Agonizer
Wir schreiben Songs so wie wir wollen
Interview
Die Finnen von AGONIZER haben mit „Birth / The End“ ein überduchschnittlich gutes Debüt-Album veröffentlicht, das nicht nur richtig rockig sondern auch leicht melancholisch klingt. Viele gute Ansätze offenbaren großes Potential, das die Band hoffentlich mit dem nächsten Album ausschöpfen wird. Mit Pasi Kärkkäinen (vocals) und Jari-Pekka „Jasso“ Perälä (guitar, backing vocals) unterhielt ich mich über den Plattendeal mit Spinefarm, über das aktuelle Album und über die finnische Musikszene im Allgemeinen.
Hi, Pasi! Hey, Jasso! Ich gratuliere zu eurem Debüt-Album „Birth / The End“, das gefällt mir echt gut! Ich hab‘ gelesen, daß ihr erst bei Century Media einen Vertrag unterzeichnen wolltet, was dann doch nicht geklappt hat, und nun seid ihr bei Spinefarm. Wie kam das denn zustande und seid ihr glücklich darüber?
Jasso : Danke! Wir sind echt schon etwas aufgeregt, daß unser Debüt-Album endlich veröffentlicht wird.
Pasi : Das mit Century Media ist schon ’ne ganze Weile her, sogar bereits ein paar Jahre, also hatten wir in der Zwischenzeit etliche Angebote von anderen Labels, aber Spinefarm war letztendlich einfach das beste von allen. Eigentlich wissen wir gar nicht so genau, warum jetzt gerade Spinefarm so interessiert war. Ich glaube es war einfach die richtige Zeit, für uns und für Spinefarm.
Welche Songs und welche Lyrics mögt ihr von euch selbst am liebsten und warum?
Pasi : „The Birth And The End“ ist definitiv der beste Song auf dem Album, einschließlich der Lyrics.
Jasso : Mein Lieblingssong wechselt eigentlich fast jeden Tag. Heute ist’s „Sleepless“, denn die Nummer geht verdammt ins Ohr.
Habt ihr eigentlich auch selbst das Gefühl, daß ihr ein gewisses Gothic-Feeling mit in euren Songs verarbeitet?
Pasi : Nein. Zumindest versuchen wir das nicht bewusst.
Jasso : Also ganz ehrlich gesagt…nein. Aber das kann ja jeder selbst entscheiden. Wenn du bei unseren Songs in so eine Art Gothic-Stimmung verfällst, haben wir nichts dagegen. Wir schreiben Songs so wie wir wollen und bemühen uns nicht, irgendetwas unbedingt mit in die Arrangements zu nehmen, nur weil’s gerade in ist.
Also ich finde schon, daß sich zumindest euer Song „Hazardous“ stark an SENTENCED orientiert. Ist das Zufall und hat sich einfach so ergeben, oder steckt da schon sowas wie Absicht dahinter?
Pasi : Meinst du? Eigentlich haben wir für diesen Song ein paar Ideen von RICHARD MARX’s „Hazard“ und ALICE IN CHAINS‘ „Rooster“ entliehen, hehe…
Jasso : „Hazardous“ ist ein sehr vielseitiger Song. Ich würd‘ jetzt nicht sagen, daß er nach SENTENCED klingt, denn für den Song haben wir wirklich viele verschiedene Elemente verwendet…
Ich denke, daß in AGONIZER wirklich sehr viel Potential steckt, wie man ja auf eurem Debüt-Album sehr eindrucksvoll heraushören kann. Aber warum ist das Album so kurz? Hättet ihr nicht noch wenigstens einen oder zwei der Demo-Tracks als Bonus verwenden können?
Pasi : Das Album hat eine Spielzeit von knapp 40 Minuten, glaube ich. Das ist nicht kurz. Andererseits hat das Album nur 8 Songs, ja, aber weisst du, es gibt da so eine alte Weisheit…“Laß das Publikum behutsam immer mehr wollen.“
Und wie geht’s jetzt mit AGONIZER weiter? Habt ihr schon konkrete Pläne oder lasst ihr erstmal alles weitere auf euch zukommen und entscheidet dann?
Jasso : Gigs! Außerdem schreiben wir ständig an neuem Material für unser zweites Album…und wenn die Zeit reif ist, werden wir wieder ins Studio gehen.
Mal ganz ehrlich, wie gefallen euch eigentlich STURM UND DRANG? Sind die Jungs in Finnland tatsächlich ’ne grosse Nummer, wie das zumindest in Deutschland so rüber kommt?
Jasso : Ich glaub‘ die Jungs haben schon Potential, aber noch einen sehr weiten Weg vor sich. Ich bin mal gespannt darauf, wie sich die Band in zehn Jahren so macht. Wenn die dann immer noch existieren, könnten sie echt ’ne Killer-Combo werden! Ich denke die Leute, die ihre CDs kaufen, sind im gleichen Alter wie die Band selbst.
Irgendwie hab‘ ich manchmal das Gefühl, daß sich gerade in Finnland an jeder Ecke neue Bands zusammenfinden. Empfindet ihr den finnischen Markt daher als stark umkämpft, oder ist es in eurem Land einfach nur relativ leicht als Band Fuß zu fassen?
Pasi : Manchmal kommt mir das schon so vor… Auf der anderen Seite muß man sich als Band schon bemühen, irgendwie originell zu klingen, denke ich, was dann ja auch ein Gutes hat.
Jasso : Es ist niemals einfach. Die Bands, die besonders schnell Karriere machen, haben meist nur eine kurze Lebensdauer. Ich meine, daß man sich den Erfolg Stück für Stück erarbeiten und verdienen muß, um als Band auch langfristig zu überleben.
Sind die Finnen eigentlich generell sehr musikalisch?
Pasi : Ja, das denke ich schon. Obwohl für eine Band in einem kleineren Land wie Deutschland zum Beispiel alles einfacher sein dürfte…erst lernen dich die Nachbarn kennen, dann die ganze Stadt und später alle anderen angrenzenden Städte und so weiter. Was ich meine ist, in einem kleineren Land muß es einfacher sein, sich Gehör zu verschaffen und auf sich aufmerksam zu machen.
Ich weiß ja nicht, ganz bestimmt nicht. Aber…ich hab‘ mal eine Aussage von euch gelesen, die besagt: „We’re playing some kind of melodic metal with the Finnish attitude.“ Was genau ist denn diese „finnische Attitüde“?
Pasi : Melancholie, Kälte, Härte, Heavy Metal. Ich denke der beste Weg das finnische Leben, und wie Finnen denken, zu begreifen ist, wenn man finnischen Metal bewusst hört. Natürlich klappt das auch mit jeder anderen finnischen Musik, aber im Metal ist vieles sehr viel offensichtlicher. Normalerweise spielen finnische Metalbands melancholische Musik mit so einer Art „die harten Zeiten überleben“-Stimmung, du weißt was ich meine?
Na klar, verstehe ich. OK, das war’s dann auch schon… Vielen Dank für das Interview! Wenn ihr unseren Lesern noch etwas Besonderes zu sagen habt, dann habt ihr nun die Gelegenheit dazu.
Jasso : Dank‘ dir! Kauft euch unser Album „Birth / The End“, hört es euch an oder checkt mal unser MySpace Profil (http://www.myspace.com/agonizer) und hinterlasst ’ne Nachricht auf unserer WebSite! Es ist immer cool zu lesen was die Leute so denken und an Feedback auf Lager haben. Cheers!
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Stile | Dark Metal, Gothic Metal, Heavy Metal, Melodic Metal |
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