Scornage
Scornage

Interview

Interviews mit SCORNAGE sind immer eine amüsante Sache. Das beweist auch die These, dass gerade Thrash-Metal-Bands mit einem speziellen Humor gesegnet sind. Aber neben allem Humor haben die Jungs aus Aachen auch immer wieder was zu sagen, z.B. warum sie die Welt ermorden möchten.

ScornageMit eurem neuen Album „Born To Murder The World“ konntet ihr nicht nur die Qualität des übermächtigen „Pure Motorized Instinct“ halten, stellenweise konnte ihr den Vorgänger sogar übertreffen. Auffallend ist jedoch, dass ihr mit der neuen Scheiben weitaus aggressiver klingt. Hat das irgendwelche besonderen Gründe?

Arry (Volker „Arry“ Rahn, Gitarre): Das liegt mit Sicherheit auch an unserem neuen Gitarristen Tom Bronneberg, auf unserer letzten Platte war jedoch auch nur ein Midtempo-Song vertreten, welchen wir hier nicht haben. Vielleicht kommt dieser Eindruck hierdurch ja zustande. Vielleicht liegt das aber auch an den Aufnahmen, da die etwas aggressiver gemischt sind. Sicherlich spielt hier auch der Gesang eine große Rolle, denn Guido hat daran sehr gearbeitet.

Guido (Grawe, Gesang): Ja, ich hab viel mehr geraucht. (lacht)

Markus (Breuer, Bass): Auf jeden Fall ist das nicht mit Absicht entstanden, denn unsere Songs entstehen einfach. Es ist nicht so, dass uns jemand richtig angepisst hat.

Guido: Also jedenfalls nicht mehr als sonst. (allgemeines Gelächter) Der angepisste Status ist seit fünf Jahren der selbe. (lacht)

Markus: Ein Kollege fragte mich mal: „Langsame Nummern macht ihr nicht, oder?“

Guido: Ja, ja, die Walzerkönige!

Arry: Da ist aber sogar ein Dreiviertel-Stück bei!

„Pure Motorized Instinct“ war ja schon so eine Art Konzeptalbum. Kann man das neue Album auch in diese Kategorie stecken?

Tom (Freyer, Schlagzeug): Nee, ein Konzeptalbum ist das nicht. Von der Bandgeschichte ist es ja so, dass wir, bis auf den Gitarristen, den wir regelmäßig austauschen (allgemeines Gelächter), eine gefestigte Truppe sind die eben eine gefestigte Tendenz hat, die in Richtung Grusel, Trash-Horror-Filme usw. geht.

Guido: Ein Konzeptalbum ist ja hauptsächlich auf die Texte bezogen. Ich für meinen Teil schreibe die Texte nicht in einem Zeitraum von drei Jahren, sondern in einem Rutsch. Die Texte von „Pure Motorized Instinct“ sind in einem Zeitraum von drei oder vier Monaten entstanden, was bei „Born To Murder The World“ genauso war. Aus diesem Grund gehen dort eben Themen und Einflüsse ein, die mich in dieser Zeit beschäftigen. Deswegen geht das schon in eine gewisse Richtung, was aber nicht bewusst gewollt ist. Es steckt jedoch nicht wie z.B. bei einem KING DIAMOND-Album eine Story dahinter, und beim nächsten Album geht es wieder um etwas ganz anderes.

Eine zusammenhängende Story habt ihr also nicht verarbeitet?

Guido: Nein, haben wir nicht. Die Stücke haben viel mit Religion zu tun, aber nicht, weil ich jetzt unbedingt ein Album über Religion machen wollte, sondern weil es mich zu dieser Zeit einfach beschäftigt hat. Ich hab mich vielleicht drüber aufgeregt oder…angepisst.

Wo habt ihr denn diesmal die netten Filmsequenzen hergenommen und wie seid ihr darauf gekommen?

Guido: Die habe ich aus meiner umfangreichen Heimvideothek genommen.

He, he, erzähl mal mehr darüber!

