Evergreen Terrace
Evergreen Terrace
Interview
EVERGREEN TERRACE haben vor gut zwei Jahren mit "Wolfbiker" ein überragendes Album abgeliefert, das ihnen einiges an Aufmerksamkeit bescherte. Ob "Almost Home", der Nachfolger, da mithalten kann, wird sich erst noch zeigen. Über die Unterschiede und sonstigen Geschehnisse im Hause EVERGREEN TERRACE gab Gitarrist Josh Auskunft.
Fangen wir direkt mit dem Titel des neuen Albums „Almost Home“ an, was kannst du uns denn darüber verraten?
„Almost Home“ ist die Phrase, welche uns vor dem Verrücktwerden bewahrt. Es scheint, als wäre immer, wenn irgendeine Art von Problem auftritt, ob nun persönlich, finanziell, oder die komplette Band betreffend, dass es jeden vor dem Wahnsinn bewahrt, wenn er sagt „We’re almost home“. Es meint, dass wir es schaffen werden, für jedes Problem, das wir haben, eine Lösung zu finden und wieder ruhig zu werden.
Mit „Wolfbiker“ habt ihr vor zwei Jahren eine Menge Leute sehr begeistert, inwiefern glaubst du, könnt ihr das Niveau der Scheibe mit „Almost Home“ halten bzw. noch steigern?
Wenn du ein Fan der „Wolfbiker“ bist, bin ich mir absolut sicher, dass du von „Almost Home“ umgehauen wirst. Es steckt mehr Leidenschaft in den Aufnahmen, eine bessere Energy und Songs, welche du nicht mehr aus dem Gehör kriegst.
Für mich klingt „Almost Home“ wie die konsequente Weiterführung von „Wolfbiker“. Versteh mich nicht falsch, es klingt nicht nach einer Kopie, da ist schon ein Entwicklungsschritt zu beobachten, allerdings gibt es eine Menge Parallelen, was mir als „Wolfbiker“-Fan natürlich gut gefällt. Wo siehst du denn die grundlegenden Unterschiede der beiden Alben?
Auf „Wolfbiker“ waren wir noch dabei, den neuen Sound von EVERGREEN TERRACE zu entwickeln, auf „Almost Home“ hat sich dieser dann etabliert. Es ist, als wäre „Almost Home“ „Wolfbiker“ 2.0, haha! Ich denke, dass „Almost Home“ mehr Flow hat als „Wolfbiker“.
Mit „God Rocky, Is This Your Face?“ habt ihr einen Song auf der CD, welcher sich ziemlich von den anderen unterscheidet. Ziemlich vertrackt und heftig. Ist das nur ein einmaliges Experiment, oder gibt es eventuell schon einen Hinweis darauf, wie Evergreen Terrace eventuell in Zukunft klingen werden?
Vielleicht beides? Wer weiß!? Ich bin wirklich froh darüber, wie das Stück ausgefallen ist und erfreut, dass es auf der Scheibe ist. Ich denke, es bringt eine gute Abwechslung auf das Album. Tim von AS I LAY DYING ist als Gastshouter dabei, und daher ist es noch intensiver, als ursprünglich gedacht.
Es ist bereits euer zweites Album via Metalblade Records. Ich erinnere mich daran, dass ihr mit eurem letzten Label Eulogy Records ziemlich viel Ärger hattet. Wenn du so zurück blickst, inwiefern hat sich mit dem Labelwechsel alles zum Besseren geändert? Oder gibt es vielleicht auch ein paar negative Entwicklungen?
Es gibt nichts wirklich Negatives über Metal Blade zu sagen. Eulogy auf der anderen Seite, gut, lass uns einfach sagen, dass ich nicht genug Zeit zum Erklären habe. Auf alle Fälle ist der größte Fortschritt Ehrlichkeit. Wir haben nicht das Gefühl, dass die Leute von Metal Blade uns versuchen abzuziehen oder Dinge vor uns zu verheimlichen.
Da mir, wie so oft bei Promo CDs kein Text beiliegt, kannst du mir vielleicht kurz berichten, was für Themen ihr diesmal in euren Lyrics behandelt?
Sie sind echt! Kein Bullshit, um CDs zu verkaufen! Reelle Lebensanstrengungen, reelle Gedanken und Ideen zu sozialen Problemen, Religon, Politik, Erwachsenwerden und so weiter.
Um mal kurz auf die momentane Metalcore/Hardcore-Szene zu sprechen zu kommen. Wie beobachtet ihr deren Entwicklung, seit dem Großwerden von Bands wie u.a. KILLSWITCH ENGAGE und Co.? Seht ihr es eher positiv, dass mehr und auch nicht nur Leute aus der Szene, zu den, bzw. euren Shows kommen, oder geht dadurch etwas das familiäre Gefühl einer kleineren Szene verloren?
Ich denke, die Ansicht zu haben, harte Musik sollte im Underground bewahrt und klein gehalten werden, ist eine elitäre Attitüde und Bullshit. Es ist großartig, dass mehr Leute zu dieser Musik finden – wenn es jemanden glücklich macht, was ist falsch daran?
Live, so konnte ich mich auf dem diesjährigen Summer Breeze selbst überzeugen, entfesselt ihr noch einiges mehr an Energie als auf CD. Mich würde interessieren, wo du/ihr mehr Spaß dran habt. Ein Album zu schreiben und aufzunehmen oder auf der Bühne zu stehen und die Live-Atmosphäre aufzusaugen?
Ohne Zweifel. Du bist in der Lage, dich in der Musik fallen zu lassen und auszurasten. Das Studio ist zu konzentriert.
Um noch mal kurz beim Summer Breeze zu bleiben, wie hat es euch denn dort gefallen?
Es war ziemlich krank. Tonnen von Menschen und viele Verrückte haben Flüssiges aus Widder-Hörnern getrunken.
Eine weitere Frage zu den Live-Shows: Ihr seid ja jetzt eine ganze Menge rumgekommen, soweit ich das mitgekriegt habe, wart ihr auch in Japan. Wenn du die einzelnen Länder bzw. Kontinente vergleichst, welche Unterschiede siehst du beim Publikum und wo hattet ihr bisher am meisten Spaß?
Japan war wirklich verrückt. Ich glaube, Japan und ein Großteil Europas haben das beste Publikum. Es scheint, als wären die Kids wirklich begeistert von den Bands an diesen Orten und nicht wie in den USA, wo alle es als selbstverständlich nehmen. Wir sind immer begeistert, in Übersee zu spielen, weil die Fans so loyal sind. Wir füttern das Publikum und wenn das Publikum es fühlt, dann sind wir.
Ihr seid im Dezember Teil der Persistence-Tour, allerdings nicht als Headliner, gibt es Pläne für eine ausgiebige Europa-Tour nach der Veröffentlichung von „Almost Home?
Drückt die Daumen!
Mit „Writers Block“ hattet ihr 2005 ein reines Cover-Album auf den Markt gebracht, das in seiner Ganzheit besser war als ein Großteil der sonst so veröffentlichten Cover-Versionen und Alben. War es eine einmalige Sache oder werden Evergreen Terrace noch mal Pop/Rock/Metal-Songs in ihrem Gewand präsentieren?
Wir haben darüber nachgedacht. Ich denke, es würde eine ganze Menge Spaß machen, noch eine Cover-CD aufzunehmen. Ich habe eine Menge guter Ideen, falls wir es machen.
Vielen Dank für das Interview, die obligatorischen, letzten Worte, bitte:
„Success is obedience to a structured way of life.“
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