Falconer
Falconer
Interview
Nach zwei schwachen Alben mit Interims-Sänger Kristoffer Göbel feierten FALCONER 2006 mit dem starken Album "Northwind" die Rückkehr ihres Ausnahme-Frontmanns Matthias Blad. Nachdem man beruhigt zur Kenntnis nehmen konnte, dass auch das neue Werk "Among Beggars And Thieves" an alte Glanztaten anknüpft, ergab sich die Gelegenheit zu einem entspannten Telefonat mit Bandkopf Stefan Weinerhall. In dessen Verlauf sprach der sympathische Schwede nicht nur ausführlich über die Entstehung des neuen Albums und die seltenen Live-Aktivitäten der Band, sondern äußerte sich auch selbstkritisch zum schlechtesten aller FALCONER-Alben.
Hallo Stefan. Als langjähriger FALCONER-Fan freut es mich sehr, mit dir sprechen zu können. Auf eurem neuen Album „Among Beggars And Thieves“ macht ihr im Grunde da weiter, wo ihr mit „Northwind“ aufgehört habt. Habt ihr bei der Produktion dieses Mal irgendetwas anders gemacht?
Von Anfang an wusste ich nicht, was ich anders machen sollte. Auf der anderen Seite wollte ich aber auch nicht noch einmal genau dasselbe machen wie bei „Northwind“. Nach einer Weile bin ich zu dem Schluss gekommen, etwas schnellere und komplexere Songs zu machen. Ich will nicht von „Progressive Metal“ sprechen, das wäre wohl zu viel, aber ich wollte einige Stücke schreiben, die etwas schwerer zu spielen sind und auch den Zuhörer mehr fordern.
Das war es, was ich auf dem Album wirklich versucht habe. Und jetzt im Nachhinein denke ich, dass die meisten Songs rifforientierter sind als die auf „Northwind“, wo es mehr um die Lead-Melodien und den Gesang ging und die Gitarren mehr begleitende Funktion hatten. Dieses Mal sollten die Gitarrenparts ein wenig schwieriger sein.
Im Großen und Ganzen hätten die meisten Stücke aber auch auf dem Vorgänger stehen können. Hattet ihr von den „Northwind“-Aufnahmesessions noch Material übrig, das ihr benutzen konntet?
Ich glaube nicht, dass ich überhaupt irgendetwas übrig hatte. Wir haben aber zwei viel ältere Sachen benutzt. Einige kleine Teile von „Mountain Men“ – Gitarrenriffs und ein kleiner Gesangspart in der Mitte des Songs – habe ich 2003 geschrieben, aber bisher noch nicht benutzt. Und dann noch der Bonus-Track „Dark Ages“, dessen Musik noch aus dem Jahr 2002 stammt. Natürlich wusste ich, dass dieser Song überhaupt nicht nach FALCONER klingt, aber er war einfach zu gut, um ihn wegzuwerfen. Also habe ich ihn einfach diesmal als Bonus-Song verwendet. Davon abgesehen ist aber das komplette Album neu geschrieben worden.
Die Ideen für eure Texte entnehmt ihr eigentlich immer der schwedischen Geschichte, oder?
Eigentlich nicht nur der schwedischen, sondern der gesamten europäischen Geschichte. Dieses Mal geht es um das mittelalterliche Leben in Skandinavien. „A Quest For The Crown“ von unserem Debütalbum beispielsweise behandelt eine englische Sage. Jetzt geht es darum, wie trist und öde und grau das Leben der mittelalterlichen Leibeigenen war. Nicht unbedingt das, worüber die meisten Metalbands schreiben – kein strahlendes Kamelot, wo nur edle Ritter, holde Jungfrauen und solches Zeug existieren. Unsere Texte sind diesmal näher an der Wirklichkeit. Es ist zwar kein Konzeptalbum, aber im Grunde haben die meisten Songs dieses gemeinsame Grundthema.
Ich denke, dass dies auch der Grund dafür ist, dass das Album sehr kompakt klingt und die Stücke gut ineinander greifen.
Als ich die Songs geschrieben hatte, merkte ich, dass sie in diese oder jene Richtung gehen könnten. Es fühlte sich überhaupt nicht nach einem kompakten Gesamtwerk an, weil so viele verschiedene Dinge auf diesem Album passieren. Ich dachte, das könnte ein Risiko sein. Aber es ist gut, dass du mir sagst, dass das nicht passiert ist. Für mich ist es wichtig, dass das ganze Album beim Hören spannend bleibt.
