Behemoth - "Ecclesia Diabolica Evropa 2019 e.v."-Tour
Atmosphäre, Energie und Feuer in Berlin
Konzertbericht
Es ist vermutlich das Extreme-Metal-Package des Jahres, das an diesem Abend im Berliner Huxleys halt macht. „Ausverkauft!“ prangt es bereits mittags in den sozialen Netzwerken – für hiesige Verhältnisse gar nicht so häufig, erst recht nicht in einem so großen Saal. Doch wenn sich BEHEMOTH mit AT THE GATES und WOLVES IN THE THRONE ROOM verstärken, passiert es, und gefühlt die halbe Berliner Metalwelt macht sich auf den Weg.
WOLVES IN THE THRONE ROOM
Galerie mit 15 Bildern: Wolves In The Throne Room - Ecclesia Diabolica Evropa 2019 e.v. Tour in BerlinDavon ist bei WOLVES IN THE ROOM allerdings nur bedingt etwas zu spüren. Die US Black Metaller haben die Ehre – oder vielleicht sogar Bürde –, den Abend der Extreme zu eröffnen. Es ist nur halb voll, als das Quintett um die beiden Weaver-Brüder die aufwendig dekorierte Bühne betritt. Ein Frevel, bedenkt man die musikalische Qualität der Truppe, die auch heute mit ihrem hypnotischen Black Metal die Menge in ihren Bann zieht. Der Fokus des kompletten Sets setzt sich aus dem aktuellsten Werk „Thrice Woven“ zusammen, ein Album, das ältere Fans der Band nach zuletzt experimentellen Phasen wieder versöhnte. Bei druckvollem, wenn zu Beginn auch sehr Schlagzeug-dominiertem Sound, unterstreichen unter anderem „Angrboda“ und „The Old Ones Are With Us“, dass sie auch im Live-Gewand durchaus tauglich sind. Entsprechend begeistert zeigt sich das anwesende Publikum und bedankt sich bei WOLVES IN THE THRONE ROOM mit verdient lautem Applaus – schade nur, dass es so schnell vorbei ist.
AT THE GATES
Galerie mit 18 Bildern: At The Gates - Ecclesia Diabolica Evropa 2019 e.v. Tour in BerlinDie Melodic-Death-Größen zerreißen dann binnen Sekunden die zuvor aufgekommene, wohlige Lethargie, die WOLVES IN THE THRONE ROOM über das Huxleys gezogen haben. Mit deutlich weniger opulenten Bühnenaufbauten, dafür mit vielen Hummeln im Hintern fackeln die Schweden keine Sekunde. Ob der Titeltrack des 2018er-Albums „To Drink From The Night Itself“ oder ein Klassiker wie „Slaughter Of The Soul“, das mittlerweile prächtig gefüllte Huxleys bebt. Das liegt neben der völlig losgelösten Stimmung vor der Bühne, selbst ein kleiner Mosphit tobt, vor allem an AT THE GATES selbst. Tomas „Tompa“ Lindberg und Co. flitzen mit breitem Grinsen über die Bühne und präsentieren sich herrlich bodenständig, ohne an Tightness zu sparen. Stattdessen gibt es ein fulminantes Set, das mit „At War With Reality“ oder „Blinded By Fear“ auch über das Set hinweg eine gelungene Mischung aus neuerem Material und legendären Klassikern bietet. Die Party kocht noch, als „The Night Eternal“ den Schlusspunkt setzt und AT THE GATES als eine der besten Livebands ihrer Gattung zeigt: bodenständig, aufs Wesentliche konzentriert, bestens gelaunt und vor allem mitreißend!
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Behemoth, At The Gates und Wolves In The Throne Room auf Tour
04.04.25 | Behemoth - "The Unholy Trinity" European Tour 2025Behemoth, Satyricon und Rotting ChristGasometer, Wien |
05.04.25 | Behemoth - "The Unholy Trinity" European Tour 2025Behemoth, Satyricon und Rotting ChristZenith, München |
06.04.25 | Behemoth - "The Unholy Trinity" European Tour 2025Behemoth, Satyricon und Rotting ChristColumbiahalle, Berlin |
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„Es ist nur halb voll, als das Quintett um die beiden Weaver-Brüder die aufwendig dekorierte Bühne betritt. Ein Frevel, bedenkt man die musikalische Qualität der Truppe, die auch heute mit ihrem hypnotischen Black Metal die Menge in ihren Bann zieht. “
In der tat ist das ein Frevel, aber auch selbst verschuldet. Ich verehre diese Band, aber als eine von zwei Vorbands und einer theratralischen Hauptband die viele WITTR Fans eher mit Achselzucken begegnen, konnte das gar nicht richtig funktionieren. Hier haben sich WITTR leider unter Wert verkauft und wurde dann auch ganz offensichtlich mit nur einer gerade Mal halbvollen Halle gestraft und einem zu kurzen Set. Sehr gerne hätte ich sie live erlebt, aber dann bitte nicht so.