Master
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Interview

Anlässlich der Veröffentlichung seines neuen Albums, hatte ich das Vergnügen dem MASTER himself, Mr. Paul Speckmann, ein wenig auf den Zahn zu fühlen und ihn insbesondere über sein Verhältnis zu den US of A auszuhorchen.

MasterGlückwunsch zum neuen Album „Four more years of terror“. Warum wurde es so schnell nach „Masterpieces“ auf den Markt gebracht?

Es war einfach schon wieder soweit. Mit „Masterpieces“ checkte ich ab, wie der Vertrieb über Twilight so funktionierte und sie haben ihre Sache zur vollsten Zufriedenheit erledigt. Deswegen wurde „Four years…“ so schnell nachgeschoben. „Masterpieces“ wurde speziell für eine junge, neue Generation von Fans gemacht. Wenn die eins und eins zusammenzählen, werden sie schon rausfinden woher diese Art Musik kommt. Aufgrund der ganzen billigen Imitatoren da draußen, Namen werde ich keine nennen, sah ich mich gezwungen mit der Veröffentlichung von „Masterpieces“ für Klarheit zu sorgen.

War der Titel „Four more years of terror“ als eine Anspielung auf deine „Freunde“ im weißen Haus gemünzt oder ist es ein(e) Versprechen/Drohung, daß MASTER mindestens noch 4 weitere Jahre am Start sein werden?

Beides, haha! Die USA und Bush haben anderen Nationen ihre sogenannte Demokratie lange genug aufzudrücken versucht. Ich mußte wiedereinmal gegen den täglichen US Wahnsinn schreiben mit dem wir uns ständig herumplagen müssen. Bush ist der Hitler von heute, und ob wir wollen oder nicht, wir werden uns mit seiner pro-demokratischen Scheiße die nächsten Jahre beschäftigen müssen. Falls es die Welt bis dahin überhaupt noch gibt.
Bush hätte man schon vor langer Zeit in Texas zusammen mit allen anderen US Politikern lynchen sollen. Anarchie sag ich! Man muß schon sehr darüber lachen, wenn man die USA auf CNN gesehen hat, wie sie auf die Überschwemmung in Louisiana reagierten. Es war schon sehr komisch, wie das sogenannte „größte“ Land der Welt seine eigene Bevölkerung behandelte. Bush kümmert sich mehr um Geld und Öl, als um seine Landsleute. Das ist eine Riesensauerei! Ich fand es dennoch sehr gut, wie das im Fernsehen rüberkam. Ein typisches, wahres amerikanisches Szenario. Jeder ist sich selbst der nächste. In Europa wäre sowas ganz anders gelaufen.

Wie schon erwähnt, drehen sich deine Texte wieder einmal um Politik, meist um die der USA. Wenige Metalbands scheinen sich um dieses Thema Gedanken zu machen, geschweige denn sie so offensiv anzuprangern.Weshalb also MASTER?

Weil die Wahrheit mir schon immer sehr am Herzen lag. Über Satan oder religiöses Gedöns kann jeder singen, aber an so etwas liegt mir nichts. Über die meisten Texte der Bands von heute kann ich nur lachen. Manchmal muß man sich schon fragen, ob irgendwer sich überhaupt anhört was wir Künstler sagen, oder ob es nur noch geistlose Idioten auf der Welt gibt.

Bekommst du irgendwelche Reaktionen auf deine Texte aus Amerika? Ich schätze mal, daß man sich mit solch geballter Kritik an der Regierung nicht sehr viele Freunde dort macht?

Ich suche auch keine Freunde. Ich habe genug eigene Freunde auf der ganzen Welt, die mich und MASTER unterstützen. Soweit ich weiß, ist Amerika nur ein kleiner Pickel am Arsch der Welt. Die echte Metalszene war und wird immer in Europa sein, woher alle Amerikaner ursprünglich stammen. Natürlich möchten die USA dies und jenes sein, doch wenn es um Metal geht, gibt es keine Konkurrenz zu Europa.

Vor einigen Jahren bist du ja nach Tschechien ausgewandert. Welche Gründe gab es damals für dich, die USA zu verlassen und hast du diese Entscheidung bisher je bereut?

Ich bin ursprünglich nach Tschechien gekommen als ich ’99 mit den Jungs von KRABATHOR zusammen das MARTYR Projekt für System Shock startete. Kurz darauf hat man mir den Job des Bassisten bei KRABATHOR angeboten. Also habe ich meinen gesamten Krempel in den USA verkauft und sechs Wochen später saß ich im Flugzeug nach Tschechien. Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Jetzt spiele ich jedes Jahr auf Festivals oder bin auf Tour. Nein, ich habe diesen Schritt niemals bereut. Ich gehe dahin, wo die Mucke ist. Das war auch der Grund für meine Zusammenarbeit mit Bruchstein-Tours. Ich habe schon immer und werde auch weiterhin den Underground supporten. Für viele scheint der Metal nur so ein Feierabendding zu sein, aber für Speckmann ist er eine Lebenseinstellung.

Nach all den Jahren im Underground, welche Erwartungen hast du noch mit MASTER?

Nichts wildes. Das übliche halt. Mehr Tourneen und viele weitere Alben zu veröffentlichen… Alles was du brauchst, um mich zu verstehen ist dir „Four more years…“ anzuhören. Ich habe mein Herz und meine Seele in dieses Album gelegt und hoffentlich merkt man das von vorne bis hinten!

Nenn doch bitte mal die 5 deiner Meinung einflussreichsten Death Metal Scheiben aller Zeiten. MASTER jetzt mal aussen vor gelassen…

POSSESSED – Seven churches
VENOM – Welcome to hell
AUTOPSY – alles
DEATH – Scream bloody gore
MOTÖRHEAD – Ace of spades (?)

Ich bin kein großer Fan des sogenannten Death Metal Trends, wie viele von euch vielleicht. Überhaupt, was ist denn Death Metal?? Kategorien sind scheiße. Metal ist Metal. Ich zieh mir Heavy Metal und Thrash rein und so weiter….Für mich ist alles „nur“ Metal.

Wie sieht es denn mit den Plänen zur Tour mit GOREFEST aus? Gibts da was neues?

Ja, es werden ca. 40 Gigs auf europäischem Boden. So wie letztes Jahr mit OBITUARY, jetzt halt mit GOREFEST. Alte Metalheads sterben halt nicht aus, sie werden nur noch älter, haha! Ich freue mich schon wieder sehr auf die Tour, denn ich stehe immer noch sehr gerne auf der Bühne und trete anderen Leuten kräftig in den Arsch.

Dann danke ich dir fürs Interview, Paul. Die letzten Worte gebühren dir:

Alles was ich sagen kann, ist danke für das coole Interview! Es ist mir immer eine Freude, die Wahrheit aus meiner Sicht rauslassen zu können. Danke für deinen Support und ich kann den Leuten da draußen nur raten, sich „Four more years of terror“ anzuhören und so viel wie möglich von Twilight anzuchecken.

Galerie mit 11 Bildern: Master - Vallenfyre - Tour 2014
21.11.2005

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