Ihr habt auch zum ersten Mal weiblichen Leadgesang benutzt.
Ja, das haben wir bei dem kurzen Stück „A Beggar Hero“ gemacht und auch bei dem „Grand Opus“ von FALCONER, „Dreams And Pyres“. Das ist eines der besten Lieder, die ich je geschrieben habe. Es klingt überhaupt nicht nach FALCONER. Ich habe mehr versucht etwas in der Art von NIGHTWISH zu machen – zumindest habe ich fest damit gerechnet, dass das irgendjemand über das Stück sagen würde. (lacht) Naja, das muss ich wohl akzeptieren, es hat jedenfalls eine Menge Spaß gemacht, dieses Musical-artige, theatralische Stück zu schreiben. Solche Songs wollen wir in der Zukunft definitiv öfters machen. Aber zehn solche Songs auf einem Album wären wohl zuviel für FALCONER, dann müssten wir schon einen anderen Namen benutzen.
„Dreams And Pyres“ ist auch der Song, der mir auf Anhieb ins Auge gestochen ist, weil er viel epischer und symphonischer ist als alles, was ihr bisher gemacht habt. Bei einigen der anderen Stücke hätte ich mir etwas mehr Überraschungen erhofft. Manches klang leider zu sehr nach dem, was ich von euch musikalisch erwartet hatte…
„Dreams And Pyres“ und „Mountain Men“ haben vermutlich die meisten dieser Elemente in sich, die man nicht wirklich erwartet. Für mich ist es sehr spannend, solche Songs zu machen, deswegen will ich so etwas in der Zukunft öfters machen, nicht nur leichte Dreieinhalb-Minuten-Stücke nach dem klassischen Strophe-Refrain-Riff-Refrain-Schema.
Ich hatte gehofft, dass du so etwas sagen würdest, denn auf diese Weise könnt ihr es vermeiden, euch selbst zu wiederholen.
Genau. Aber gleichzeitig muss man auch respektieren, wie die Fans darüber denken. Und die meisten Fans wollen eben die üblichen Folk-Metal-Songs. Wenn man dann ein Stück wie „Dreams And Pyres“ macht – ich habe noch kein Feedback dazu gehört, aber ich denke, dass einige sich denken werden: „Ok, jetzt glauben FALCONER, dass sie große Komponisten sind, und versuchen THERION Konkurrenz zu machen.“ Oder irgendetwas in der Art.
Es klingt vielleicht nicht nach FALCONER, aber es macht viel mehr Spaß ein Stück wie „Dreams And Pyres“ zu schreiben als beispielsweise „Pale Light Of Silver Moon“. Das ist ja eher ein simpel gestrickter, kurzer Song, der viel leichter zu machen ist. Es gibt mir persönlich nicht so viel, solche Songs zu machen, aber wir brauchen auch solche Songs auf unseren Alben, um das gesamte Songspektrum abzudecken.
Auf eine gute Mischung kommt es an. Das Gute bei „Dreams And Pyres“ ist aber, dass man zu keiner Zeit denkt, THERION oder NIGHTWISH vor sich zu haben. Man erkennt stets, dass es sich um einen FALCONER-Song handelt.
Dann habe ich erreicht, was ich wollte.
Besonders eure Melodien erkennt man auf Anhieb. Keine andere Band kann solche Melodien schreiben. Und dann habt ihr noch diesen großartigen Sänger, Matthias Blad, der in der gesamten Metalszene absolut einzigartig ist.
Er ist der Beste. Wenn ich ihn singen höre, denke ich manchmal an Roy Khan von KAMELOT. Die beiden haben irgendetwas gemeinsam, aber ich weiß nicht genau, was es ist. Sie sind beide verdammt gute Sänger.
Absolut. Auf der anderen Seite ist Matthias aber auch der Grund dafür, dass ihr nur sehr wenige Live-Gigs spielt.
Ja, das war in der Vergangenheit noch schlimmer. Wir können aber eben immer noch nicht im Februar auf Tour gehen, um das neue Album zu promoten. Matthias hat einen Full-Time-Job mit seinen Theater- und Schauspiel-Aktivitäten. Der Unterschied liegt darin, dass wir früher – so um 2003 müsste das gewesen sein – so viele Live-Gigs wie möglich spielen wollten. Wir haben das mit Kristoffer (Göbel, Sänger auf dem dritten und vierten FALCONER-Album – Anm. d. Red.) gemacht, wo wir eine Tour durch kleinere Clubs gemacht haben. Wir mussten dann feststellen, dass es alles andere als glamourös war. Wir haben viel gespielt, ohne dass wir dafür sonderlich viel zurück bekommen hätten.
