Eternal Lies
Eternal Lies
Interview
Aus Schweden kommt diese Truppe, die mit ihrem ersten Album "Spiritual Deception" schon gleich viele gute Pluspunkte landen konnte. Lest aber doch selbst, was Drummer Conny Pettersson zu erzählen hat.
Kannst Du mir etwas über euer „Demo 2000“ erzählen? Was war die mysteriöse Geschichte mit dem verschwundenen Produzenten?
Es ist gar nicht so interessant oder mysteriös. Wir haben Aufnahmezeit in einer Medienschule gebucht und nahmen drei Songs auf. Eigentlich waren es genau die drei Songs, die wir auch später im StudioMega aufnahmen. Aber als die Aufnahmen praktisch fertig waren, da verschwand der Lehrer für ein paar Monate und wir konnten ihn nirgendwo auffinden. Vielleicht war er einfach in Urlaub gefahren? Wir wollten dann nicht länger warten und gingen ins StudioMega. Später haben wir gehört, dass der Lehrer zurückkam und die Aufnahmen beenden wollte, aber wir hatten uns das anders überlegt. Fuck him 😉
Was sind die „Eternal Lies“? (Oder ist das eine zu blöde Frage? 😉 )
Nein, die Frage ist nicht zu blöd. „Eternal Lies“ hat für uns eigentlich keine richtige Bedeutung. Man muss eine Band ja irgendwie nennen und das war das Beste, was uns einfiel, so langweilig wie es klingen mag.
Ich will Dir nicht mit einer Bandgeschichte auf die Nerven gehen (denn ich weiß, dass es langweilig ist, es immer und immer wieder erzählen zu müssen), aber vielleicht könntest Du mir ein wenig über die Zeit erzählen, als ihr das Demo aufgenommen habt und über die Zeit danach. Gab es viele gute Kritiken seitens der Presse oder den Zuhörern?
Keine Sorge. Bevor wir das Demo aufgenommen haben, wussten wir wirklich nicht, was wir machen sollten, denn unser Gitarrist verließ uns, nachdem wir versuchten das erste Mal aufzunehmen. Alle anderen dachten, was wäre zu teuer in einem richtigen Studio aufzunehmen. Wir hatten die Schnauze voll von dem ganzen Scheiß und dem ganzen Unglück. Aber ich bekam die Situation, wie immer, unter Kontrolle und rief einfach beim StudioMega an. Dann informierte ich den Rest von Eternal Lies und sagte ihnen, dass wir nun einen Studiotermin gebucht haben. Ich zwang die Band also aufzunehmen. 🙂
Die Aufnahmen verliefen aber perfekt; das Demo wurde aufgenommen und gemixt in zweieinhalb Tagen. Wir schickten es zu Schwedens größtem Metal Magazine „Close-Up“ und es bekam die Auszeichnung „bestes Album in Schweden“. Auch ein Song wurde auf die beiliegende CD gepackt. Deswegen erhielten wir auch sehr gute Resonanzen von überall. Wir verkauften ca. 200 Demos und bekamen außerdem den Vertrag mit Arctic Music Group
Ist denn das Demo immer noch erhältlich und wenn ja, wo kann man es bekommen?
Ja, man kann es einfach bei mir bestellen oder unsere Webseite für weitere Informationen ansehen.
Wie habt ihr denn nun den Deal mit Arctic Music Group bekommen. Ich meine, ihr hattet mal gerade EIN Demo veröffentlicht. War das nicht etwas überraschend für euch? (Das meine ich jetzt nicht negativ! 😉 )
Nein, nicht wirklich 😉 Mit einem Demo, dass sich besser anhört, als so manches Album und mit dieser großartigen Musik, waren wir sehr zuversichtlich, dass wir bald einen Vertrag bekommen würden. Wir haben so ca. 6-7 Demos an all die großen Labels wie z.B. Nuclear Blast und Century Media geschickt, aber die meisten davon haben noch nichteinmal geantwortet. Ich denke, dass ca. 100 Demos so den Bach runtergingen, ohne, dass sie je angehört wurden. Ja, so muss es gewesen sein. 🙂
Aber dann schickten wir so ungefähr 10 Demos zu etwas kleineren Labels und Arctic boten uns einen Vertrag an.
Ihr habt im StudioMega aufgenommen. Kannst Du mir mehr über das Studio und den Verlauf der Aufnahmen erzählen?
Nach dem großartigen Erfolg des Demos, war unsere Wahl eigentlich klar. Nachdem wir Anata´s „Dreams Of Death And Dismay“ hörten, welches auch dort aufgenommen wurde, war es leicht uns zu entscheiden. Die Aufnahmen zu „Spiritual Deception“ wurden in großer Eile durchgezogen. Wir hatten mehr Zeit das Demo aufzunehmen, wenn du die Zeit nimmst, die wir für jeden Song hatten. Ich war ziemlich nervös die ganze Zeit, denn ich wusste, dass alles, was ich da spielte, für immer unser Album sein wird. Und Björn als einziger Gitarrist musste beide Gitarren und Leads für zehn Songs einspielen und das alles in ein paar Tagen. Er war wirklich total kaputt nach den Aufnahmen. Ich fühlte mich komplett scheiße, aber das Ergebnis war großartig.
