Hotrox
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Interview

Mit ihren schweißtreibenden Konzerten und ihrer partytauglichen Mucke konnten die HOTROX in den letzten Monaten viele neue Fans hinzugewinnen. Zwar sind die Jungs keine Frischlinge in der Szene mehr, allerdings haben sie schon noch einen gewissen Newcomer-Status. Wir fühlten den Schweinerockern auf den Zahn.

HotroxEure EP „Highest Gear“ ist ja nun schon ein paar Monate auf dem Markt. Wie waren denn bisher die Resonanzen seitens der Presse und Fans?

Makka (Markus „Makka“ Jansen, Bass): Nun, eigentlich haben wir uns ein wenig gesträubt, die CD an die Presse zu schicken. Obwohl man sagen muss, dass diejenigen, die die CD bekommen haben, sehr positiv über die Scheibe geschrieben haben. Beanstandet wurde lediglich der Faktor, der uns bisher davon abgehalten hat, das Teil groß zu verschicken, nämlich die Produktion. Die Songs wurden allesamt als cool bewertet, was uns natürlich sehr freut. Allerdings wurde oft darauf hingewiesen, dass „Highest Gear“ mit einer fetteren Produktion eine rundere Sache gewesen wäre. Wir haben allerdings unser Ziel damit erreicht, denn den Leuten gefällt die CD und so haben wir eigentlich nichts verkehrt gemacht.

Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, euren Stil als Schweinerock zu bezeichnen?

Makka: Vor einiger Zeit entstand dieser Stil zusammen mit Bands wie den BACKYARD BABIES in Schweden, was wir mit Interesse verfolgt haben. Diese Bezeichnung fanden wir für unsere Mucke ganz passend, eben Rock ´n´ Roll mit Punk Rock gemischt, wobei wir die Bezeichnung Punk ´n´ Roll als nicht sehr innovativ gehalten haben. Der Stil Schweinerock kommt ja auch nicht so oft vor und wie auch immer, die Bezeichnung trifft die Mucke einfach und wir fahren damit ziemlich gut.

Euer Stil ist ja auch nicht sehr leicht zuzuordnen. Mal ist es Rock ´n´ Roll, Punk Rock, mal Hard Rock und hin und wieder auch ganz wenig Metal. Wie sehen denn eure Einflüsse aus?

Frank (Janßen, Gitarre): Die liegen sehr im Skandinavischen Raum, BACKYARD BABIES, HELLACOPTERS und Co. Wir legen uns da aber nicht fest, die Musik kommt einfach aus dem Bauch heraus. Jedoch irgendwie schon gezielt in die Richtung, da wir alle eigentlich Sachen aus dieser hören.

Also ist keiner von euch ein Death-Metal-Fan, und es gibt innerhalb der Band eine Linie?

Frank: Genau, wir hören im Schnitt eigentlich die selbe Musik.

Makka: Jeder hat natürlich seine eigenen Favoriten, aber über allem schwebt dann die eben genannte Rock-Geschichte, mal härter, mal melodiöser. Man trägt seinen Teil zum Gesamten bei, und heraus kommt das entsprechende Endprodukt.

Ich gehe mal davon aus, dass ihr HOTROX eher als euer Hobby seht. Nun seid ihr natürlich auch alle keine Teenager mehr. Wie bekommt man Arbeit, Familie und Co. unter einen Hut? Zieht ihr das HOTROX-Ding nur am Wochenende durch oder auch schon mal in der Woche?

Makka: Also die Proben machen wir in der Woche, Konzerte gehen meistens nur am Wochenende. Der zeitliche Nachteil ist natürlich, wie du schon sagtest, dass jeder seine Familie hat, Frank hat z.B. auch noch Schichtdienst. Aus diesem Grund können wir leider nicht immer das annehmen, was wir angeboten bekommen, weil eben gearbeitet werden muss und Arbeit geht halt vor. Es ist ein intensives Hobby, was allerdings in einem gewissen Rahmen bleiben muss, damit jeder mit der Band glücklich und nicht überfordert ist. Es soll Spaß machen. Wenn wir gewisse Highlights mitnehmen können, dann sind wir natürlich dabei.

