Hier der Nachschlag in Sachen Holländischer brachial Death Metal! Nach den 3 Demo-CDs „Soured“, „Obsolete Prophecies“ und „Inferno“ steht jetzt mit „Mortal Dusk“ die Debüt-Scheibe der sechs Holländer auf dem Speiseplan. Dabei richteten die Jungs eine leckere Suppe an, die allerlei Raffinessen aufweist. Zum einen wären da natürlich die brutalen Death-Metal-Parts, die mir gleich schon zu Beginn beim Titeltrack verflucht gut gefallen und zum anderen auch die melodischen oder gar richtig atmosphärischen Passagen, wie z.B. beim Track „God Is A Souvenir“. In diesem Song wird manchmal ein Keyboard eingesetzt und kann schöne Akzente setzen. Vielleicht erst etwas komisch, dass ein Keyboard bei einer extremen Death-Metal-Kapelle zum Zug kommt, aber der Song ist wirklich klasse intoniert. Natürlich wäre eintöniges Rumgebimmel des Keyboards langweilig – das wissen auch As It Burns und mischen deswegen mal ein paar ordentliche Attacken unter, die die ganze schwelgerische Atmosphäre doch rabiat zerstören. So muss das gemacht werden! „Holy Waste“ schickt gleich den großen Bruder vorbei und lässt die elegischen Momente zu Hause. Die Langrille lebt von den verschiedenen Gefühlen, die mal ruhig und besinnlich sind, meistens jedoch geht es härter zur Sache. Deswegen wird es auch nie langweilig und man kann immer neue Melodien entdecken. Jeder Song lädt aber zum Bangen ein und gerade auch live wird die Scheibe metzeln ohne Ende. Für das heimische Vergnügen hat die Platte selbstverständlich auch genügend Potential, sollte daher aber in höherer Lautstärke konsumiert werden. „Mortal Dusk“ ist ein enorm heißes Eisen – Daumen hoch!
Hier mein Leserreview vom 29.10.03 : "Ein interessanter Stil-Mischmasch, den man gar nicht so richtig einordnen kann. Anleihen werden jedenfalls beim Mittneunziger Melo Death á la In Flames und Dark Tranquillity genommen. Größtenteils sind die Songs mit sphärischen Keyboardklängen unterlegt, die das Ganze auch mal in Richtung symphonischer Black Metal der Marke Dimmu tendieren lassen aber hin und wieder auch einen leicht futuristischen Touch hinzuaddieren. Dazu dann ein Sänger der zwischen Vocals der Marke rau gegröhlt und heiser geschrieen variiert. Die Sache klingt insgesamt also nicht komplett skandinavisch sondern auch ’ne Spur nach den holländischen Landeskollegen wie God Dethroned. Kommt alles in allem recht gut und sitzt größtenteils, auch wenn die Band dann am besten ist, wenn sie es etwas langsamer angehen lässt und dem Melodieanteil gegenüber dem Geknüppel der Vorzug gegeben wird (das wär‘ dann bei den Highlights "Silent Might" und "The Pulse of Anger"). Gutes Album, sollte man sich mal anhören wenn einem die aktuellen Melodic Death Veröffentlichungen irgendwie zu abgedroschen sind. Originell und eigenständig klingen As it Burns nämlich allemal… (Anonymus)"