Disbelief
Live in Hamburg 2018
Konzertbericht
Mit “The Symbol Of Death” meldeten sich DISBELIEF Anfang 2017 nach langer Abstinenz erfolgreich zurück, auf der Bühne sieht man sie nach ihrem Comeback aber nach wie vor selten. Statt ausgedehnter Touren verlegen sich die Hessen eher auf Festivalauftritte und ausgewählte Einzelgigs, von denen sie einer im Oktober 2018 nach Hamburg führt. Genauer gesagt ins Billstedter Bambi Galore, dann nachdem die Todesblei-Walze um den charismatischen Bandleader Karsten “Jagger” Jäger vor etwas mehr als einem Jahr das viel zu kleine Hamburger Marx schon aus allen Nähten platzen ließ, ist eine größere Location für eine der unterbewertetsten deutschen Death Metal Bands nur folgerichtig.
GRAVEHAMMER zu hämmernd, TORTURE GUT gut
Support kommt an diesem Abend von den Kielern GRAVEHAMMER sowie den Hamburgern TORTURE GUT, wobei erstere als Opener ihre Sache ordentlich aber leider nicht überwältigend machen. Nicht nur hämmert der komplett übersteuerte Drum-Sound jegliches Hörvergnügen humorlos an die Wand, auch die Mannen um Fronter Arillus geben sich viel zu zaghaft für eine Band, die mit erst zwei Demos sicherlich mehr Überzeugungsarbeit an den Tag legen müsste. Der Applaus fällt dann auch eher pflichtschuldig aus, was man vom Zuspruch für TORTURE GUT dagegen nicht behaupten kann. Innerhalb der Stadtgrenzen hat sich das Quintett bereits eine treue Fanbase und ein gewisses Standing erarbeitet, was sich in der knappen dreiviertel Stunde auch entsprechend bemerkbar macht. Vom Publikumsumgang des frappant an einen gewissen Corpsegrinder erinnernden Marcus Deschle können sich GRAVEHAMMER noch eine gute Scheibe abschneiden, vermag es die Frontsau doch gekonnt, das ohnehin schon gelöste Treiben vor der Bühne zum Brutal Death seiner Kapelle mit einem Augenzwinkern und dem ein oder anderen blöden Spruch aufzulockern.
DISBELIEF verdienen Größeres
Gewinner des Abend sind aber, natürlich, DISBELIEF. Eigentlich haben die Hessen eine noch größere Bühne als die des Bambi Galore verdient, denn selbst wenn die mittlerweile doch betagten Herren nur dann und wann die Bretter dieser Welt betreten, ist von fehlender Routine null zu spüren und der Raum schon nach den ersten Takten fest in ihrer Hand. Eine Band vieler Worte und Gesten waren DISBELIEF noch nie und wie schon beim Gig im Marx 2017 vermögen sie es, quasi ad hoc mit einem Monster-Groove und natürlich Jaggers Reibeisenstimme sowie seiner schieren Bühnen-Präsenz einen Vibe zu entfachen, der den eines jeden DISBELIEF-Albums aufgreift: brachial schlecht gelaunt und tief melancholisch zugleich. Die Fans sind schnell auf Betriebstemperatur und so wirklich still steht während des gesamten Gigs eigentlich kein Kopf. Die Songs des aktuellen Albums “The Symbol Of Death” stoßen zwar auf weniger Reaktion als die Pflichtnummern und Evergreens, was in diesem Fall aber nur heisst, dass 50 Prozent des Gigs eher weniger denn gar nicht gebangt wird, was auch nur wieder die Wirkungskraft DISBELIEFs unterstreicht. Auch auf die Gefahr hin, dass Jagger und Co. gar nicht dran interessiert sind: gebt DISBELIEF doch endlich mal eine größere Bühne und die Aufmerksamkeit, die diese Band verdient.
Setlist Disbelief:
The Symbol Of Death
Full Of Terrors
The Unsuspecting One
Navigator
The Circle
Evil Ghosts
Sick
To Defy Control
One By One
Rest In Peace
Rewind It All
Into Glory Ride
Misery
To The Sky
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Jawoll Peter. Genau so war das.Auch wieder im Bambi. Und ‚Disbelief‘ sind, waren und werden immer die Grössten sein. Wie war der treffende Spruch? „Scheiss auf Kondition. Weitermachen!“