Lazarus A.D.
Lazarus A.D.
Interview
LAZARUS A.D. scheinen der neue Stern am Thrash-Himmel zu sein. Nach Gastauftritten auf der ANTHRAX-Tour und einer kleinen Demo ist es nun Zeit für den ersten wirklichen Lang-Streich der Jungs. „The Onslaught“ nennt sich das Stück und genau dazu hatte ich ein paar Fragen auf Lager. Alex, let’s go…
Hi Leute, zu erst muss ich euch zu eurem neuen Album „The Onslaught“ beglückwünschen, welches im Februar 2009 erscheinen wird. Seid ihr noch fest am Basteln?
Hi Mathias, vielen Dank. „The Onslaught“ wird in Europa ab 17. Februar und in den Vereinigten Staaten ab 3. März erhältlich sein. Wir haben unsere Arbeit komplett abgeschlossen. Wir haben es sogar geschafft, es so zu managen, dass wir diese Veröffentlichungstermine einhalten können. Zurzeit sind wir total aufgeregt und können es überhaupt nicht erwarten, die Scheibe endlich zu hören.
Stehen zurzeit einige Termine und Interviews auf dem Plan?
Naja, wenn ich ehrlich sein darf, haben wir bis dato noch nicht so viele Interviews gegeben. Hie und da ein paar Sachen in unserer Region, aber nun sieht es danach aus, dass zumindest ein Interview pro Woche ansteht. Es ist total cool. Es gibt weltweit so viele Magazine von denen keiner von uns je etwas gehört hat. Allerdings tut es gut zu wissen, dass es immer noch so viele Leute da draußen gibt, die sich für anständigen Metal interessieren.
Kommen wir zur Musik. Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass ihr euch entschieden habt, professionell Musik zu machen?
Das Spektrum professioneller Musik ist weit gesteckt. Trotzdem wollten wir schon immer die Musik machen, von der wir dachten, dass sie besser ist, als alles andere zu dieser Zeit. Wir schrieben, was wir selbst hören wollten. Wenn einer von uns eine Idee ins Gespräch bringt, die den anderen nicht gefällt, wird sie mit Sicherheit auch nicht verwendet. Wir hatten alle eine gute Vorstellung von dem, was wir mit unserer Musik erreichen wollten. Natürlich nichts anderes als das Beste.
Euren Stil kann man getrost im Genre des Thrash Metals einordnen. Warum habt ihr euch für diesen Stil entschieden?
Ja, man kategorisiert es in das Genre des Thrash Metals. Vielleicht auch Thrash Groove. Wir nutzen das Groove-Element ein wenig; du weißt schon, das Zeug, das dich dazu bringt herum zu jammen und deinen Kopf so richtig zu schütteln. Als wir noch ein wenig jünger waren, hat sich das einfach so entwickelt, dass dieser Stil am besten zu uns passt. Wir hörten Bands wie METALLICA, TESTAMENT und PANTERA, nur um ein paar aufzuzählen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass alle diese Bands einen sehr druckvollen Sound und eine dauernde Präsenz hatten. Da wollten auch wir Musik machen, mit genau dieser Intensität, die hoffentlich auch die nächste Generation von Metal-Fans inspirieren wird.
Du sprichst von METALLICA und Co. als musikalische Einflüsse. Wer hat dich in deiner Jugend sonst noch bewegt, natürlich in musikalischer Hinsicht?!
Wie schon erwähnt, hatten METALLICA, TESTAMENT und PANTERA gewaltigen Einfluss auf uns. Natürlich auch Bands wie SLAYER, EXODUS oder MEGADETH. Wir haben alles unsere individuellen Einflüsse, die von James Hetfield, über Dimebag Darrell bis zu Dave Lombardo reichen.
Genug von der Vergangenheit. Was hörst du derzeit so?
Offensichtlich sollten wir dauernd Metal hören, obwohl wir das in Wirklichkeit nicht so oft tun, als manche vielleicht denken würden. Wir haben jahrelange nichts anderes als Metal konsumiert, also wurde es langsam Zeit unsere Horizonte zu erweitern. Warum sollte man nicht mal neue Mucke ausprobieren? Zurzeit gefällt uns eigentlich alles. Das beginnt bei Jam Bands, geht über Rap und Hip-Hop, aber auch Classic Rock und Jazz. Auch wenn es für viele eher befremdend wirken mag, ist Rap sogar eines unser liebsten Genres. Es ist einfach gute Party-Mucke. Natürlich ist man mit allem zufrieden, solange man ein eiskaltes Bier in der Hand hält…
Wie sieht es mit Bands aus deutschen Landen aus. Sind bekannte dabei?