Was mir auf „Highest Gear“ aufgefallen ist, dass eure Kompositionen teilweise auch von recht erfolgreichen amerikanischen Gruppen hätten stammen können. Klar, der Sound schmälert das Hörvergnügen ein wenig. Würdet ihr an der Scheibe denn nachträglich noch etwas ändern wollen? Oder nehmt ihr den Zustand wie er ist?

Makka: Die Frage muss eigentlich an unseren Schlagzeuger und Soundmenschen Helmut (Breuer) gehen.

Helmut: Nachdem das Teil fertig war haben wir den Sound natürlich auch bemängelt. Jetzt weiß ich allerdings, woran es gehakt hat, und kann bei der nächsten Veröffentlichung dementsprechend anders agieren.

Ist „Highest Gear“ eigentlich eure erste Veröffentlichung oder gab es davor auch schon was?

Makka: Nein, es ist die erste offizielle CD und ich hoffe, dass da noch einige folgen werden. Wir arbeiten daran.

Aber live habt ihr doch noch mehr Songs in petto, oder?

Makka: Ja, unser Live-Set ist mittlerweile eine knappe Stunde lang, wobei die CD mit ihren 16 Minuten nicht sehr lang ist. Hauptaugenmerk der CD war natürlich Resonanzen zu bekommen und sich auch für Gigs und Festivals zu bewerben, was wir auch erreicht haben. Wir können nicht behaupten, dass wir damit gezielt versucht haben, bei Plattenfirmen unterzukommen. Diejenigen, an denen wir interessiert waren, haben die CD eben bekommen, was von allen dankend angenommen wurde. Das spornt uns natürlich an, weiterzumachen.

Welche Themen behandelt ihr denn bei den Texten? Sind das eher persönliche Sachen? Ihr schreibt ja nicht über Drachen und Schwerter. Worum geht es hauptsächlich?

Frank: Eigentlich sind es meistens Themen, die einem gerade so einfallen, die Emotionen spielen eine Rolle. Aber im Grunde wird von vorneherein nichts festgelegt. Das können politische Themen sein, oder eben was spaßiges. Ganz egal.

Ihr geht also vorher nicht hin und sagt euch, dass das Album ganz bestimmte Themen behandeln soll?

Frank: Nein. Das geschieht ganz spontan.

Und wer zeichnet sich für die Texte verantwortlich?

Frank: Das ist meine Aufgabe, obwohl ich sagen muss, dass meine Frau viel mithilft. Das muss ich an dieser Stelle sagen, denn beim letzten Mal hat sie sich darüber beschwert, dass ich sie nicht erwähnt habe (lacht).

Seht ihr euch selbst denn eher als Party-Band oder doch eher zu einer Truppe, die auch zum Nachdenken anregen will?

Frank: Na ja, Spaß muss sein und Party muss auch mal gemacht werden.

Makka: Vielleicht sollte man sagen, dass wir uns als Unterhaltungsband sehen. Mann muss die Kombination hören und sehen. Wobei wir ganz klar eine Live-Band sind. Die nächste Veröffentlichung wird sich zwar noch ergeben aber jeder, der uns noch sehen wird, wird hoffentlich den Eindruck haben, dass wir als Band ganz gut unterhalten. Wir machen ja keine Hintergrundmusik, und hoffen, dass wir in den Köpfen der Leute den Eindruck hinterlassen, dass wir ordentlich abrocken und ne gute Show abliefern.

Wer euch schon mal gesehen hat wir bestätigen, dass ihr eine ziemlich gute Live-Band seid. Auf wie viele Gigs könnt ihr denn mittlerweile zurückblicken?

Frank: Hm, so um die 25 waren das bisher schon. Es könnten auch mehr gewesen sein, vielleicht 30, 35?.

