As It Burns
As It Burns

Interview

Das Jahr 2003 neigt sich dem Ende zu, welches für As It Burns sicherlich sehr erfolgreich gewesen ist. Grund dafür ist u.a. die Veröffentlichung ihrer Scheibe „Mortal Dusk“, die bei mir sofort den CD-Player besetzte und zur Dauerrotation genötigt wurde. Bei Bassist Jeroen erkundigte ich mich kurzerhand über das aktuelle Geschehen der sechs Holländer.

As It BurnsWo seht ihr die Unterschiede zwischen eurer vorherigen CD „Inferno“ und eurer aktuellen Scheibe? Habt ihr die Art des Komponierens verändert oder gab es generell Veränderungen?

Unser neues Album hat viel bessere Songs und eine bessere Produktion. Die Lieder im Allgemeinen sind schneller, aggressiver und auch unterschiedlicher. Auf „Inferno“ haben wir noch experimentiert und ausprobiert, wie wir spielen wollen. Das neue Album ist in gewisser Weise ausgereifter und erwachsener. Wir haben im Songwriting eigentlich gar nicht soviel geändert. Die Unterschiede sind eigentlich, dass wir uns persönlich verbessert haben und auch als Band besser zusammenarbeiten.

Wie würdest Du eure Musik selbst beschreiben? Ist es eher Black, Death oder was weiß ich für Metal? Ist es einfach für euch diese Kombination aus verschiedenen Stilen zu spielen und könntet ihr euch vorstellen lediglich eine Richtung zu benutzen?

Wir nennen es „atmospheric blackened thrash-death metal“…hahaha! Es gibt eigentlich keinen Weg unsere Musik zu betiteln. Jedes Bandmitglied mag unterschiedliche Arten von Musik, deswegen wäre es für uns langweilig NUR Death oder Black Metal zu spielen. Wir mögen es unterschiedliche Aspekte in unseren Songs zu kombinieren.

In einigen Reviews habe ich gelesen, dass ihr mit Dimmu Borgir verglichen werdet. Ich finde diesen Vergleich mehr als lächerlich…kannst Du da zustimmen? Welche Bands haben euch wirklich beeinflusst?

Ja, ich finde das auch lächerlich! Vielleicht gibt es einen leichten Einfluss bei den Keyboards, aber das ist nicht gerade offensichtlich. Wir sind eher von der schwedischen Death und Thrash-Szene beeinflusst, von technischem Metal wie z.B. Death, vom nordischen Black Metal und außerdem von Iron Maiden und Slayer. Außerdem kann ich erzählen, dass unser Keyboarder Gert seine Inspiration von Pop-Musik bekommt und außerdem von solchen Bands wie Godspeed You Black Emperor.

Wie seid ihr bei Cold Blood Industries gelandet? War es für euch einfach einen Vertrag zu bekommen und seid ihr soweit mit dessen Arbeit zufrieden? Wie sieht euer Vertrag bei CBI eigentlich aus…werdet ihr mehrere Alben mit ihnen veröffentlichen?

Wir haben in einem Studio aufgenommen, welches Berthus Westerhuys gehört, der auch bei CBI tätig ist. Außerdem kommt CBI ja auch aus Groningen, genau wie wir, deswegen kannten wir die Jungs schon aus der Szene. Es war nicht einfach einen Deal zu bekommen, aber sie wollten uns und da wir immer noch nach einem Deal suchten, verlief das für uns sehr gut. Wir sind sehr zufrieden mit ihrer Arbeit, wenn man auch die Interviews und Reviews in Betracht zieht. Der Deal ist für ein Album, mit der Option auf ein nächstes, also werden wir sehen…

Warum heißt das neue Album „Mortal Dusk“? Gibt es da irgendwelche Zusammenhänge mit den Texten?

Arend schreibt alle Texte bei uns. Meistens geht es um Zorn, Frustration und die oberflächliche Welt, in der wir leben. Das sind die Dinge, die in seinem Kopf herumgeistern und mit der Musik kann er seine Gefühle ausdrücken. Die CD ist nach dem ersten Titel benannt. Mortal Dusk kann als das Leere angesehen werden. Das Leere aus Wut, Aggression und ohne Hoffnung. Es scheint, dass viele Menschen so eine Leere verspüren. Sie kümmern sich nicht um Andere oder um die Umwelt, in der sie leben. Sie kümmern sich nur um sich selbst.