Oh ja, wir kennen sogar nicht nur die SCORPIONS. Da gibt es auch noch KREATOR, DESTRUCTION oder BLIND GUARDIAN. Natürlich auch die moderneren Jungs von RAMMSTEIN. Deutsche Underground-Bands fallen mir im Augenblick keine ein. Wie auch immer, auf alle Fälle weiß ich, dass der Jägermeister aus Deutschland kommt.
2006 hattet ihr die Ehre als Support für die großartigen ANTHRAX aufzutreten. Wie seid ihr an dieses Arrangement geraten, immerhin hattet ihr damals nicht mehr als eine Drei-Track-Demo am Start?
Yeah, das ist korrekt. Das war knapp nach der Gründung der Band. Es war wirklich eine große Ehre für uns. Wir waren der direkte Support der Jungs, was wirklich unglaublich war. Die schreiende Menge wollte sogar eine Zugabe von uns. Wie abgefuckt ist das denn? Kannst du dir so was erklären? Eine winzige, regionale Band, zumindest damals, als Einheizer für eine legendäre Band wie ANTHRAX, die sogar noch länger auf der Bühne bleibt. Irgendwas haben wir damals richtig gemacht. Ich glaube, ich muss nicht mehr extra erwähnen, dass wir die Meute damals gut für ANTHRAX aufgewärmt haben. Alles was wir zu dieser Zeit hatten war eine Demo mit drei Songs, die wir selbst aufgenommen haben. Wir haben ein paar Pre-Show-Parties im The Rave in Milwaukee, WI gefeiert und Tickets für solche Shows verkauft. Durch die überwältigenden Nachfragen wurden wir gefragt, ob wir die ANTHRAX-Show eröffnen möchten. Hoffentlich bietet sich die Möglichkeit eine ganze Tour mit ANTHRAX in nächster Zukunft zu spielen, vielleicht ja als Support für ihr neues Album, das wäre schon was.
Wenn wir schon beim Thema sind – habt ihr konkrete Pläne für eine Tour? Wo werdet ihr in nächster Zeit zu sehen sein?
Derzeit arbeiten wir noch an einigen Tourplänen für die Veröffentlichung von „The Onslaught“, welche aber schon im März beginnen werden. Wir sind außerdem gerade dabei eine große Tour für April zu planen. Es bleibt noch zu checken, mit wem wir touren werden. Wir möchten natürlich überall spielen, hoffentlich werden wir auch bald bei dir in der Nähe sein. Wir freuen uns total auf Europa, das ist etwas total Neues für jeden von uns.
Kommen wir zum Album. Die Songs auf „The Onslaught“ sind sehr speedy. Wer war verantwortlich für die Kompositionen der Titel?
Eigentlich war es ein gemeinsamer Verdienst von uns allen. Wie schon zuvor erwähnt, beteiligen wir uns alle mit unseren Teilen an dem riesigen Puzzle. Es geht nur darum, welches Teil passt und welches nicht. Insgesamt gesehen, ist für uns alles total gut gelaufen. Der Speed, naja, der ist natürlich ein wichtiger Faktor auf dem Album. Verdammt, eigentlich ist es total schnell! Ein Track zum Beispiel, „Forged In Blood“, ist ganz einfach gesagt, dämlich schnell! Und genau das war auch unsere Absicht, als wir den Titel schrieben. Wir wollten einen kranken, schnellen und brutalen Song, der alle Grenzen vernichtet. Und here you are…
Wo wurde „The Onslaught“ produziert?
Also komponiert haben wir das gesamte Material in unserer Heimtstadt Kenosha, bei Dan daheim. Das war quasi die Vor-Produktion. Wir hatten bereits alles fix fertig bereit, bevor wir wirklich in Studio gingen. Produziert hat die Scheibe Chris Djuricic (SOIL, NOVEMBER’S DOOM) im Studio One in Racine, WI. Mischung und Mastering übernahm dann James Murphy (ex-DEATH, TESTAMENT) in den Safehouse Productions-Studios in Florida.