Heute haben wir Familien und wollen nicht mehr so lange mit FALCONER als kleiner Band „on the road“ sein. Das macht mehr Probleme als es an Positivem einbringt, um es so auszudrücken. Deswegen konzentrieren wir uns nur auf die Festivals. Als wir Matthias 2006 zurückholten – oder war es 2005? – hatte ich nicht den Eindruck, dass wir die Live-Aktivitäten opfern mussten, um ihn zurückzuholen, weil das für mich ohnehin in Ordnung war. Ich bin Musiker, um gute Alben zu machen, da liegt für mich die erste Priorität. Festivals sind großartig, weil man da so viele Fans auf einmal erreichen kann. Wenn man stattdessen fünfzehn Clubshows macht, wo vielleicht 65 Leute auftauchen, dann kommt mir das wie Zeitverschwendung vor. (lacht) Zumindest wenn man nicht dafür lebt, live zu spielen.
Ich bin nicht so ein Musiker. Ich lebe, um Musik zu machen, aber nicht unbedingt live. Wenn du dann eine Familie hast, willst du natürlich auch möglichst viel Zeit mit ihr verbringen. Wenn du dann noch einen festen Job hast, kannst du dir da nicht einfach frei nehmen, auf Tour gehen und viel Geld verlieren. Anders sieht es aus, wenn du wenigstens ein bisschen Geld verdienen kannst, um deine Rechnungen zu bezahlen. Andernfalls musst du viel Geld ansparen, um überhaupt auf Tour gehen zu können. Und das ist nicht das Leben, das ich führen möchte.
Ich habe euch auf dieser Clubtour mit Kristoffer gesehen, wo ihr nicht schlecht wart. Aber der Auftritt letztes Jahr in Wacken mit Matthias war einfach großartig!
Ja, das fand ich auch. Und es ist schon komisch, dass der Gig in Wacken 2007 einer der besten, die wir je gespielt haben, war. Aber ich bin froh, dass das in Wacken passiert ist, denn 2002 war unser Auftritt dort nicht so toll. Daran werde ich mich immer erinnern. Es war die dritte Show, die wir gespielt haben, und lief alles andere als rund. Aber trotzdem ist es eine großartige Erinnerung geblieben. Vielleicht hast du auch gehört, dass einige Leute FALCONER nicht gerne live sehen, weil wir nicht so professionell rüberkommen. Aber wie kann man professionell rüberkommen, wenn man nur viermal im Jahr auftritt? Wenn man da an IRON MAIDEN denkt, die 150 Shows im Jahr spielen – natürlich sind die gut. (lacht) FALCONER dagegen sind jedes Mal gleich „grün“, wenn sie auf die Bühne kommen. Es können eben leicht mal neun Monate zwischen zwei Auftritten liegen. Ich weiß, dass dem „Inner Circle“ der Fans klar ist, was sie von uns erwarten können. Aber einem Fan von „wilden“ Live-Bands werden FALCONER natürlich nicht so gefallen, zumindest im Hinblick auf die visuelle Komponente.
Die Chancen stehen also nicht so gut, euch in naher Zukunft wieder hier in Deutschland live sehen zu können?
Wir versuchen, 2009 einige Auftritte zu bekommen. 2008 war quasi unser „Pausenjahr“, wo wir nur das neue Album aufgenommen haben. Wir wollten nicht den ganzen Sommer über proben und auf Festivals spielen, sondern uns frei nehmen. Im nächsten Jahr wollen wir mehr Shows spielen, hoffentlich ein paar Sommerfestivals in Deutschland. Das sollte eigentlich klappen, weil bei euch so viel passiert. Aber vielleicht auch etwas in Großbritannien und hoffentlich auch in den Vereinigten Staaten, denn dort haben wir 2003 zum letzten Mal gespielt. Ich denke, es wird Zeit, dass wir dorthin zurückkehren.
Pläne für eine Live-DVD dürftet ihr aber vermutlich nicht haben, oder?
Nein. Ich weiß auch nicht, ob Metal Blade Überlegungen in dieser Richtung angestellt haben. Aber ich sehe FALCONER nicht als Live-Act, sondern eher als Studio-Band, die immer mal wieder live auftritt. Bestimmt würde es Spaß machen, ein Live-Album oder eine Live-DVD zu machen, aber es würde sich für mich nicht nach dem richtigen Forum für FALCONER anfühlen. Wir werden sehen, was die Zukunft bringen wird, aber ich denke nicht, dass wir eine Live-DVD machen werden.