Und habt ihr schon mal außerhalb von Nordrhein-Westfalen gespielt?

Makka: Ja, in Bremen, Lingen…wir warten auch noch auf eine Bestätigung für ein Open Air in Hessen. Hauptsächlich waren es natürlich eher lokale Gigs. Wir hoffen aber, dass wir in naher Zukunft noch einige Touren oder Konzerte machen können.

Und wo habt ihr, eurer Meinung nach, den bisher besten Gig gespielt?

Frank: Ich denke mal, nicht nur vom Publikum, sondern von der gesamten Location her, war es der Gig in Bremen.

Makka: Spielerisch waren wir an dem Tag aber einfach sehr gut, was wir natürlich immer sind (lacht). Traditionell spielen wir einmal zum Jahresende unser Abschlusskonzert in der Kulturrampe in Krefeld. Beim ersten Mal war das wirklich gigantisch, alleine schon von der Zuschauerzahl her. Allerdings trug an diesem Abend auch die Bandauswahl dazu bei. Letztes Jahr waren es nicht viel weniger Leute, der Nachteil war jedoch, dass man aus der Halle nicht mehr rauchen durfte und somit immer reger Durchgangsverkehr herrschte. Das fiel leider etwas auf, aber die Resonanz vom Publikum war schon überwältigend.

Was ist eigentlich aus diesem High8-Festival geworden? Spielt ihr jetzt beim Rock am Ring?

Makka: Nee, hm, das war so ne Sache. Das hört sich jetzt vielleicht so an, als würden wir eine Entschuldigung dafür Suchen, dass wir dort nicht angenommen worden sind. Allerdings war es so, dass wir von vorneherein gar nicht in der Vorausscheidung hätten spielen dürfen, weil wir zu alt waren.

Zu alt?

Makka: Ja. Daher war jede Mühe an diesem Abend umsonst. Obwohl ich an dieser Stelle einen Wink zu deiner Frage bezüglich des besten Konzerts geben kann. Das Publikum bestand wirklich nur aus fremden Leuten, der Eintritt war frei. Daher waren alle unvoreingenommen und die Reaktion der Zuschauer war sehr überwältigend. Demzufolge war die Enttäuschung recht groß, als wir nicht genommen worden sind. Wie gesagt, es war ein Versuch, den man allerdings nicht hätte bestehen können.

Auf eurer Homepage kommt nicht so ganz rüber, ob die HOTROX noch in der Original- bzw. Erstbesetzung spielen.

Makka: Doch, so ist es.

Also seid ihr einfach vier Kumpels, die zusammen mit der Musik Spaß haben wollt.

Makka: Genau, der Grundgedanke bei dieser Band war einfach, Spaß an der Musik zu haben, ein familiäres Umfeld zu pflegen und nicht alles zu ernst zu nehmen. Wir wollen jedes Konzert genießen. Jedes Erlebnis, wie eben so ein Interview, ist ja für uns auch ein Highlight, was man gerne erzählt. So etwas nimmt man natürlich dankend mit. Von daher kann ich mich an dieser Stelle nur für die Möglichkeit bedanken. Mal sehen, was noch kommt.

Habt ihr vielleicht noch eine Info bezüglich einer neuen CD?

Frank: Ja, wir haben vor zum Ende des Jahres, vielleicht schon im Oktober, damit anzufangen.

Makka: Das Grundgerüst und die Strukturen sollten bis dahin schon stehen und wir wollen auch mehr als fünf Songs machen, was jedoch nicht zwingend notwendig wäre. Wir haben momentan mehr Interesse daran, in kurzen Abständen mehrere Veröffentlichungen zu machen, anstelle von langen Pausen, wie es manch andere Band macht (lacht und zeigt dabei auf sein MOTORJESUS T-Shirt), um immer im Gespräch zu sein. Von daher: Man wird von uns hören.

21.05.2009

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