Night Laser und Kikamora
Yeah Baby Tour 2019 live in Braunschweig
Konzertbericht
Samstagabend, halb acht, an einer Ausfallstraße irgendwo in einem Randbezirk von Braunschweig. Irgendwie sähe hier aber auch gar nichts so wirklich nach Rock‘n‘Roll oder gar Glam Metal à la NIGHT LASER aus, würde nicht dieses große Schild darauf hinweisen, dass es sich bei dem hier gelegenen Schabreu um die „Musikkneipe Nr. 1“ der Stadt handelt. Drinnen angekommen erwartet den Gast eine kleine, urige Kneipe mit ausladender Theke, aber um die Ecke eben auch eine überraschend große Bühne und gar nicht mal so wenig Platz für das Publikum.
KIKAMORA lassen den Eighties-Hard-Rock wieder auferstehen
Nachdem sich langsam die ersten Konzertgäste einfinden, betritt die mitgereiste „Hard Rock Sensation From The UK“ KIKAMORA nicht ganz pünktlich als erstes die Bretter. Tatsächlich spielt der Fünfer aus Bristol lupenreinen, klassischen Hard Rock, der zeitweise ein wenig an GUNS N‘ ROSES zu „Use Your Illusion“-Zeiten erinnert, allerdings mit deutlich erkennbarem britischen Einfluss und, auch durch die angerauhte Stimme von Frontmann Wilf, ein wenig mehr Blues. Der ist dann auch eine absolute Rampensau, der aber auch alle Klischees des Eighties-Hard-Rock-Sängers, vom bis zum Bauchnabel offenen Hemd bis zur gelegentlichen Mundharmonika-Einlage, erfüllt. Der Saal ist noch nicht voll gefüllt, das Publikum freut sich zwar, rastet aber auch nicht gerade aus? Völlig egal. Wilf animiert, und hat einfach Spaß, das KIKAMORA-Material erstmals in Deutschland zu präsentieren. Nach neun Songs ist Schluss und lässt sowohl die Band selbst als auch die bereits anwesenden Zuschauer glücklich zurück. Ein bockstarker Auftritt einer musikalisch wirklich hochklassigen Band.
Setlist Kikamora:
Alibi
Them & Us
Twist My Arm
Sat Around Living
Said & Done
Off The Cuff
Old Rosie
Half Rats
Wrong Place, Right Time
Familienangelegenheit für NIGHT LASER
Nach relativ kurzer Umbaupause stehen dann auch bereits NIGHT LASER auf der Bühne. Die Glam-Rocker aus Hamburg sind nicht zum ersten Mal in diesem Laden, und das merkt man sofort. Das Rätsel, warum die Jungs um Sänger Benno immer wieder ausgerechnet in Braunschweig auftreten, ist übrigens einfach zu lösen: Drei der vier Bandmitglieder stammen ursprünglich hier her, einer sogar aus der unmittelbaren Umgebung des Veranstaltungsortes. Der Abend ist also quasi eine Familienangelegenheit und das merkt man sofort. Plötzlich ist es rappelvoll vor der Bühne, das Publikum singt bereits von Beginn an erstaunlich textsicher mit. Der Stil der Truppe, relativ nah an Bands wie POISON, RATT oder vor allem MÖTLEY CRÜE gehalten, funktioniert selbst auf kleinen Bühnen erstaunlich gut, ohne peinlich zu wirken und ohne eine bloße Parodie, wie STEEL PANTHER, zu sein.
Nachdem Songs wie „Chaos Crew“ die Menge schon einmal ein wenig anheizen und die ein oder andere Faust in die Luft gestreckt wird, sorgt spätestens das Doppel aus „Fight For The Night“ und „Laserhead“ für eine schwitzige Atmosphäre. Mittlerweile wird nicht nur gesungen, es ist sogar ordentlich Bewegung vor der Bühne. Benno fasst das Geschehen treffend zusammen: „Vorgestern haben wir noch vor 160 Leuten in Hamburg im Logo gespielt, aber das war nicht … SO!“. Das Publikum besteht fast ausschließlich aus Fans, Freunden und Familie – und mittlerweile auch wieder den kräftig mitfeiernden KIKAMORA. Die hält es aber beim abschließenden „On My Own“ auch nicht mehr unten, und so feiern beide Bands auf einer proppenvollen Bühne gemeinsam den Abschluss einer offensichtlich sehr gelungenen Tour. Einen Wermutstropfen gibt es aber dann doch: Gitarrist Hannes verlässt die Band in Kürze, was natürlich mehrfach für emotionale Momente sorgt.
Fazit: Schön, mal wieder Musiker zu sehen, die sich noch über jede Reaktion, jeden Zuspruch des Publikums freuen, und sich nicht darüber beklagen, dass der letzte Gig ja kein Totalabriss war, wie man ihn ja sonst immer gewohnt ist. Diese Jungs sind allesamt hungrig darauf, einfach live zu spielen und strahlen den Spaß daran zu jedem Moment aus. Die Yeah Baby Tour Vol. 2 ist offenbar bereits beschlossene Sache und wird sicher auch wieder in Braunschweig halt machen.
Setlist Night Laser:
Heaven Is Hell
Chaos Crew
Bread And Circus
Trouble (In The Neighborhood)
Thin Ice
Timekiller
Make Me Cry
Promised Land
Fight For The Night
Laserhead
Wrecked
The Same Heartbeat
Keep This Love Alive
Fighting The Blues
On My Own
Text: Mirko Pidde
Fotos: Pictures by Nola
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