Ihr hättet ja den Wacken-Gig vom letzten Jahr als Bonus-DVD zum Album veröffentlichen können.
Das wäre zu – fucking – teuer geworden. Was wir aber als visuellen Beitrag auf das Album gepackt haben, ist der Videoclip zu „Carnival Of Disgust“, allerdings nur auf der „Limited Edition“.
Das Video ist euch gut gelungen.
Ja, ich bin sehr stolz darauf. Es zeigt nicht nur eine Band, die fünf Minuten lang im Probenraum vor sich hin spielt. Es steckt eine Geschichte dahinter, die dem Text des Liedes folgt. Das ist das interessante daran. Ich finde, dass ein Video immer dem Text eines Stückes folgen sollte. Das ist uns gelungen und ich finde, dass das Video auch nicht zu kitschig wirkt. Und auf diese Weise sieht man FALCONER auch einmal, wenn auch nicht live – eine Art visueller Ersatz für unsere seltenen Live-Shows.
Ich finde, dass das Video auch die Atmosphäre des Albums gut transportiert.
Ja, es ist sehr grau und auf eine gewisse Art auch zurückhaltend, nicht zu pompös. Es ist nur grau, langweilig und alle wollen sich selbst umbringen. Diese Atmosphäre wollten wir schaffen. (lacht) Das Leben im Mittelalter war eben kein Zuckerschlecken. Zu viel Scheiße ist damals passiert, wie Kriege, die Pest oder Hungersnöte und solche Sachen.
Auf euren letzten Alben habt ihr noch eine romantischere Sicht auf das Mittelalter präsentiert. Jetzt zeigt ihr einen realistischeren Blick auf das Alltagsleben damals und folgerichtig wird auch die Gesamtatmosphäre düsterer.
Das trifft auch auf die Musik zu. Die Musik klingt nicht mehr so glamourös und pompös, sondern bleibt mehr auf dem Boden. Ich denke auch, dass diese Texte am besten zu FALCONER passen, statt jenen von mächtigen Kreuzritter-Königen und solchem Zeug.
Ihr habt auch den Anteil an schwedischsprachigen Texten erhöht.
Auf „Northwind“ hatten wir nur „Himmel Så Trind“. Es war nicht wirklich geplant, diesmal drei schwedischsprachige Stücke zu machen, das hat sich einfach so ergeben. Ich habe zuerst die Musik geschrieben und dann gemerkt, dass diese Songs so typisch skandinavisch klingen, dass ich hierfür unbedingt schwedische Texte brauchte. Besonders der Song „Vargaskall“, den ich vor dem Schreiben der Texte als „MITHOTYN-Folk“ bezeichnete, weil er mich so sehr an meine alte Band MITHOTYN erinnerte. Dann kam mir all dieser Wikinger-Kram wieder in den Sinn und ich habe beschlossen, dass dieser Song unbedingt schwedische Texte braucht. Das ist auch einer von meinen Lieblingssongs vom neuen Album, zusammen mit „Mountain Man“ und „Dreams And Pyres“.
Fällt es dir leichter, Liedtexte in deiner Muttersprache zu schreiben?
Nein, es ist sogar viel schwerer! Ich bin es gewohnt, englische Liedtexte zu verfassen und weiß, was da richtig klingt. Wenn ich beginne, in Schwedisch zu schreiben, dann schreibe ich alles, wie ich es spreche. Und das ist nicht sehr poetisch. Und wenn man dann versucht, poetisch zu schreiben, dann klingt es sehr seltsam. Es ist sehr schwer, die richtigen Worte zu finden. Im Englischen ist das viel leichter. Einige Songs verlangen einfach nach schwedischen Texten, um ihr volles Potential zu entfalten, damit das Feeling auch stimmt.
Ich denke, die schwedische Sprache macht die Songs für die Fans auch ein wenig exotischer, obwohl viele dadurch natürlich den Text nicht verstehen. Dafür bekommt man etwas anderes. Ich weiß immer nicht so richtig, auf welchem Bein ich da stehen soll. Ist es nun besser, schwedische oder englische Texte zu benutzen? Bei beidem verliert man etwas und gewinnt dafür etwas anderes. Vielleicht sollten wir nur noch schwedische Songs machen und die Übersetzungen dann als Bonus-Tracks. Das wäre eine mögliche Version. (lacht)
Ich denke, es ist ganz gut, immer wieder einen schwedischen Song zwischen den ganzen englischen Stücken auf einem Album zu haben. Das sorgt für Abwechslung und macht das Ganze etwas spannender.