Guido: Na, was soll ich darüber sagen. Ich hab daheim eben eine umfangreiche Sammlung und bin ein ziemlicher Film-Fan, hauptsächlich von dem Splatter-, Horror- und Gemetzel-Genre. Und darunter gibt es eben immer wieder Sachen, die mich sehr beeindrucken, jetzt mal unabhängig von dem Gemetzel-Kram. Aber gerade Sachen, die von Clive Barker stammen und dessen Philosophie, die dahinter steckt. Ja, da steckt wirklich eine Philosophie hinter! Und wenn dann die Charaktere gut ausgearbeitet sind und in dem Film was zu sagen haben, dann inspiriert mich das und ich bin dann gerne bereit, das zu verwurschteln.

Und woher stammt das Intro vom Song „Born To Murder The World“?

Guido: Das stammt aus „Lord Of Illusions“. Unbedingte Kauf- und Ansichtsempfehlung!

Bei eurem letzten Album wurde euch ja teilweise vorgeworfen, dass ihr immer die gleiche Schiene fahrt, gerade in Hinsicht auf Old-School-Thrash-Metal. Durch euer neues Album werdet ihr euch das wohl wieder anhören müssen. Geht ihr trotzdem weiter euren Weg, ohne nach links oder rechts zu schauen, oder lasst ihr euch von euren Kritikern beeinflussen?

Arry: Na, ja, wenn man so was liest denkt man sich ja schon, was derjenige sich dabei gedacht hat.

Guido: Wat denkt der sich dabei? (lacht)

Arry: Nun ist es allerdings unsere Linie, auf die wir uns schon seit ein paar Jahren eingeschossen haben, und diese macht uns eben Spaß. Wir werden damit auch, vielleicht bis auf ein paar Kleinigkeiten, so weitermachen. Ein Besetzungswechsel bringt natürlich immer etwas anderes mit sich, doch im Grunde ändert sich nicht viel. Und solange uns daran nichts stört, werden wir es weiterhin so machen.

Guido: Es kommt schlicht immer darauf an, wer die Platte gerade rezensiert und sich anhört. Auf der einen Seite gibt es die Leute, die auf den Old-School-Sound abfahren, auf der anderen Seite gibt es auch diejenigen, die den Begriff Old School direkt ablehnen, weil sie ihn vielleicht schon 30.000 mal gehört haben. Es läuft demnach auf den persönlichen Geschmack desjenigen hinaus, der die Scheibe kritisiert.

Markus: Wir probieren natürlich auch mal neue Sachen aus, wir schreiben die Stücke jedoch so, wie uns die Nase gewachsen ist. Wir brauchen von der Musik nicht zu leben, deswegen machen wir, was wir wollen und was uns Spaß macht. Die Leute können uns ruhig kritisieren. Und auf Biegen und Brechen jetzt ne Prog-Scheibe zu machen…

Tom F.: Deine Frage war aber eigentlich, ob wir diesen Stil weitermachen werden, oder?

Ja, aber eher ob ihr eurem Stil treu bleibt, ohne euch reinreden zu lassen.

Tom F.: Ich gehöre sicherlich zu der Art von Musikern die Lust hätten, mal was anderes zu machen.

Markus: Ja, aber das machst du doch nicht abhängig davon, was andere sagen? Sondern weil du Bock drauf hast!

Gab es bisher eigentlich negative Kritiken zur neuen Platte?

Arry: Ja!

Also ich hab bisher nur gute Kritiken gelesen.

Tom F.: Die Produktion ist natürlich Geschmacksache, was ich persönlich unterschreiben würde. Die einen sagen, dass sich das Teil wirklich nach der alten Schule anhört und nicht nachgemacht klingt. Und der nächste sagt eben…

Guido: …kenne ich seit 25 Jahren.

Tom F.: Da kommen dann Aussagen wie „Fans, packt ein paar Punkte drauf, ich gebe aber nur vier von zehn.“ Das gab es wortwörtlich.

