Bands mit Zahlen im Namen waren mir schon immer suspekt. Es drängt sich die Vermutung auf, die Zahl beziehe sich darauf, um den wievielten Klon eines Innovators es sich bei der jeweiligen Formation handelt, was Kapellen wie Sum 41 und wie sie alle heißen zumindest nicht widerlegen. Beim Consortium Project verhält es sich allerdings eine Spur anders, da man sich hier selbst als Messlatte nimmt und seine eigenen Outputs entsprechend durchnummeriert. So liegt mit CIII nach Adam Riese das mittlerweile dritte Werk des Projekts um Ian Parry vor, für welches der Zeremonienmeister wieder eine Batterie an bekannten Musikern um sich geschart hat; darunter Casey Grillo von Kamelot oder Stephan Lill von Vanden Plas. Schon die schiere Latte an Namen und die Tatsache, dass man sich an ein Konzeptalbum wagt, lässt den hohen Anspruch erahnen, den sich die Konsorten auf die Fahnen geschrieben haben. Verfehlt haben sie ihr Ziel nicht, denn was hier aus den Boxen schallt, ist wirklich ein ganz schön komplexes Stück Musik. Leider ist genau hier auch der große Kritikpunkt anzubringen, denn vor lauter Detailarbeit verliert man das große Ganze aus den Augen. Die Songs sind so mit Ideen und Arrangements vollgestopft, dass es gut auch noch für CIV, V und VI gereicht hätte. Es wäre wirklich besser gewesen, man hätte die Strukturen etwas entzerrt, denn vor lauter Frickelei, Stil- und Tempowechseln wirkt das Endprodukt so heterogen, dass es eher an einen Sampler erinnert als an ein Konzeptalbum. Man bedient sich bei den verschiedensten Stilistiken, von Heavy Metal mit Stadion-Chorussen über orientalisch angehauchte Effekte und Frauenstimmen, treibenden Power Metal Passagen bis zu Gitarren- und Keyboard Solo-Duellen. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen. So wirkt die Scheibe eher wie eine kalkulierte Kopfgeburt denn wie ein harmonisches Stück Leidenschaft. Ein gutes Beispiel für die Ideenflut, die in den Songs verarbeitet wird, ist das knapp 8-minütige „Beyond the Gateways of Legends“, welches mit einem coolen orientalischen Intro beginnt, um sogleich zweistimmig (Männlein und Weiblein) einen schönen melodischen von einem Chor getragenen Part einzuleiten (Achtung Ohrwurmstelle!), bevor sich der Song dann in keyboardlastigen Soli verliert. Eine derartige Stilvielfalt findet sich in fast allen der insgesamt elf Songs, wobei zwei davon immerhin durch absolute Ohrwurmqualitäten bestechen, nämlich „Spirit of Kidness“ (Kiiiiiiiiiller!!) und „Lost Empire“. Es bewahrheitet sich eben wieder einmal der altkluge Spruch von den vielen Köchen und dem Brei.
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