Legion Of The Damned - Slaves of the Shadow Realm

Review

Soundcheck Januar 2019# 5 Galerie mit 20 Bildern: Legion Of The Damned - Party.San Metal Open Air 2024

Hach ja, was schmettert das wieder schön im Hause LEGION OF THE DAMNED. Es ist ja immerhin auch schon ein paar Jahre her, dass die Herren aus den Niederlanden mit ihrem letzen Album die Erde beben ließen. Aber nun bläst das Abrisskommando der Verdammten wieder zum Angriff mit „Slaves of The Shadow Realm“, einem Album, das nichts an Aggression missen lässt und auch sonst alles mitbringt, was man sich von einer aufs Rundsilber gebannten Dampframme der Band nur wünschen kann.

LEGION OF THE DAMNED zeigen mal wieder Härte statt Rotznase

Hinlänglich bekannt dürfte sein, dass LEGION OF THE DAMNED prinzipiell auf der weniger punkigen Seite des Thrash Metal unterwegs sind. Was hier geboten wird, ist heavy und bissig, kracht wie sau und verteilt Backenfutter in alle Himmelsrichtungen. Ebenso wenig Technisches wird geboten, das überlässt die Wrecking Crew aus den Niederlanden dann doch anderen Kollegen. Zum Glück, muss man hinzufügen, denn auf „Slaves Of The Shadow Realm“ macht die Band das, was sie am besten kann: Mit Brecheisen und Keule auf tödliche Thrash-Tuchfühlung gehen.

Diese Album bläst seinen Hörern schon mit den ersten beiden Uptempo-Tracks „The Widow’s Breed“ und „Nocturnal Commando“ wieder gewaltig den Kalk aus den Ohren. Um Einlass wird erst gar nicht gebeten, hier wird die Tür mit Schwung eingetreten und der Gastgeber gleich mit in die Hauswand einbetoniert. Im weiteren Verlauf nimmt die Band dann immer wieder mal das Tempo heraus für markige Midtempo-Brecher, die eine gute Alternative für intensive Nackengymnastik darstellen. „Slaves Of The Southern Cross“ zum Beispiel beginnt im langsamen aber nicht minder wuchtigen Schritt, ehe der Track an Fahrt aufnimmt. Die Trägheit der Masse gebietet es, das man als Hörer das Gewicht des Songs förmlich spürt und davon mitgerissen wird.

„Slaves Of The Shadow Realm“ bietet brachiales Backenfutter

Im Grunde lässt die Härte, die LEGION OF THE DAMNED ihren Songs unter den Kessel klemmen, nie ab, egal in welchem Tempo die Herren unterwegs sind. Von erwähnten Stampfern, die langsameren aber nicht minder festen (Arsch-)Trittes unterwegs sind hin zu den wüst um sich prügenlden Krachern der Marke „Palace Of Sin“ decken die Herren eine ordentliche Palette an Intensitäten ab. Ein geschicktes Händchen beim Anger Managment sorgt im Songwriting zudem dafür, dass die Sache nicht zu eintönig wird und die Songs immer wieder vor Wut kochen gelassen werden, ehe sie abermals fulminant an die Decke gehen.

Es ist alles da, die herrlichen, maschinengewehrartigen Schrammel-Riffs, die straffen, präzisen Drums und natürlich Maurice Swinkels markantes Gekotze. Letzteres lässt möglicherweise ein kleines bisschen Expressivität missen, hat sich andererseits ja nicht umsonst im Sound der Niederländer seit „Malevolent Rapture“ bestens bewährt. Und apropos Sound: Auch hier lässt die Band nichts anbrennen und serviert einen scharfen, krachenden Klang für ihr Backpfeifenfest. „Slaves Of The Shadow Realm“ ist somit ein wunderbar brachiales, rundum gelungenes Hallo Wach für das neue Jahr.

Wobei „Hallo Wach“ in diesem Falle konkret „Aufs Maul!“ heißt…

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07.01.2019

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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4 Kommentare zu Legion Of The Damned - Slaves of the Shadow Realm

  1. BlindeGardine sagt:

    Was soll man sagen, Legion Of The Damned halt, macht man nie was falsch mit. Grade im Midtempo ballern die Jungs einfach immer so richtig schön, eine wahre Freude. Da gibt es Bands, bei denen eine gewisse Redundanz wesentlich weniger Laune macht.

    8/10
    1. Bluttaufe sagt:

      Das denke ich mir auch. Man hörte ja oftmals unken, dass LOTD Stagnation betreiben. Ändert nicht, dass beinah jede Scheibe ordentlich knallt.

      1. Hehe, zum Debütalbum hab ich beinahe meine Butze zerlegt. Endlich mal keine bekackten Solis -doch, eins, oder?-. Dann das zweite Album geholt und dachte, die hätten da lediglich die Titel ausgetauscht, weil´s halt 1:1 so klang. Hab´s dann bei Andrä vertickt und die Band aus den Augen verloren. Ich werd aber mal reinhören.

  2. y34rz3r0 sagt:

    Dieses Mal kurz und knapp:

    Zur Veröffentlichung einer der letzten AC/DC Alben schrieb irgend eines der bekannten Musikblätter, dass das Album sich verhalte wie eine Dose Bier, wenn man sie aufmacht, dann weiß man auch, was einen erwartet. Ich denke, dieses Zitat lässt sich für LotD wunderbar übernehmen.
    Da ich Bier sehr mag und da auch immer wieder gerne die gleichen Sorten kaufe, gebe ich dem Album volle Punktzahl. Dann ziehe ich jedoch wieder zwei Punkte ab, da ich ein gewisses Maß an Innovation bei neuen Alben dann doch schätze, ganz im Gegensatz zu Bier.

    8/10