Tom Bronneberg (Gitarre): Na ja, wenn es bei 30 wirklich guten, drei oder vier negative gibt, damit kann man doch leben.

Arry: Ein paar kann man aber auch nicht wirklich ernst nehmen. Einer hatte irgendwie was gegen die Plattenfirma. Der meinte dann, dass Remedy Records ja dafür bekannt wären, nicht so tolle Bands zu haben usw. Wir würden da auch keine Ausnahme machen. Auf so was kann man freilich nicht zählen. Es hat allerdings keiner gesagt, dass wir schlecht spielen. Es ging dann wirklich eher darum, dass unser Stil nicht dem des Betrachters entsprach. Wenn das Teil ja allen gefallen würde, dann müsste ich jetzt nicht mehr arbeiten. (lacht) Dann wäre ich heute schon nicht mehr arbeiten gewesen. (allgemeines Gelächter).

Guido, bei deinem Gesangstil auf der neuen Scheibe hatte ich manchmal das Gefühl, dass du vor den Aufnahmen jede Menge CRADLE OF FILTH gehört und dich dadurch inspirieren lassen hast.

Guido: Ich höre immer CRADLE OF FILTH! (lacht) Ich höre die recht gern.

Markus: Dann hör doch mal was anderes (allgemeines Gelächter)!

Tom B.: Ja, OBITUARY z.B.!

Guido: (kreischt) Genau, dann könnte ich mir ja auch die Texte sparen. Ich find den Gesangsstil von Dani jedenfalls super. Ob ich jetzt drankomme oder ihn kopiert hab, kann ich nicht sagen.

Markus: Das sollen andere entscheiden.

Guido: Eben. Ich bin jedenfalls nicht ins Studio mit der Intuition gegangen, zu singen wie auf der „Godspeed On The Devil´s Thunder“. Vor allem, weil die zu der Zeit noch gar nicht draußen war. (lacht)

Wo wir eben schon über die Produktion gesprochen haben. Aufgenommen habt ihr das Album ja wieder im Rosenquarz Studio in Lübeck. Never change a winning team?

Tom F.: Das kann man natürlich so sehen. Wir haben damals mit der „Pure Motorized Instinct“ in Sachen Produktion einen Quantensprung zur „Sick Of Being Human“ gemacht. Mit „Born To Murder The World“ haben wir dieses Niveau gehalten, sind jedoch ein wenig rotziger geworden. Wobei sie nach meinem Geschmack noch ne Ecke härter hätte sein können.

Wie lange wart ihr eigentlich zur neuen Scheibe im Studio?

Arry: Wir waren zwei Wochen für die Aufnahmen da, den Rest haben wir über das Internet laufen lassen. Also in den Mix reinhören, wieder mit den Studio telefonieren usw. Der Rest zieht sich natürlich immer noch ein bisschen hin.

Wer zeichnet sich eigentlich für eure Cover- und Booklet-Entwürfe verantwortlich? Ihr verzichtet ja immer getrost auf Drachen und Schwerter. Macht ihr das Layout intern oder lasst ihr das von anderen machen?

Arry: Diesmal hatten wir eigentlich…

Gudio: …denselben wie immer. (lacht)

Arry: Das stimmt schon, Thomas Walloch, ein alter Freund von uns, hat das Layout gemacht. Wir haben ihm die Themen und Texte genannt, worauf die Grundidee von ihm kam. Den Rest haben wir mit ihm zusammen geschustert.

Das Cover sieht ja wirklich aus wie so ein altes Gemälde. Kam diese Idee denn von euch?

Guido: Nein, diese Idee kam von Thomas und wir haben das direkt durchgewunken.

Arry: Wenn man ganz nah drangeht hat man den Eindruck, dass es auf Leinen gemalt wäre. Ich finde es schon Edel.

Ich wage an dieser Stelle einfach mal zu behaupten, dass ihr zusammen mit CRIPPER, FACE DOWN HERO, HATRED oder LOST WORLD ORDER eine ganz neue Generation von deutschen Thrash-Metal-Bands darstellt. Hat eurer Meinung nach die alte Garde um KREATOR, SODOM, DESTRUCTION und TANKARD so langsam ausgedient?