„Spiritual Deception“ hat ein großartiges Coverartwork. Im Booklet heißt es, dass Joshua Bowens dafür verantwortlich ist. Weißt Du, wo dieses Bild entstand und ob Joshua noch mehr in dieser Richtung macht?
Ich habe wirklich keine Ahnung, wie Joshua das Cover gemacht hat oder wo es aufgenommen wurde, aber ich kann sagen, dass wir mit dem Cover sehr zufrieden sind. Es passt zu der Musik einfach perfekt. Ich weiß wirklich nicht, ob er auch mehr in diesem Gebiet macht, aber er machte schon mehrere Cover. Ich habe eins gesehen, welches er für Immersed In Blood gemacht hat und dieses war wesentlich brutaler als unseres. Wir denken, er ist ein sehr guter Künstler und zur Zeit arbeitet er gerade an einem Eternal Lies Logo für die T-Shirts, die wir bald drucken lassen wollen. Stay tuned!
Es sind keine Lyrics im Booklet, noch auf eurer Webseite. Denkst Du, dass diese nicht gut genug sind, um veröffentlicht zu werden oder sind sie einfach nicht so wichtig für euch. Um was handeln sie denn eigentlich?
Wir kümmern uns eigentlich nicht sehr viel um die Texte. Bevor wir „Spiritual Deception“ aufgenommen haben, hatten wir keine Zeit alle durchzugehen und für das Booklet aufzuschreiben. Bei unserem nächsten Album werden wir besser vorbereitet sein und machen dann ein richtiges Booklet. Aber die Musik ist am wichtigsten für uns. Im Allgemeinen handeln die Lyrics vom Tod und seinen verschiedenen Wegen. Unterschiedliche Arten zu sterben und der Reinkarnation…und diesem ganzen Krams.
Denkst Du, dass das Genre „Göteborg Death Metal“ blöd ist, oder siehst du Eternal Lies als einen Teil davon?
Nun, ich habe eigentlich immer den Göteborg-Sound gemocht und wir alle in der Band denken, dass wir eine Weiterführung dessen sind. Wir klingen nicht wie In Flames, Dark Tranquility oder At the Gates. Die Musik, die wir machen hat einen Touch von unserem eigenen Stil, Magie…und natürlich viel Energie.
Neben Eternal Lies spielt ihr auch in einigen Nebenprojekten… In wie weit haben diese Einfluss auf eure Band?
Mhm, ich weiß nicht, ob das Wort Nebenprojekte überhaupt richtig ist. Aber ja, einige von uns spielen auch in anderen Bands. Erik (Gitarre) und Markus (Bass) spielen bei Aggressive Serpent. Björn (Gitarre) und ich (Drums) schreiben die Musik in einer extrem brutalen Death Metal Band mit Namen RotInjected. Außerdem spiele ich auch die Drums bei Anata. Die Leute, die alle diese Bands gehört haben, können mit Sicherheit sagen, dass Eternal Lies überhaupt nicht danach klingen. Sogar die Drums sind für jede Band anders gemacht.
Nach den Aufnahmen hat euer Bassist Martin Karlsson die Band verlassen. Was war denn der Grund für den Split? Als Ersatz kamen nun Markus und Erik von Aggressive Serpent zu euch. Seid ihr mit ihrer Arbeit so weit zufrieden und welche Musik spielen sie eigentlich bei Aggressive Serpent?
Martin ist wirklich ein sehr guter Bassist, also hat es nichts damit zu tun und auch keine persönlichen Gründe. Aber er hat eine Familie und drei Kinder und merkte einfach, dass er Eternal Lies nicht die Zeit geben konnte, die es gerade jetzt mit dem Erfolg von „Spiritual Deception“ beansprucht.
Aber einige Dinge sind auch einfach viel besser geworden mit Erik und Markus in unseren Reihen. Wir fühlen uns jetzt viel mehr als ganze Band. Jeder hatte die Zeit zu üben und all den ganzen Krams, den man in einer Band zu tun hat.
