Eisheilig
Eisheilig
Interview
Anlässlich des Erscheinens des neuen Eisheilig-Albums "Die Gärten des Herrn" habe ich mir den Eisheilig-Bassisten Niklas an einem besinnlichen Samstagabend an die Strippe geholt, um mit ihm ein wenig über Musik, das Leben und Gott und die Welt (im wahrsten Sinne des Wortes!) zu plaudern und nebenbei natürlich auch noch etwas über die Band und ihr neues Album zu erfahren.
Ein fröhliches Hallo erstmal! Wie geht’s und steht’s mit der Band?
Was soll ich sagen… bei uns ist alles in Ordnung, wir verstehen uns prächtig und bereiten uns derzeit auf die bevorstehende Tour mit Elis und The Vision Bleak vor, die vom 20.02 bis zum 28.02 dauern wird. Genaue Informationen über die Dates entnehmt bitte unserer Homepage www.eisheilig.de.
Erzähl doch bitte kurz mal, welche Veränderungen es bei euch in der Band seit dem letzten Album gegeben hat. Ihr seid nur noch vier lustige Musikanten, warum?
Hardy musste die Band Anfang letzten Jahres aufgrund von „persönlichen Differenzen“ verlassen. Das klingt wie eine Platitüde. Du wirst aber verstehen, dass ich jetzt nicht aus dem Nähkästchen plaudern will. Es war einfach so, dass wir uns nicht mehr verstanden haben, und wenn ständig die Ansicht eines einzelnen gegen die komplette Band steht und sich derjenige dann auch nicht einen Jota von seinen Vorstellungen zu trennen vermag, dann muss man sich halt trennen. Ich möchte hier aber klarstellen, dass ich Hardy für einen unglaublich talentierten Gitarristen halte, dem ich alles Glück für seine Zukunft wünsche.
Euer neuester Silberling „Die Gärten des Herrn“ ist, was sicherlich nicht nur ich bemerkt habe, um einiges härter ausgefallen als euer erstes Album. Wie kam’s dazu?
Wir wollten, dass die Gitarren, die ja einen wesentlichen Bestandteil unserer Musik ausmachen, auf diesem Album besser zu hören sind, beziehungsweise dass sie eine tragendere Rolle spielen. Auf dem letzten Album haben wir die Songs zum Teil soundmäßig etwas überfrachtet, sodass wesentliche Teile der Songs einfach untergegangen sind. Nimm beispielsweise „Die Brücken“, den Opener vom letzten Album: ein wirklich cooler Song, der aber dadurch verliert, dass das komplette Gitarrenriff im Soundmatsch untergeht. Vor diesem Hintergrund haben wir versucht, die wesentlichen Parts eines Songs in den Vordergrund zu bekommen und unwesentlichere einfach wegzulassen.
Ist es evtl. auch auf Beeinflussung durch musikalische Vorbilder zurückzuführen? Welche Bands beeinflussen euch und eure Musik im Allgemeinen?
Zack Wyldes Gitarrenarbeit hat sicher eine Rolle gespielt, der Mann ist unschlagbar. Ansonsten fällt mir jetzt kein aktuelles Beispiel ein. Sicher sind wir von Bands wie den alten Sabbath und Floyd beeinflusst, wie wohl jeder, der düstere Musik macht. Ansonsten ist das Spektrum, das die einzelnen Bandmitglieder hören, einfach zu groß, um jetzt konkret zu sagen: Band xy hat uns maßgeblich beeinflusst.
Wer bringt die religiöse Ader in die Texte und warum? Welchen Hintergrund besitzt z.B. der Albumtitel?
Die religiöse Komponente ist eine, die wir benutzen, um die Texte ausdrucksstärker zu machen. Die christliche Sprache ist eine sehr mächtige Sprache, die ja nicht nur entwickelt wurde, um andere vom Glauben zu überzeugen, sondern auch und vor allem um Menschen zu unterdrücken, und das über Jahrhunderte! Du kannst Dir also vorstellen, dass die Worte, die da gewählt wurden, vor allem mangels Medien eine besondere Ausdrucksstärke besitzen. Das versuchen wir zu nutzen, wobei das eigentliche Thema eines Liedes in der Regel kein religiöses ist. „Die Kraft“ handelt zum Beispiel ganz simpel von Eifersucht. Das Cover von „Die Gärten des Herrn“ zeigt eine überwucherte Kirchenanlage in Indien. Das ist ein sehr starkes Symbol für mich, es zeigt nämlich, dass so ziemlich alles, was wir schaffen, letztendlich dahin zurückfällt, wo es herkommt. Es ist auch ein starkes Symbol für unsere „großartige“ Menschheit, die sich irgendwann einfach ausrotten und ebenfalls von Pflanzen überwuchert sein wird, und das ganz ohne einen Gott dafür zu brauchen – das schaffen wir schon alleine.
Liegt dem Album demnach ein Konzept zugrunde?
Nein. Klar bleiben wir thematisch in derselben Spur, es wäre ja auch seltsam, wenn wir plötzlich einen politischen Text schreiben würden, das passt einfach nicht zur Musik.
Wie geht’s weiter mit Eisheilig? Schon Pläne für die Zukunft?
Wir bereiten uns derzeit auf die Tour vor und dann denke ich, dass wir möglichst bald mit dem Songwriting für die neue Platte anfangen. Es müssen ja nicht immer zwei Jahre sein, bis eine neue Platte rauskommt…
Gibt’s euch jetzt auch öfter live on stage zu erleben?
Wir werden nach der Tour versuchen, auf größere Festivals zu kommen, um damit den Sommer zu überbrücken. Es werden natürlich auch Einzelgigs auf dem Plan stehen. Etwas Genaueres ist aber zur Zeit nicht in Planung.
Letzte Worte an die vielen Fans da draußen?
Danke für eure Unterstützung, wir hoffen, wir sehen uns auf der Tour. In diesem Sinne: Alles wird gut und PROST!
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