Tom B.: Ja, die sollen aufhören! (allgemeines Gelächter)

Markus: Genau, lasst uns mal was Geld verdienen!

Arry: Ich sehe jetzt nicht so wirklich den Unterschied zwischen denen und uns. Na ja, doch schon irgendwie. Aber jetzt die rein musikalische Schiene betrachtet…

Markus: Also das aktuelle Album von KREATOR ist spitze, das aktuelle Album von TANKARD hab ich noch nicht ganz gehört, allerdings finde ich die bekannten Stücke auch gut.

Arry: Ausgedient haben die auf keinen Fall! Man sollte vor diesen Bands eher den Hut ziehen, alleine, weil die das nun schon seit 25 Jahren mit Erfolg durchziehen. Es ist ja so, dass wir das im Grunde nachahmen.

Gudio: Pscht! (lacht)

Tom F.: Nein, das sehe ich ganz anders und lehne das entschieden ab. Ich hoffe ja immer noch, dass die Leute von DESTRUCTION mal ne Ausbildung machen und uns mal was verdienen lassen, aber nein! (lacht)

Guido: Die melken die Kuh bis sie platzt! (lacht)

Arry: Wir wandeln ja eigentlich in deren Fußstapfen.

Guido: Genau, denn ohne Bands wie TANKARD usw. würde es uns ja so gar nicht geben. Das ist ja Musik, die wir als Kinder oder Jugendliche gehört haben und ohne diesen Einfluss würden wir jetzt wahrscheinlich bei Florian Silbereisen sitzen. (allgemeines Gelächter)

Markus: Ich bin allerdings auch kein Freund solcher Vergleiche. Es gibt gute und schlechte Bands.

Guido: Ob die jetzt ihre Mucke seit 30 Jahren oder drei Monaten machen, wenn sie gut ist, ist sie gut. Feierabend!

Ihr habt ja zwischenzeitlich an eurem Gitarrenposten wieder das Besetzungskarussell betrieben. Euer Aushilfsgitarrist Malte wurde ersetzt durch Tom Bronneberg, der sich live ja schon sehr gut integriert hat.

Arry: Es geht. (lacht)

Markus: Zumindest fährt er uns immer! (allgemeines Gelächter)

Tom F.: Der macht wenigstens nicht so viel kaputt wie der Malte.

Konnte er denn zum Album schon was beisteuern?

Tom B.: Ich hatte natürlich nicht so viel Zeit. Es dauerte noch drei oder vier Monate bis zu den Aufnahmen und die Jungs brauchten noch drei oder vier Songs. Ich hatte noch ein oder zwei Songs aus meiner Feder und die restlichen Nummern haben wir dann zusammen aufgenommen. Bei den vorhandenen Stücken merkte ich schon einen Unterschied zu den Nummern von „Pure Motorized Instinct“, die ich schon kannte. Des Niveau war schon ne Ecke höher. Das hat mir jedenfalls sehr gefallen. Ich hab mich nur ein wenig eingebracht.

Guido: Jetzt stell dein Licht mal nicht so unter den Scheffel. „Dead And Gone“ ist komplett von dir, bis auf den Text, „The Scent Of Things To Come“ auch und, was besonders wichtig war, „Born To Murder The World“, das wir zusammen aus dem Boden gestampft haben. Ohne deinen Refrain und der Akustikgitarre…

Arry: Hast du gehört, dass da ne Akustikgitarre dabei ist?

Da müsste ich jetzt lügen!

Guido: Na ja, auf jeden Fall ist da schon so einige Arbeit vom Tom zu hören.

Hat das denn mit Malte musikalisch oder zwischenmenschlich nicht so funktioniert?

Guido: Kein Kommentar. Rein musikalisch. (lacht)

Arry: Und zeitlich.