Dan’s Stimme und generell eure Musik klingt ein wenig wie eine Rückkehr in die Bay Area-Zeiten der guten, alten 80er. Habt ihr diese Entwicklung geplant?
Naja, die Musik dieser Zeit hatte großen Einfluss auf uns. Wir mögen die Musik, die aus dieser Zeit kommt, trotz allem wollen wir nicht in diese Schublade gesteckt werden. LAZARUS A.D. spielen einen viel moderneren Sound, obwohl wir natürlich Elemente aus den 80ern in unsere Musik involviert haben. Es war nicht notwendigerweise so geplant, es hat sich einfach so gegeben, quasi als Entwicklung auf die Stile, die uns beeinflusst haben.
Mein Favorit auf „The Onslaught“ ist „Thou Shall Not Fear“ – Thrash der besten Sorte. Hast du auch einen Lieblings-Titel und wenn ja, warum?
Uh, das ist schwierig zu beantworten. Habe ich einen Favoriten auf der Scheibe? Ich mag das Album als Gesamtes, da es unsere Arbeit war, ein Stück Kunst. Aber wenn ich es mir recht überlege, muss ich dir zustimmen, „Thou Shall Not Fear“ ist bester Thrash Metal. Der Song beinhaltet alle Elemente, den guter Thrash haben muss. Aber auch „Last Breath“ ist ein gutes Teil, es beweist Dan’s unvergleichliche Fähigkeiten als Solist.
Bist du schlussendlich zufrieden mit dem Ergebnis der Aufnahmen?
Definitiv. Jetzt muss „The Onslaught“ nur noch an die Massen verkauft werden. Wir können es schon gar nicht mehr erwarten, bis ihr es endlich hören könnt. Es war ein langer und sehr stressiger Prozess, aber auf die lange Sicht gesehen wird es sich lohnen, diese Zeit durch gestanden zu haben. Es ist ein saugutes Gefühl zu wissen, dass Leute auf der ganzen Welt sich deine Musik anhören. Ich bin sicher, dass jeder zumindest einen Teil des Albums findet, der ihm total zusagt.
Mit welchen Bands würdest du in Zukunft gerne auf einer Bühne stehen?
Mit all den Bands, die uns beeinflusst haben, METALLICA usw. Aber auch mit neuen Bands wie LAMB OF GOD, KILLSWITCH ENGANGE oder CHILDREN OF BODOM. So lange diese Typen alle so weiter machen wie bis jetzt, sehe ich überhaupt kein Problem darin eventuell die Bühne teilen zu müssen. Es ist verdammt schade, dass PANTERA nicht mehr aktiv sind. Die wären meine absoluten Favoriten!
Stichwort DVD. Alle jungen Bands nutzen dieses Medium heutzutage um sich selbst zu präsentieren. Plant ihre eine Show der kommenden Tour mitzuschneiden?
Die Kameras laufen dauernd, wenn wir unterwegs sind. Eventuell könnte es dazu kommen. Zurzeit glauben wir aber nicht, dass wir unbedingt eine DVD brauchen, aber sollten wir genug Material zusammen bekommen, werden wir uns sicherlich daran machen. Wir wollen natürlich nichts als das Beste, von daher ist es besser zu warten, bis wir genug Geld haben, um eine anständige DVD auf die Beine zu stellen. Glaub mir, es wird spektakulär werden.
Spektakuläre Töne, die da von dir kommen. Trotzdem bin ich für heute fertig. Oder hast du noch ein paar wichtige Infos für mich und meine Leser?
Falls wir in der Gegend sind, komm unbedingt bei uns vorbei und besuch eine unserer Shows. Bei Live-Auftritten zeigen wir uns von unserer besten Seite… Also komm, hab Spaß und vernichte ein paar Drinks mit uns.
Gesagt, getan. Ich bedanke mich für deine beanspruchte Zeit und wünsche dir und den restlichen Jungs von LAZARUS A.D. alles erdenklich Gute auf eurem weiteren Weg.
Vielen Dank, dasselbe natürlich auch für dich und alle Metalheads da draußen…
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