Asaru
Interview mit Bassist Alex zu "Dead Eyes Still See"
Interview
ASARU, eine der ersten und dienstältesten Black-Metal-Bands unseres Landes, sind Geschichte. Mit „Dead Eyes Still See“, dem vorerst letzten Machwerk des Fünfers, hat man sich selbst ein kleines Denkmal gesetzt, welches hoffentlich in naher Zukunft auch Zugang zur breiten Öffentlichkeit finden wird. Bassist Alex stand abschließend ausführlichst Rede und Antwort um die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, mal mit einem Augenwinkern, mal emotional gerührt, zu beleuchten.
Jaunil! ASARU wurde ja bereits vor zwölf Jahren, also 1995, ins Leben gerufen. Du selber bist kurz darauf als Ersatz für Dorian K. als Bassist eingestiegen. Wie sah sich die Band zu dieser Zeit, als Black Metal noch alles andere als populär in Deutschland war? Erinnerst du dich an die Beweggründe zur Gründung von ASARU?
So weit ich mich erinnern kann, kam Dorian Anfang 1995 auf die Idee eine Black-Metal-Band zu gründen. Er war der Initiator der ganzen Entstehungsgeschichte von ASARU, und Black Metal war für uns alle zu dieser Zeit etwas Neues und Faszinierendes. Etwas, was uns alle durch diese enorme Atmosphäre und Kälte begeisterte. Folglich war der nächste Schritt die Gründung einer Band, die den Geist der nordischen „Vorbilder“ mit den eigenen Vorstellungen von Dunkelheit und Kälte in der Musik vereint. Als Dorian dann geeignete Musiker aus unserem Umfeld suchte und zusammenbrachte war das erste Line-Up gefunden und bestand aus Frank (v/g), Dorian(b), Robert(dr) und Basti(k). Darmstadts erste Black-Metal-Band war geboren! Nach längerer Suche nach einem perfekten Bandnamen fanden sie den Namen ASARU (die Macht/Kraft der Natur) im Necronomicon, der zu der Kraft und Energie der Musik am besten passte.
Da ich bis auf Frank alle aus der Schule kannte und mit Robert und Basti schon vorher eng befreundet war und Musik machte, war ich von Anfang an ein Zeuge der Entwicklung ASARUs und eigentlich auch der erste Fan der Band. Ich war von der ersten Sekunde an von der Musik ASARUs gefesselt. Und als sich Dorian aus verschiedenen Gründen aus dem offiziellen ASARU Line-Up zurückzog, wurde ich von Frank, mit dem ich mittlerweile auch in einer anderen ( hier unwichtigen) Band als zweiter Gitarrist spielte, gefragt, ob ich nicht Lust hätte, bei ASARU als Bassist einzusteigen. Da ich ja sowieso bei fast jeder ASARU-Probe zugegen war und die ersten Lieder schon kannte und verehrte war ich sofort begeistert, bei ASARU einzusteigen. Ich konnte mein Glück und die Ehre für mich, ein Teil von ASARU zu werden, erst gar nicht fassen. Aber auch aufgrund meiner begrenzten Fähigkeiten als Gitarrist (was ich ja eigentlich war) und null Erfahrung am Bass hatte ich Anfangs erst einmal große Bedenken mit den Anderen spieltechnisch mitzuhalten. Aber Frank war ein guter Lehrmeister, der mir viel auf dem Viersaiter beibrachte.
Ihr habt im Verlauf eurer Bandgeschichte zwei Demos und eine EP namens „Baalpriku“ veröffentlicht – alles in absoluter Eigenregie. Wie stehst du heute zu allen Veröffentlichungen und wie kam es, dass ihr trotz eures Bekanntheitsgrades keine der Scheiben über eine Plattenfirma vertrieben habt?