Guido: Und musikalisch. (lacht)

Ja, wir sollten das ruhig vermerken.

Guido: Hab ich schon erwähnt, dass es musikalisch nicht ganz so funktioniert hat? (lacht)

Tom F.: Man stelle sich vor, man hätte zehn Daumen. (allgemeines Gelächter)

Guido: Malte war halt…musikalisch.

Tom F.: Nächste Frage!

Zwischen euren letzten beiden Alben habt ihr natürlich wieder haufenweise Konzerte gegeben. Bemerkt ihr denn schon einen gewissen Bekanntheitsgrad? Kommen zu euren Konzerten mehr Leute?

Guido: Das ist nach wie vor eine Wundertüte.

Markus: Es kommt natürlich darauf an, wer das Konzert organisiert hat.

Guido: Das spielt selbstverständlich auch eine Rolle. Man fährt irgendwo hin und weiß gar nicht, was einen erwartet. Entweder ist der Laden proppevoll oder es stehen da eben nur 20 Leute. Man kann es vorher nicht sagen. Wenn man natürlich auf einem Festival spielt und da noch ein paar große Namen in der Running Order stehen, kann man davon ausgehen, dass entsprechende Besucher vor Ort sein werden.

Sucht ihr euch denn mittlerweile aus, wo ihr spielt oder nehmt ihr jedes Angebot an?

Guido: Nun, wir machen jetzt ja schon ne ganze Weile Musik und, auf gut deutsch gesagt, jeden Scheiß machen wir nicht mehr mit.

Arry: Es liegt natürlich auch daran, was einem angeboten wird, wobei es dabei nicht nur um Kohle geht. Dass da aber manchmal die Veranstalter die Hand aufhalten, das geht gar nicht. Wenn man die ganze Zeit draufzahlen muss, dann ist das nicht Sinn der Sache.

Eure DVD „Decade Of Scorn“ kam bereits Anfang des Jahres auf den Markt. Erzählt doch bitte mal ein wenig über die Erstehung der DVD. Wer kam auf die Idee?

Guido: Oh, das ist lange her. Die Idee zur DVD kam uns irgendwann 2005 oder 2006, als unser 10 jähriges Jubiläum am Horizont erschien. Wir haben dann mal rumgesponnen und entschieden, dass wir ne DVD machen wollen. Zu dem Zeitpunkt hatten wir allerdings noch gar keine Ahnung, wie das Teil überhaupt aussehen sollte. Tja, und so kamen wir schließlich zum Jubiläum zu dem wir die Möglichkeit hatten, beim Mosh It Up Festival 2008 in Aachen mit recht hochwertigem Equipment aus dem Medienbüro der Uni Köln zu drehen. Schließlich kamen wir auf den Trichter, dass ein reines Konzert momentan ja wirklich jeder auf ne DVD packt. Dann fiel uns ein, dass wir in den letzten 10 Jahren so wirklich jeden Mist von uns aufgezeichnet hatten, den der Arry dann in mühsamer Kleinarbeit auseinandergerupft und die Highlights zusammengeschnitten hat. Das Konzert ist zwar insgesamt noch immer in Bootleg-Qualität gehalten, wenn wir das alles aber mit unseren normalen Kameras aufgezeichnet hätten, wäre es nicht wirklich besser geworden. Es ist okay und kein „unwatchable shit“.

Markus: Ja, das entstand eben alles in Eigenregie und ist selbst gemacht.

Arry: Genauso entstand auch die Moderation des Bonusmaterials. Wir haben uns einfach mal hingesetzt, den Kram angeschaut und so kam die Idee mit den einzelnen Abschnitten. Wir hätten auch irgendeinen anderen Shit machen können.

Guido: Vielleicht denken die Leute auch, dass das Shit ist. Der Shit hat allerdings sehr viel Spaß und an nächsten Tag einen ganz dicken Kopf gemacht. (lacht)

Okay, ihr habt die DVD in Eigenregie erstellt. Wollten die von Remedy Records damit nichts zu tun haben?