Ja, es passiert etwas und weckt einen sozusagen wieder auf. Es hebt uns auch irgendwie von der breiten Masse ab.
Ein weiterer schwedischer Song, den ihr als Bonustrack auf das neue Album gepackt habt, ist das Volkslied „Vi Sålde Våra Hemman“, das ihr mit englischem Text bereits auf eurem zweiten Album, „Chapters From A Vale Forlorn“, veröffentlicht habt. Ich denke, es gewinnt enorm durch die Verwendung des Originaltextes und auch durch das symphonische Arrangement.
Wir haben es nicht unbedingt im Stil des Originals gemacht, eher so, wie es ursprünglich klingen sollte mit dem schwedischen Text. Ich habe den Song an denjenigen weitergegeben, der auf dem Album das Klavier eingespielt hat (Johannes Nyberg – Anm. d. Red.) und ihn irgendwas damit machen lassen. Im Nachhinein betrachtet ist es ganz gut geworden, aber es klingt zu sehr nach Keyboards – zu viel Plastik und zu viel Commodore 64, um es so auszudrücken. (lacht) Vielleicht hätten wir das nicht so auf CD bringen sollen.
Deswegen habt ihr es also nur als Bonus-Track genommen?
Ja, genau, damit es nicht jeder zu hören bekommt. Ich denke, es bringt trotzdem etwas besonderes auf das Album, es bringt das Album zu einem schönen Abschluss. Insofern ist die Veröffentlichung wohl gut und schlecht zugleich.
Ok, ich denke, ich bin mit meinen Fragen durch.
Ich glaube, viel mehr Informationen habe ich auch nicht mehr für dich. (überlegt) Achja, alle, die unser neues Video noch nicht gesehen haben, können es auf der Metal-Blade-Seite anschauen – oder natürlich in schlechterer Qualität auf YouTube.
Gibt es sonst noch etwas, was du deinen Fans hier in Deutschland sagen möchtest?
Ja, ich will ihnen versprechen, dass das neue Album sogar besser ist als unser erstes. Ich verspreche es! Aber sie werden ohnehin nicht auf mich hören. (lacht) Ich denke, es ist unser interessantestes Album. Viele verschiedene Dinge passieren darauf. Aber natürlich kann man niemals das erste Album toppen, weil man niemals diesen Überraschungseffekt zurückholen kann.
Ich finde aber euer zweites Album am stärksten…
Ich denke, es ist zumindest stärker als unser erstes. Und das absolut mieseste Scheißalbum, was wir je aufgenommen haben, ist „Sceptre Of Deception“. Darauf ist nichts gut außer „Hear Me Pray“ und „Sceptre Of Deception“. Der Gitarren- und Drum-Sound ist schlecht, die Musik hat an vielen Stellen Schwächen und der Gesang ist nicht erstklassig, das Cover ist auch nicht erstklassig – also nicht viel Gutes, was man über dieses Album sagen könnte.
Ich denke, beiden eurer Alben mit Kristoffer Göbel („Sceptre Of Deception“ und „Grime Vs. Grandeur“ – Anm. d. Red.) fehlt die Einzigartigkeit, die die Alben mit Matthias Blad auszeichnet.
Ja, wir hatten das gewisse Etwas verloren. Ich weiß nicht genau, was es war, aber auf „Sceptre Of Deception“ haben wir gehört, dass dieser Stil einfach nicht das Richtige für Kristoffer war. Deswegen haben wir uns daran orientiert, wie wir ihn am besten in Szene setzen konnten und haben für „Grime Vs. Grandeur“ eine völlig neue Band formiert – eine gute Band, die aber überhaupt nicht mehr nach FALCONER klangen.
Das großartige an „Northwind“ war für mich, dass die Einzigartigkeit und der Spirit der ersten beiden Alben plötzlich zurückgekehrt waren.
Das denke ich auch. Ich habe es gefühlt, als wir im Studio waren und gehört haben wie Matthias reinkam und – welcher Song war es, den er gesungen hat? Ich glaube, er hat mit „Northwind“ angefangen. Sofort hatte ich das Gefühl: „Ok, wir sind zurück! So müssen wir klingen!“
Alles klar. Dann bedanke ich mich für das Gespräch.
Ich habe zu danken. Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Sommer!
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