Die ersten beiden Demos haben wir eigentlich hauptsächlich für uns gemacht und um unsere (nähere) Umgebung auf uns aufmerksam zu machen. Wir haben die Demos nie großartig an Plattenlabels verschickt, sondern an ein paar wenige Metal-Magazine, wie das RockHard, den MetalHammer und (Kult!) Ablaze weitergeleitet, wobei wir immer gute bis sehr gute Resonanzen bekamen. Das erste Demo zeigt deutlich unsere Wurzeln, da viele Elemente an die damals veröffentlichten BM-Meilensteine angelehnt waren aber auch der Death-Metal-Anteil noch stark zu fühlen war. Es war halt das erste Lebenszeichen einer jungen Band, was man auch an einigen Songs merkt. Aber „This Life On Earth“ haben wir, glaube ich, auch auf jedem unserer Gigs (meist als Opener) gespielt. Es verlor nie die Magie und die Bedeutung für uns.
Und obwohl der Sound auch etwas dumpf und mehr nach Death-Metal klingt, mag ich „D.O.M.A.I.N.“ noch immer, …kann mir aber manchmal ein Schmunzeln (auch wegen dem „außergewöhnlichen“ Cover, das Robert weiß nich’ wo aufgetrieben hat) nicht verkneifen. Aber was soll’s… wir waren 16 und hatten unseren Spaß! Im Vergleich zum ersten Demo war „Darkness„ ein großer Schritt nach vorne, was die verbesserten, komplizierteren und weiterentwickelten Songstrukturen und Melodien zeigen. Mit „Darkness“, „Doedande Tanken“, „Scrolls..“ und „Schattenkind“(erstmals mit weiblichem Gesang von Ophelia alias Ruth) hat Frank die ersten „Klassiker“ für ASARU geschrieben, die auch bis 2007 in jeder Setlist ihren Platz hatten. Jedes dieser Lieder hat seinen ganz eigenen Stil und eine eigene Atmosphäre. Der Sound ist eigentlich das totale Gegenteil im Vergleich zu „D.O.M.A.I.N“: Sehr höhenlastig, kalt aber leider auch irgendwie… äh, dünn. Trotzdem liebe ich dieses Teil. Das Cover ist auch wieder herrlich, haha. Hirsch vor Wald! …Ja, wir hatten auch mit 18 noch unseren Spaß!
Von Plattenfirmen bekamen wir jedoch nur Absagen, weil unsere Musik vielleicht nicht eingängig genug für sie war, wer weiß… aber unseren Stil ändern, um endlich irgendwo einen Wisch zu unterzeichnen, kam nie für uns in Frage. Pah! Mit unserer „Baalpriku“-MCD hatten wir schon etwas mehr Hoffnung, einen Deal zu ergattern, da wir ja auch in der Legacy (Ausgabe 4/00) mit Interview und dem Song „ Missmutsbekenntniss“ auf der CD vertreten waren. Doch leider hat auch diese erhöhte Präsenz nichts bei den Labels bewirkt. Damals haben wir auch das erste Mal im noch jungen Kohlekeller-Studio aufgenommen, was uns soundtechnisch um einiges nach vorne gebracht hat. „Baalpriku“ ist sehr gut produziert, enthält bis auf „Sea Of Stars“(erneut mit weiblichem Gesang) fast nur schnellere Lieder und ist songwritertechnisch wieder ein Schritt nach vorne. Natürlich ist das Cover auch wieder ganz speziell… bescheuert. Rot-Gelb mit zwei Insekten vorne. Und das Asaru-Symbol auf der Rückseite ist endgültig zum „Frosch“ oder „Smiley“ verunstaltet worden. Als ich die CD das erste mal fertig gesehen habe (natürlich erst beim Release-Gig) , habe ich echt gedacht die anderen wollen mich verarschen! Ich hasse dieses Cover bis heute noch. Wir sind dann auch irgendwann zur Erkenntnis gekommen, dass man als deutsche Black-Metal-Band wahrscheinlich keine großen Chancen hat, in der Heimat einen guten Deal zu bekommen, da der „Exoten-„ oder besser gesagt „Norwegerbonus“ nicht vorhanden ist.