Und wir sind wirklich zufrieden mit ihrer Arbeit. Nun schreiben wir auch gerade neue Musik für das nächste Album. Auf „Spiritual Deception“ haben Björn und ich alles geschrieben, so ist es also schon eine Erleichterung, dass auch die anderen passende Melodien beisteuern können. Außerdem sind die beiden auch nette Leute mit denen man gut herumhängen kann. Und das ist auch ziemlich wichtig – nicht nur ihre Fähigkeiten. Erik hat auch unsere Webseite gemacht und Markus ist gut um Gigs zu bekommen und Texte zu schreiben. Ihre andere Band Aggressive Serpent, um es zu beschreiben, klingt für mich wie einer Mischung aus Meshugga und Slipknot. 🙂
Wie lange spielt Du denn schon Drums und wie hat sich das alles entwickelt? Hattest Du jemals Unterricht bei einem Musiklehrer? Könntest Du Dir vorstellen auch einmal andere Musik zu spielen, die nichts mit Metal zu tun hat, wie z.B. Jazz oder eine ganz ruhige Band?
Ich habe etwa vor zehn Jahren angefangen und eigentlich so gut wie jeden Metal gespielt: Von Symphony Rock und Heavy Metal bis zu dem sehr technischen und schnellen Death Metal. Ich habe niemals selbst Stunden genommen, aber ich war mal ein Ersatz für einen Schlagzeuglehrer in einer Musikschule.
Ich könnte mir sehr wohl vorstellen in jeder Art von Band zu spielen. Ich liebe jede Musik und übe jede Art von Rock, Fusion und – ich wage es zu sagen…. Pop Musik. Einer meiner Freunde nennt mich manchmal Popconny an Stelle von Pedalconny, aber sagt das bitte keinem, ok? (Anm.: ehem ja natürlich, Conny)
Andere Sachen, die ich noch erzählen könnte, sind z.B., dass ich letzten Sommer auf dem Eurorockfestival in Belgien für den Drummer von der Goth-Band Beseech eingesprungen bin. Und die letzten paar Jahre spiele ich bei Anata. Meine Death-Metal-Fähigkeiten haben sich wirklich enorm verbessert. Mein Drum-Mentor Fredrik Schälin von Anata hat mich ganz schon mit seinen perversen Drum-Ideen gequält und ich musste so viel üben wie nie. Aber ich bin nicht der einzige Lehrer bei Eternal Lies, denn unser Bassist Markus war auch ein Lehrer, aber am Bass natürlich.
Was machst du denn so in deiner Freizeit… hörst du auch Musik von anderen Bands/Musikrichtungen?
Ja, wie ich schon sagte, liebe ich alle Arten von Musik und ich brauche die Variation von schnellem und verrücktem Drumming, welches ich fast den ganzen Tag mache. Ich würde bescheuert werden, wenn es keine Alternative zu Death Metal geben würde.
In meiner Freizeit, wenn ich nicht arbeite oder Schlagzeug spiele, dann liebe ich es meine Freunde zu treffen und meine Lieblings TV-Serie sind „Die Simpsons“. Sonst mache ich eigentlich nicht viel anderes, solange es entspannend ist.
Habt ihr schon live gespielt und wenn ja, wie war es für euch? Mögt ihr es eure Songs live auf der Bühne zu präsentieren?
Nun, wir haben einen Gig im Sommer 2000 absolviert, ich glaube mit Eternal Lies. Das war mein erstes Konzert nach acht Jahren Schlagzeugspielen. Und die letzten zwei Jahre habe ich einige Gigs mit RotInjected, Beseech, Anata und Eternal Lies gespielt. Jeder Gig war dabei nahezu perfekt. Ich mag es ein paar Drumsolos zu spielen, wenn ich auf der Bühne bin. 😀 Aber wenn ich nicht auf der Bühne bin, dann bin ich eher ein schüchterner Typ.
Habt ihr in näherer Zukunft ein paar Konzerte geplant und gibt es Länder oder Festivals wo ihr besonders gerne spielen würdet?
Ja, so viele Gigs wie möglich. Wir haben hier in Schweden ein paar Auftritte geplant. Einer ist z.B. am 30. Februar als Opener für Arch Enemy. Wir würden es wirklich lieben eine Tour durch Europa zu machen und auf ein paar Festivals in Deutschland zu spielen. Aber zur Zeit ist da noch nichts entschieden. Wacken wäre allerdings super.
Könntest Du uns einen kleinen Ausblick geben, was die Zuhörer von eurem nächsten Album erwarten können?
OK, das nächste Album wird etwas technischer ausfallen als „Spiritual Deception“ und ich habe ein paar kleinere Variationen in meinem Drumspiel. Aber die Energie, Schnelligkeit und Heavyness wird nicht verschwinden. Dafür kann ich garantieren. Es wird ein absolutes Meisterwerk. Wir haben schon ein paar Songs fertig und die haben das gleiche Hit-Potential wir „Leaving Only Me“. Sieht gut aus soweit! 🙂
Die letzten Worte gehören Dir. Du kannst das Interview beenden wie du willst.
Ja, für alle Death-Metal-Fanatiker da draußen, die Eternal Lies nicht kennen oder „Spiritual Deception“ noch nicht gehört haben: besucht unsere Seite und hört euch unsere MP3s an, lest die Reviews und kauft unser Album. Hope to see ya on tour. Cheerz!!!!!!!
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