Mors Principium Est
Mors Principium Est
Interview
Trotz stets hervorragender Alben ist MORS PRINCIPIUM EST bisher der Durchbruch versagt geblieben. Und das obwohl sie so populäre Zutaten wie AT THE GATES, DARK TRANQUILLITY oder CHILDREN OF BODOM beinahe selbstverständlich miteinander verweben können. Ob Album Nummer drei, "Liberation = Termination", an dieser teilweise frustrierenden Situation etwas ändert? Sänger Ville Viljanen gibt Auskunft, denkt nach, regt sich auf und hat etwas Angst vor der Zukunft.
Hell-O! Wie fühlt es sich an, endlich das dritte Album in Händen zu halten?
Großartig! Endlich können wir das Artwork auch mal in gedrucktem Zustand und nicht nur am PC begutachten.
Album Nr. 3 wird oft als das Make-it-or-break-it-Album betitelt. Was denkt ihr darüber?
Ich weiß nicht. Vielleicht packen wir es, vielleicht nicht. Das hängt von den Leuten ab. Wenn niemand unsere Platte kauft, werden wir es nicht packen. So einfach ist das.
Eure ersten beiden Platten haben europaweit exzellente Kritiken eingesackt. Hat euch das unter Druck gesetzt?
Eher weniger. Zusätzlich hat uns die Zeit unter Druck gesetzt. Wir hatten ständig die Uhr im Nacken und dachten, wir würden es nicht schaffen. Ich persönlich habe nie an die alten Scheiben gedacht, sondern mich nur auf die neue Aufgabe konzentriert.
Auf eurem Debüt schimmerten noch sehr viele Einflüsse von CHILDREN OF BODOM durch. Auf „The Unborn“ rückten sie schon mehr in den Hintergrund. Jetzt sind sie fast komplett weg.
Ich bin sicher, dass sie irgendjemand immer noch hört. Ich selbst konnte diesen Vergleich nie verstehen. Aber wenn so viele Leute es sagen, wird schon was dran gewesen sein. Meiner Meinung nach hört man auf der neuen Platte genauso viel COB wie schon auf dem Vorgänger. Wie viel oder wenig, das entscheidet ihr da draußen.
„The Unborn“ zeigte überdies hinaus viele Göteborg-Einflüsse auf. Selbige sind immer noch da, aber angereichert mit vielen modernen Elementen.
Ich würde nicht sagen, dass wir mehr moderne Elemente verwenden als früher. Sie sind vielleicht etwas verschieden. Außerdem würde ich nie mehr von Göteborg-Bands sprechen. Höchstens von Melodic Death Metal-Bands, denn IN FLAMES und Konsorten klingen nicht mehr nach Göteborg. Dieser Stil wurde bestimmt von AT THE GATES, alten IN FLAMES und alten SOILWORK. Aber diese Bands machen heute ganz andere Musik, weswegen sie und ihre Nachahmer nicht nach Göteborg klingen.
Wie kam es zu den Techno-Parts in „The Animal Within“? Klingt ein wenig nach THE KOVENANT, wenn die Gitarren einsetzen.
Das musst du Jori fragen. Ich habe keine Ahnung!
Ihr hattet schon immer einen gewissen progressiven Touch, den ihr jedoch stets hinter eingängigen Melodien verstecken konntet. Das gleiche passiert auch auf „Liberation = Termination“.
Dies ist einfach Joris Art, Musik zu schreiben. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Schaut man sich eure Einflüsse an, sind Namen wie SOILWORK, IN FLAMES, DARK TRANQUILLITY und AT THE GATES offensichtlich, die Kritiken über eure Platten waren immer super. Wo bleibt der Durchbruch?
Woher zum Teufel soll ich das wissen? Vielleicht haben wir einfach zu wenig getourt und hatten zu wenig Promotion hinter uns. Keine Ahnung. Du solltest eher die Leute fragen, warum sie nicht mehr Platten von MPE kaufen, hehe.
Wo siehst du Göteborg heutzutage, wo IN FLAMES in den Mainstream abgedriftet sind, DT gerade ein starkes neuen Album rausgehauen haben und ATG sich leider immer noch nicht zu einer Reunion durchringen konnten?
Ich weiß nicht und es interessiert mich auch nicht.
Was ist in deinen Augen das wichtigste Göteborg-Album?
AT THE GATES – „Slaughter Of The Soul“, besser kann man es nicht machen. Erklären kann ich es nicht. Wenn man etwas cool findet, ist es eben cool.
Wo siehst du MPE im Vergleich zu den genannten Gruppen?
Unsere Musik ist etwas schwärzer.
Wollt ihr überhaupt in solche Popularitätssphären vordringen?
Unser Ziel ist es, die größte Band dieses Planeten zu werden, haha!
Spaß beiseite. Möchtest du mal von der Musik leben können? Oder soll sie immer das Hobby nebenbei bleiben?
Ich würde schon gerne davon leben, weiß aber, dass dies fast unmöglich ist.
Warum habt ihr im Zuge von „The Unborn“ kaum Touren und Festivals gespielt?
Es scheint verdammt schwer zu sein, heutzutage Touren und Gigs gebucht zu bekommen.
Jetzt habt ihr einen Booking Agent. Besserung in Sicht?
Ja, aber ich weiß nicht, ob es dadurch besser oder noch schlechter wird. Wobei schlechter schon fast unmöglich ist. Bis jetzt hat sich nicht viel getan. Wir hatten zwar drei bis vier Tourangebote, mussten aber alle aus verschiedenen Gründen absagen.
Erklär doch mal den Titel der neuen Platte.
Manchmal muss man etwas terminieren, um frei davon zu sein. Schau dir unsere Situation an. Momentan sind wir frei von Listenable Records, weil unser Vertrag ausgelaufen ist und somit terminiert wurde. Es gibt so viele Situationen, in denen man durch eine Terminierung eine Befreiung erreicht.
Ein komischer Zufall ist da der Ausstieg eures Hauptsongwriters Jori, der nach sieben Jahren die Band verlassen hat. Passt diese These auch auf ihn?
Ja, er befreite sich von MPE, in dem er seinen Job innerhalb der Band terminierte.
Habt ihr schon einen Ersatz gefunden?
Vielleicht.
So genau wollte ich es gar nicht wissen. Wie wird nun das Songwriting ablaufen?
Wir werden es ab jetzt selbst machen. Das wird man den neuen Sachen mit Sicherheit anhören, da wir garantiert nicht seinen Stil kopieren werden und können.
Habt ihr Angst vor dem nächsten Schritt ohne ihn?
Ein wenig schon, ja! Aber wir können alle Musik schreiben. Aber können wir auch den passenden Sound für MPE finden? Das ist die Frage.
Any last words?
Geht in die Läden und kauft unsere Alben, damit wir endlich den Durchbruch schaffen, von dem wir oben geredet haben, hehe!
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