Trelldom
Trelldom
Interview
TRELLDOM waren schon immer ein kleines Mysterium innerhalb des Black Metals. Viele kannten ihre Platten und dennoch wußte man irgendwie wenig über das norwegische Trio. Gewiss, man wußte, dass Gaahl seine Finger dort im Spiel hatte, doch in den meisten Fällen war das bereits die einzige Info. So kontaktierte ich Sir, um ein wenig Licht in die Sache zu bringen und um natürlich über das grandiose Werk "Til Minne" zu reden. Leider zeigte sich der Musiker ein wenig redefaul, so dass ich nur wenig aus ihm heraus bekam. Doch besser als nichts und so lange die Band weiterhin so fantastische Musik aufnimmt, verzeihe ich ihnen auch die kürzesten Antworten.
Grüße nach Norwegen! Lass uns das übliche bla bla gleich mal außen vor lassen und direkt zur Sache kommen: Es hat beinahe zehn Jahre gedauert, bis ihr den Nachfolger zu „Til et annet“ aufgenommen habt. Warum habt ihr für „Til Minne“ so lange gebraucht?
Das eigentliche Schreiben der Musik hat nicht wirklich lange gedauert, eigentlich waren die meisten Songs bereits 2000 aufgenommen. Aber Gefängnisaufenthalte, verschwundene Songs sowie Gaahl`s Arbeit mit GORGOROTH haben nicht gerade zur Beschleunigung der Arbeitsprozesse beigetragen. Allerdings sehen wir auch keinen Grund, warum wir uns beeilen sollten, etwas aufzunehmen.
Bereits beim ersten Lauschen eurer neuen CD wird klar, dass hier TRELLDOM am Werk sind. Was macht eure Faszination für traditionellen Black Metal aus?
Wir haben uns nicht bewusst dafür entschieden, traditionellen Black Metal zu spielen, er liegt einfach in unserer Natur. Die Inspiration hingegen kommt von anderen Genres und Kunstformen.
Erst neulich meinte ich zu einer Bekannten, dass ein Werk wie „Til Minne“ einfach nur aus Norwegen kommen kann, meinst du nicht? Es ist einfach die Stimmung der Songs, die mein Hirn sofort Norwegen schreien lassen.
Wir fühlen uns sehr der norwegischen Tradition verbunden, wenn es um die Lyrics und die Einstellung zur Musik geht. Es gibt also keinen Zweifel, dass unser norwegischer Hintergrund eine große Rolle bei der Erschaffung der Musik spielt.
Was ist eure größte Inspiration beim Schreiben der Songs? Bevorzugt ihr dabei die Einsamkeit oder braucht ihr besondere Momente/Erlebnisse, die in euch Hass, Wut oder andere Emotionen hervorrufen, die ihr zum kreieren der Musik benötigt?
Das ist unterschiedlich…eigentlich schreibe ich einfach nur Musik, ohne drüber nachzudenken, in welcher Stimmung ich mich gerade befinde!
Gibt es bei euch einen Chef, was das Komponieren angeht, oder arbeitet ihr demokratisch?
Jeder bringt seine Ideen in den Proberaum und wir arbeiten sie dann als Band aus. Die Texte schreibt Gaahl allerdings allein.
„To Eternity“, „ To Another“ und nun „To the Memory“! Gibt es Konzept hinter den Titeln eurer Alben?
Ja, dies ist der Anfang eines Konzepts, das wir gerade begonnen haben(arrgghhhh!- Philip)
Da eure Texte in Norwegisch geschrieben sind, könntest du mir bitte etwas über sie erzählen?
Da Gaahl alle Texte schreibt, halte ich es für falsch, wenn ich zu viel darüber erzählen würde. Allerdings ziehen sich nordische Mythologie und norwegische Geschichte wie ein roter Faden durch unsere Texte.
Das Gaahl sehr an Satanismus interessiert ist, ist kein Geheimnis- wie sieht es mit dem Rest der Band aus? Teilt ihr sein Interesse?