Der stetigen Anhängerschaft die ihr auf eurer Seite hattet, den unzähligen Liveauftritten und dem, in meinen Augen, hochwertigem Songmaterial zum Trotz, habt ihr in eurer zwölfjährigen Bandgeschichte nie eine Art Durchbruch in die breite Öffentlichkeit. Denkst du, dass die Geschichte von ASARU anders verlaufen wäre, wenn ihr euch einer breiteren Öffentlichkeit gestellt hättet? War der Status als „Geheimtipp“ für euch als Band nicht sogar dienlicher anstatt zu frustrieren?
Haha, die Frage ist irgendwie echt deppert! Wenn wir den Grund gewusst hätten, hätten wir es natürlich geändert, wenn es möglich gewesen wäre. Mal im Ernst: Ich glaube jeder bei ASARU hat schon darüber nachgedacht, woran es liegt, dass wir keinen Plattenvertrag oder überregional mehr Gigs angeboten bekommen haben. Ich denke, dass einfach Pech und ungünstige Ereignisse in der gesamten Geschichte von ASARU mit dazu beigetragen haben, dass wir wahrscheinlich immer unwissentlich am falschen Ort zur falschen Zeit waren.
Ihr hattet im Laufe eurer Bandgeschichte mehrere Lineupwechsel zu verzeichnen. Wie hinderlich war dies für die Entwicklung ASARUs?
Wir hatten eigentlich immer ein Musiker- oder Proberaumproblem. Wenn wir ein komplettes Line-Up hatten, hatten wir keinen (oder immer nur für kurze Zeit einen) Proberaum. Und umgekehrt. Dann hat es ja auch immer noch Zeit gekostet den neuen Mitgliedern die Songs beizubringen und dann das Zusammenspiel zu verbessern und so weiter. Das war bis vor einigen Jahren eine Konstante bei ASARU, bis wir mit Thilo und Heiko endlich nach so vielen Jahren das perfekte Line-Up zusammen hatten, da wir auf der Bühne sowie auch privat immer sehr viel Spaß zusammen hatten, obwohl wir alle so unterschiedlich sind. Nicht, dass wir vorher keine guten Besetzungen hatten, wir hatten echt gute Leute bei ASARU. Jedes Line-Up war im Nachhinein gesehen wirklich einzigartig. (An dieser Stelle noch mal ein DANKE, an ALLE früheren ASARU-Mitglieder! Jaunil!)
Nach der Veröffentlichung eures zweiten Demos „Darkness“ habt ihr euch eher rar damit getan, neues Material an den Mann zu bringen. So brauchte es ganze 3 Jahre um die EP Baalpriku fertig zu stellen. Ich schätze dass Franks Engagement bei AGATHODAIMON sicherlich einen Teil dazu beigetragen hat. Was habt ihr, also der Rest der Band, in diesen „Ruhezeiten“ getrieben? Gab es Momente, in denen ihr AGATHODAIMON dafür verflucht habt (höhö)?
Zwischen „Darkness“ und „Baalpriku“ hatten wir ein sehr lange andauerndes Drummer-Problem. Und dann noch ein Proberaumproblem. Ich glaube erst Ende 1999 kam Andi zu ASARU, mit dem wir die „Baalpriku“-MCD eingespielt haben.Da hatten wir dann auch wieder einen Proberaum und konnten weitermachen. Und nachdem Andi ASARU verlassen hatte, wollten wir schon mit Drum-Computer weitermachen, da wir endlos lange ohne Erfolg nach einem passenden Ersatz gesucht hatten. Und als wir diesen in Heiko fanden, war auch schon wieder 2003.