Guido: Was heißt wollten? Wir haben das Teil bei denen absegnen lassen. Wir wussten ja, dass wenn wir eine DVD machen, die nicht so wie z.B. die „Disasterpieces“ von SLIPKNOT ausfallen würde, so mit 53 Kameras und mit was weiß ich welchen Effekten. Das Teil war nie als offizieller Release geplant, deswegen ist die DVD ja auch streng limitiert. (lacht)

Wie kam es denn dazu, dass euer alter Weggefährte Achim „Biber“ Sankul auf der DVD teilgenommen hat?

Tom F.: Ich habe keine Ahnung!

Markus: Der hat dafür bezahlt.

Tom F.: Das ist wie Krätze, die kriegst du nicht weg! (lacht)

Markus: Ich hab mit ihm vor der Erstellung der DVD telefoniert, allerdings nicht wegen der DVD…er hat mich eigentlich angerufen.

Hat er gefragt, ob ihr gerade zufällig eine DVD macht?

Markus: Wir haben ja noch Kontakt zueinander und quatschen hin und wieder. Wie dem auch sei, just an dem Abend, 10 Minuten bevor ich losfahren wollte, rief er an. Da fragte ich ihn eben, weil er ja lange in der Band, und in der Vorgängerband auch, war, ob er nicht Lust hätte, dabei zu sein. Ob er allerdings mit auf die Aufnahmen kommen würde, habe ich ihm nicht versprochen.

Arry: Aber es gab Bier! (allgemeines Gelächter)

Gibt es eigentlich einen besonderen Grund, warum solche Bandtreffen immer bei dir gemacht werden, Arry? Der Biertest hat ja auch in deinen Hallen stattgefunden! Kann man die Wohnungen der anderen nicht zeigen?

Arry: Das ist eigentlich Zufall. Es hatte aber den Grund, dass ich die Sachen ja vorgeschnitten hatte und sicher sein konnte, dass die Dateien bei mir auch liefen.

Guido: Beim Arry ist es einfach am schönsten!

Genau, du hast ja auch diesen coolen Coca-Cola-Automaten, der Whisky-Cola mischen kann! Und wenn wir schon beim Whisky sind. Im September spielt ihr ja wieder mit den Saufnasen von TANKARD in Köln zusammen.

Markus: Pussys! Die trinken viel weniger als wir! (allgemeines Gelächter)

Seid ihr diesbezüglich im Training oder gebt ihr kurz vorher Gas?

Guido: Ach, die vertragen doch gar nichts. Frag die mal lieber, ob die trainieren! Nein, wir trinken doch gar nichts.

Stimmt, dieser Ruf eilt euch wirklich voraus.

Guido: Nein, es bedarf da keiner größeren Vorbereitung.

Ist es ein Zufall, dass ihr dort zusammen spielt? Oder wurde mit den Jungs gezielt was vereinbart?

Markus: Ach, mit den Jungs sind wir eigentlich immer in Kontakt. Wenn wir was haben, fragen wir nach, und wenn die was haben, ebenfalls.

Guido: Es ist schon so, dass wir uns mit den Jungs ganz gut verstehen. Was heißt ganz gut, eigentlich sehr gut. Dementsprechend ist es immer wieder lustig, mit ihnen zusammen zu spielen, die Chemie passt einfach. Musikalisch wie auch menschlich. Es macht einfach Spaß, auch wenn der Gerre ein Pisser ist! (lacht)

Die letzten obligatorischen Worte gehören wie immer euch, die da wären?

Guido: Genau darin sind wir super.

Beim letzten Mal war es die Weltherrschaft!

Guido: Das haben wir ja nicht geschafft. Wir können die Welt nicht beherrschen, deshalb ermorden wir sie jetzt.

Markus: Für alle die das hier jetzt lesen…

Guido: Habt ihr nichts besseres zu tun? Es gibt so schöne Seiten im Internet. (lacht)

Markus:…vielleicht sehen wir uns ja und Dankeschön.

07.06.2009

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