Nein, mir geht es nur um Kunst und darum mich auszudrücken. Bei TRELLDOM geht es nicht um Politik; die Kunst steht im Mittelpunkt. Wir sind drei Individuen und da, wo wir uns treffen, ensteht TRELLDOM.
In früheren Tagen ging es bei Black Metal eigentlich fast ausschliesslich um Satanismus. heutzutage spielen Bands „Black“ Metal, singen allerdings über Baumknutscherei und andere Lächerlichkeiten. Was hältst du von diesem Mix?
Die Entwicklung des Black Metal kümmert mich nur sehr wenig. Es gab eigentlich immer gute und schlechte Bands, nicht mehr, nicht weniger. Zudem hat das Wort Satan mehr Bedeutungen, als es da draußen Bands gibt.
Gaahl spielt ja nebenbei noch bei GORGOROTH, GAAHLSKAGG und SIGFADER, soweit ich weiß Wie sieht es bei euch aus, habt ihr andere Bands?
TRELLDOM ist für Valgard die einzige Band, ich hingegen bin eigentlich die ganze Zeit mit irgendwelchen musikalischen Projekten beschäftigt.
Besonders norwegische Bands wie SATYRICON und natürlich DIMMU BORGIR scheinen beinahe täglich ein paar Stufen auf der Karriereleiter zu nehmen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Bands wie GORGOROTH, die zwar traditionellen Black Metal spielen und dennoch erfolgreich sind. Wie denkst du über diese beiden Strömungen und welche bevorzugst du?
Ich bevorzuge traditionellen Black Metal, ohne Zweifel.
Gaahl sagte mal in einem Interview, dass die Kirchenbrände etwas notwendiges sind, was getan wurde und auch in Zukunft geschehen wird. Was hältst du davon?
Mein Leben ist frei von Religionen, also sind Kirchenbrände nicht wichtig für mich.
Wie würdest du sagen, hat sich deine Einstellung zum Black Metal im Laufe der Jahre geändert?
Die Dinge wurden kommerzieller und viel der alten Mystik ist verschwunden. Immer wenn große Massen Interesse an etwas zeigen, hat dies einen negativen Einfluss auf die Sache an sich.
Was sind deine momentanen musikalischen und literarischen Interessen?
Das ist unterschiedlich. Musikalisch ist es zum großen Teil kein Metal, eher ältere Sachen.
Was Literatur angeht, so interessieren mich europäische Autoren des späten 18./frühen 19. Jahrhunderts am Meisten.
Soweit, so gut. Ich danke für deine Antworten, die letzten Worte, bitte!
Til Minne… release 28 mai.
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„Wie würdest du sagen, hat sich deine Einstellung zum Black Metal im Laufe der Jahre geändert?“
Sir: „Die Dinge wurden kommerzieller und viel der alten Mystik ist verschwunden. Immer wenn große Massen Interesse an etwas zeigen, hat dies einen negativen Einfluss auf die Sache an sich.“
Geht runter wie Öl. :))
Hat was von Elitarismus. Nur weil die Masse Interesse an etwas zeigt, heißt das nicht, dass alles den Bach runter geht. Wobei man im Falle von Black Metal erstmal klären sollte was hier Masse heißt. Neben negativen, kann es ja auch positive Einflüsse geben?
„Nur weil die Masse Interesse an etwas zeigt, heißt das nicht, dass alles den Bach runter geht.“
Wenn man es so kurz denkt, dann nicht. Wenn man weiter denkt, dann schon.
Das Interesse der Masse ist nicht das Problem, sondern das, was dieses Interesse alles mit sich bringt.
Was bedeutet das genau?
Die Masse hat Interesse. Wer hat Interesse? Fans haben Interesse. Also hat die Band plötzlich viele Fans.
Viele Fans sind der Logik folgend schlecht. Dann hat also die Band etwas falsch gemacht, denn von allein bekommt man keine Fans.
Kurz, die einzig ernstzunehmenden Künstler sind, die die keinen einzigen Fan haben, denn auch nur ein Fan ist schon der erste Schritt zum Kommerz und das völlig unabhängig von Musik, Qualität, Sound, Produktion oder gar irgendeinem Label.