Um bei diesem Thema zu bleiben: Frank galt ja quasi als „Vater“ ASARUs, war meines Wissens nach quasi im Alleingang für das Schaffen der Band verantwortlich. Liege ich richtig, wenn ich behaupte, dass die Band zu einem gewissen Teil von Frank gelebt hat?
Ohne Frank gibt es kein ASARU für mich. Ich habe es (vielleicht auch aus der Sicht eines Fans von ASARU) immer so gesehen, dass ich und die Anderen Mitglieder Frank bei der Umsetzung seiner Vision von Black Metal auf der Bühne helfen. Frank hat schon immer die Songs ganz alleine geschrieben und (oft mit der Hilfe der Drummer) arrangiert. Er kam eigentlich meistens erst mit einem fertigen Song an und hat allen anderen gezeigt, was sie spielen sollen (Kult!). Und er hat nicht locker gelassen, bis alle verstanden, was er meinte. Es hat immer geklappt, hehe! Obwohl, es gibt Ausnahmen. „Schattenkind“ entstand aus zwei meiner Riffs, Frank hat einfach den restlichen Song, ich glaube in einer(!) Nacht, Drumherum geschrieben und gebaut. Die Texte von der Baalpriku MCD sind bis auf „Travel“ von mir (manche Stellen sind echt richtig Panne, oh mann!!!). Außerdem habe ich mit Frank das unveröffentlichte Lied „Waldschrat (Trapped In Universal Tales)“ zusammen geschrieben; den Text habe ich in San Diego am Strand geschrieben. Acht Budweiser intus! Das ist mal was ganz anderes! Oder „Doedande Tanken“: Text und, ich glaube, 4 Riffs sind von unseren Quoten-Schweden Marcus Bischoff komponiert worden.
Ihr habt im Jahr 2005 euer 10 Jähriges Bandjubiläum feiern können. Ich erinnere mich daran, wie aufgeregt Frank vor diesem Auftritt war. Wie hast du diesen Moment erlebt?
Für mich war es war vor allem aufregend und ungewöhnlich mit einer „fliegenden“ Besetzung zu spielen, da ja auch fast alle Ex-Mitglieder abwechselnd bei vielen Songs zu den Instrumenten gegriffen haben. ASARU waren an diesem Abend 10 Leute, wenn ich mich recht entsinne! Wir hatten zwar vorher mit allen die unterschiedlichen Lieder einige Male geprobt aber eine gewisse Unsicherheit – ob auch alles klappt, wie geplant – war dennoch vorhanden. Aber es hat ja alles super geklappt und der Abend war für uns ein unvergessliches Erlebnis!
Ihr habt Anfang des Jahres, geschlagene sieben (!) Jahre nach Veröffentlichung von Baalpriku ein Album namens „Dead Eyes Still See“ aufgenommen, welches euch von einer extrem reifen Seite präsentiert. Wieso hat es so lange gedauert, die Platte fertig zu stellen?
Wie gesagt, es kam leider dazu, dass wir einige Zeit nach der „Baalpriku“ (ich glaube Anfang 2002) ohne Drummer waren. Und da wir auch nach intensiver Suche keinen Ersatz gefunden hatten, standen wir schon vor der Entscheidung, aufzuhören oder notgedrungen mit Drum-Computer weitermachen zu müssen. Ich hatte sogar schon angefangen unsere Lieder nachzuprogrammieren, was aufgrund der vielen schiefen Takte und Tempowechsel wirklich nicht angenehm oder leicht für mich war. Zufälligerweise habe ich 2003 dann Heiko, den ich schon vorher vom Sehen kannte, näher kennen gelernt. Er erzählte mir ganz nebenbei, dass er Schlagzeuger sei aber erst vor circa einem Jahr(!) angefangen hatte, sich mehr mit Doublebass und Blastbeats zu beschäftigen. Da deshalb meine Erwartungen an sein Drumming nicht so hoch waren, ist mir umso mehr der Kiefer runtergefallen, als ich das erste Mal beim Spielen zugesehen habe! Es war unglaublich! In dieser Sekunde stand für mich schon fest, dass das der Typ ist, den wir bei ASARU brauchen! Und da er auch unsere alten Veröffentlichungen kannte und die Musik bewunderte, war es für ihn keine Frage bei ASARU einzusteigen, zumal er auch menschlich gut zu uns Chaoten passte! Damit war ein Problem gelöst, ein anderes aber wieder aktuell: kein Proberaum! Und bis wir wieder einen Raum hatten, war erneut einige Zeit ins Land gestrichen. Deshalb haben wir unsere vierte und (bis jetzt) letzte Veröffentlichung leider erst letztes Jahr in Angriff nehmen können. Wir wollten nicht still verschwinden, sondern uns selbst und den Leuten, die unsere Musik mögen sozusagen ein Abschiedsgeschenk machen. Es ist noch nichts in trockenen Tüchern, aber „Dead Eyes Still See“ wird definitiv veröffentlicht!!!