Wo habt ihr „Mortal Dusk“ aufgenommen und habt ihr die Aufnahmezeit gemocht oder ist das eher die negative Seite an einer CD? Gab es außerdem ein paar lustige Studio-Anekdoten? 🙂

Wir haben das Album in Franky’s Recording Kitchen aufgenommen. Das Aufnehmen macht in erster Linie schon Spaß, aber zum Schluss ist man doch froh, wenn es vorbei ist. Man muss sich die ganze Zeit konzentrieren, also ist man später ziemlich müde. Aber es war eine große Erfahrung. Etwas lustiges? Wir haben einen Song ein zweites Mal aufgenommen und der war auf die zehntel Sekunde genau gleich lang, wie die erste Version, obwohl wir keinen Klick-Track benutzt haben. Für uns war das wirklich etwas Besonderes und das passierte dann auch nicht wieder…haha!

Wie würde eure Werbung für „Mortal Dusk“ aussehen, damit möglichst viele Leute das Album kaufen?

Ich würde sagen, wenn Du bereit bist für etwas Neues und dich nicht fürchtest melodischen Death/Thrash Metal mit einem atmosphärischem Touch zu hören, dann haben wir das Richtige für dich!

Mein Lieblingssong auf „Mortal Dusk“ ist der Opener und Titeltrack, denn gerade hier kombiniert ihr alle eure Trademarks besonders gut. Welches sind Deine Lieblingssongs und warum?

Mein Favorit ist auch „Mortal Dusk“ (wegen der gleichen Gründe, die Du schon genannt hast), „Holy Waste“ (wegen dem kick-ass Riffing), „Suicide Prophet“ (wegen der Vielfältigkeit und dem schnellen Drumming in der Mitte) und “ The Skintrade“ (weil es viele Riffs beinhaltet und so live großartig ist).

Erzählt mir doch bitte mehr von eurer Releaseparty. Wie war es für euch die neuen Songs das erste Mal vor Publikum zu spielen und wie hat dieses reagiert?

Es war wirklich klasse die Songs live zu spielen. Wir haben sie auch schon vorher gespielt, aber nicht alle in einer Show. Das Publikum umfasste 300 Leute und die Reaktionen waren sehr gut. Wir haben den Gig mit unseren Labelmates The Monolith Deathcult und The Embodiment absolviert, welche auch sehr gute Bands sind.

Soweit ich weiß, habt ihr bisher noch nie außerhalb der Niederlanden live gespielt oder irre ich mich da? Plant ihr nun auch einige Shows in anderen Ländern?

Das ist richtig! Wir hatten bisher nicht die Möglichkeit außerhalb Hollands zu spielen. Da nun das neue Album von einem Label unterstützt wird, besteht diese Möglichkeit allerdings. Wir hoffen, dass wir dann ein paar Gigs in Deutschland, Belgien und Frankreich spielen können. Da ist bisher aber noch nichts arrangiert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir in Deutschland spielen werden.

Wie ist die Metalszene in Groningen? Viele holländische Metal Bands, die ich kenne kommen aus Groningen oder Umgebung. Gibt es bei euch eine große Szene und auch viele Möglichkeiten live zu spielen?

Yeah, die Szene ist super hier. Wir haben sehr gute Bands, wie z.B. Katafalk, Winter of Sin, Seizure, Obtuse oder Monastery. Es gibt auch 3-4 Orte, wo man live spielen kann. Das Beste ist natürlich das Vera, wo wir auch unsere Releaseparty gemacht haben. Als Metaller kann man sich hier also wirklich nicht beklagen, hahaha!

Apropos live: Ich weiß ja nicht ob Du Fußball magst, aber gerade habe ich die Gruppen der Fußball-EM gesehen und da muss Deutschland ja gegen Holland spielen. Wie wird das Spiel Deiner Meinung nach wohl ausgehen? 😀

Ja, ich habe auch von den Gruppen gehört. Ich denke, es wird ein hartes Spiel, aber letzten Endes wird Holland 3: 1 gewinnen, denke ich. Aber da wirst du bestimmt nicht mit mir übereinstimmen! Aber wir werden sehen…

In der Tat, denn bis zur EM dauert es ja noch ein wenig. Zeit genug, um sich schon mal Gedanken über das nächste Album zu machen. Gibt es darüber denn schon etwas zu berichten?

Wir haben schon eine ganze Reihe an Songs, die fertig für die Aufnahmen sind. Ich kann noch nicht sagen, wann wir das nächste Album aufnehmen, aber wir hoffen so gegen Ende 2004. Die neuen Lieder sind ein bisschen schneller und technischer, aber es gibt auch wieder ein paar großartige Keyboardparts. Ich denke, man kann eine sauberere und dunklerere Version von „Mortal Dusk“ erwarten.

Da können wir also wieder gespannt sein. Bleibt mir nur noch mich für das Interview zu bedanken. Möchtest Du zum Schluss noch etwas hinzufügen?

Vielen Dank für das Interview Rebecca und viel Glück mit The Dark Site! Burning greetings to all German metal-heads! Hope to see ya live sometime!

28.12.2003

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