Die Fans sind es also, die schlecht sind und echte Kunst zerstören. Watutinki, schäme dich du Zerstörer echter wahrer Kunst.
„Die Masse hat Interesse. Wer hat Interesse? Fans haben Interesse. Also hat die Band plötzlich viele Fans. Viele Fans sind der Logik folgend schlecht.
Wenn wir Mal rein theoretisch Metal Fans im Allgemeinen betrachten, ist es denke ich entscheidend ob du mit der Musik Metal Fans der „Ersten Stunde“ erreichst, oder Trittbrettfahrer, die mit der Musik eigentlich wenig am Hut haben. Und diese „Fans“ erreichst du, wenn du den Metal immer massenkonformer gestaltest, den kleinsten gemeinsamen Nenner bedienst. Das setzt eine Kettenrekation in Gang, welche die Mystik zunehmend zerstört.
„Kurz, die einzig ernstzunehmenden Künstler sind, die die keinen einzigen Fan haben, denn auch nur ein Fan ist schon der erste Schritt zum Kommerz und das völlig unabhängig von Musik, Qualität, Sound, Produktion oder gar irgendeinem Label.“
Wie iben beschrieben, meiner Meinung nach ist nicht die Zahl der Fans entscheidend, sondern welche Fans man erreicht.
P.S: Ich versuche darauf einzugehen, wieso Sir von Trelldom denkt, dass Mystik mit der Kommerzialisieurng verloren geht. Was ich hier schreibe ist mein Verständnis darüber, woher das rührt und was Sir meinen könnte. Also keinen Grund mich Steinigen. :))
DEN Metal Fan gibt es gar nicht. Metal besteht aus so vielen sub genres und deswegen stellt sich die frage so nicht oder ist schlicht nicht zu beantworten. Denn die Mystic anderer Genres die der Sir einfach nicht versteht ist ja trotzdem vorhanden. Versuch mal mit einem Electroliebhaber über Musik zu Philosophieren. Der erzählt dir Sachen, da kannst du als Metal hörer nur mit dem Kopfschütteln. Für ihn aber eine Passion. Das kannst du natürlich auch auf Black Metal und seine ganzen Unterkategorien also Atmospharic, DSBM, War Metal usw übertragen. Die Kommerzialisierung in dem Genre ist ohnehin nicht sehr groß oder wie diffiniert man Kommerz im Black Metal?
„DEN Metal Fan gibt es gar nicht.“
Das war eiin theoretisches Beispiel, hatte ich auch dazu geschrieben.
„Denn die Mystic anderer Genres die der Sir einfach nicht versteht ist ja trotzdem vorhanden.“
Er hat nichts despektierliches gegenüber anderen Genres gesagt.
„Versuch mal mit einem Electroliebhaber über Musik zu Philosophieren. Der erzählt dir Sachen, da kannst du als Metal hörer nur mit dem Kopfschütteln.“
Ach meinst Du das ich das nicht kann? Ich bin mindestens genau so ein Freund elektronischer Musik, wie des Metals.
Das ist aktuell mein Lieblingsalbum 10/10
https://www.laut.de/Pantha-Du-Prince/Alben/Conference-of-Trees-113814
„Für ihn aber eine Passion. Das kannst du natürlich auch auf Black Metal und seine ganzen Unterkategorien also Atmospharic, DSBM, War Metal usw übertragen.“
Sehr wohl kann ich das. Exakt das Gleiche ist damals mit der Techno Szene geschehen und glaube mir, ich habe das Zeugs damals wie heute geliebt.
„Die Kommerzialisierung in dem Genre ist ohnehin nicht sehr groß oder wie diffiniert man Kommerz im Black Metal?“
Hatte ich ja denke ich schon was dazu geschrieben.
Jesus
Das ist Elitarismus
Ist das was Greta macht auch Elitarismus? Gibt schlimmeres.
,,Ist das was Greta macht auch Elitarismus?“
Absolut!
,,Gibt schlimmeres…“
Kaum!