Wie bereits erwähnt präsentiert ihr euch auf dem Album wesentlich gereifter, progressiver und viel aggressiver als bisher. Gelegentlich erinnern mich die Songs sogar an ein wenig an SATYRICONs „Nemesis Divina“, welches, wenn ich richtig liege, eins der Lieblingsalben von euch ist (hehe). Eine bewusste Entwicklung in diese Richtung oder habt ihr einfach frei Schnauze komponiert?
Erstmal vielen Dank für dieses Kompliment! Aber das Material wurde frei Schnauze komponiert und arrangiert. Es war nicht geplant, ein Meisterwerk wie „Nemesis Divina“ zu kreieren oder gar zu kopieren. Manche Songs sind ja auch nicht mehr die Jüngsten. Deswegen steht auch kein großes Konzept hinter der neuen CD. Wir sind einfach unseren Weg, den wir seit Anfang an eingeschlagen haben, weitermarschiert. Ok, man kann natürlich seine Wurzeln/Einflüsse nicht gänzlich verbergen, deshalb passiert es eigentlich automatisch beim Komponieren, dass man Elemente, die einen sehr geprägt haben, bewusst oder unbewusst in eigene Lieder oder Riffs einbaut. Doch wenn dann so ein Vergleich aufgeführt wird, hat man eigentlich nichts falsch gemacht, oder?! Hehe.
Ihr habt bislang kein Label finden können, welches „Dead Eyes Still See“ veröffentlicht. Habt ihr bislang einfach keine passenden Angebote einholen können (ich kann mir Besten Willen nicht vorstellen, dass die hiesigen Firmen ein derartiges Album ignorieren würden…) oder habt ihr die Sache nach dem Split der Band einfach auf sich beruhen lassen?
Tja, wir haben unsere Promo, die vier Songs von der CD enthielt an ungefähr 20–30 Labels geschickt. Ein einziges Label aus Österreich hatte Interesse gezeigt und uns geantwortet. Das war aber für uns auch nicht das Wahre gewesen. Und sonst gab es nur Absagen oder meistens eben überhaupt keine Reaktionen seitens der Label.
Lass uns zum eher unangenehmen Teil des Interviews kommen. Ihr habt Anfang des Jahres eure Auflösung bekannt gegeben. Kannst du unseren Lesern etwas zu den Gründen erzählen, wieso ASARU mittlerweile der Geschichte angehört?
