Album, allerdings wirkt manches (Songwriting, Riffs) noch verbesserungswürdig. Wirklich interessante Stellen werden nicht so ausgebaut, wie es nötig ist, stattdessen in machen Songs viel zu langes Nu (?) Metal Riffing, zumindest kommts mir so vor… Gut dagegen der Gesang, die Chöre (auch viel zu selten), und natürlich die Streicher!
Arg durchschnittliche Platte, die gegenüber der Folk-Metal Konkurenz nix reissen kann. Kann man hören, ist streckenweise aber arg langatmig und bestimmt kein Muss…