Der Grund, warum ASARU aufgelöst wurde, war, dass Frank sich entschlossen hat, nach Norwegen auszuwandern! Das war immer schon sein Traum gewesen. Und er wollte dieses Ziel noch erreichen, bevor er 30 wird. Es war ein großer Schock für uns anderen, als er uns seine Entscheidung mitteilte! Wir hatten ja schon das Studio gebucht und so weiter. An diesem Punkt hatten wir dann auch kurz überlegt, ob sich das mit der CD dann überhaupt noch lohnt. Wir entschieden uns dann aber, das Album aufzunehmen, um nicht einfach klanglos in der Versenkung zu verschwinden! Denn es stand für uns alle fest, dass es keinen Sinn ergibt, wenn wir ohne unseren „Chef“ mit ASARU weitermachen. Das hat zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion gestanden! Wir respektieren Franks Entscheidung und haben auch nicht versucht, ihn von diesem großen Schritt abzubringen, nur um die Band zusammenzuhalten. Ich glaube wir haben alle insgeheim gewusst, dass dieser Zeitpunkt einmal kommen wird, an dem Frank nach Skandinavien abzieht. Es ist zwar traurig, dass es zu dieser Entwicklung kommen musste, aber wir stehen hinter ihm und hoffen, dass er das findet, wonach er sucht.
Ihr habt am 3.3. in Darmstadt ein extrem emotionales Abschiedskonzert gespielt und seid von mehreren hundert Fans und Freunden verabschiedet worden. Kannst du versuchen, deine Gefühle in Worte zu fassen, wenn du an diesen Abend denkst?
Immer wenn ich an diesen Abend zurückdenke, bekomme ich eine Gänsehaut… tiefste Trauer und großer Stolz, Wehmut und Dankbarkeit und Tausend andere gegenseitige Gefühle wechseln sich ab. Es ist fast unmöglich dieses emotionale Wirrwarr zu beschreiben! Und als wir mit „Darkness“ den letzten Song des Abends beziehungsweise ASARUs angefangen haben zu spielen war es nur noch schlimm! Mit dieser Trauer und Konfusion im Kopf auf der Bühne „normal“ zu performen war echt kaum möglich, was man uns auch bestimmt angemerkt hat. Wir haben uns gegenseitig während diesem Lied so oft in die Augen gesehen, und konnten nicht wahrhaben, dass das jetzt das letzte Mal ist, wo wir zusammen auf der Bühne stehen. Und im Nachhinein es war der beste Gig, den wir mit ASARU jemals gespielt haben! Vielleicht gerade wegen den Emotionen, die an diesem Abend aufkamen. (Oder wegen der Mondfinsternis, die wir alle verpasst haben an diesem Abend, haha!)
Wie soll eure Zukunft als Musiker aussehen? Plant ihr trotz Allem weiterhin Musik zu machen? Könntest du dir vorstellen, dass ASARU in ein paar Jahren wieder unter den Lebenden weilt?
Thilo hat ja mit VIRON ein sehr geiles und erfolgreiches anderes musikalisches Standbein und Heiko spielt ja auch noch in einer anderen guten Band (die aber keinen Metal spielt…er sehnt sich jetzt schon wieder nach Blastbeats, haha!),
Und Ich wurde nach dem ASARU-Split zwar auch schon von einigen Bands angesprochen, ihnen beizutreten; aber ich werde mir erstmal eine musikalische Pause gönnen und mich auf andere Sachen konzentrieren. Was aber nicht bedeutet, dass ich meine Instrumente verstauben lasse. Ich werde erstmal Ideen und Riffs sammeln und sehen, ob und was sich daraus machen lässt. Und was ASARU betrifft: Dead Eyes Still See…
Zu guter Letzt bleibt mir eigentlich nur noch, dir meinen Dank für deine Zeit auszusprechen. Irgendwelche letzten Anmerkungen, „famous last words“?
Danke an alle, die uns während unseres Bestehens unterstützt und geholfen haben.Ein großes JAUNIL! an alle Bands, mit denen wir gespielt haben (und das jetzt auch verstehen)! Aber den größten Dank schulde ich meinen ASARU-Brüdern! Ich möchte mich für diese einmaligen, sehr lustigen, auch traurigen, verrückten, Zeiten bedanken, die ich mit ihnen erleben durfte! Vielen Dank, Jungs!!! JAUNIL!!!
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