Archgoat - The Luciferian Crown

Review

Galerie mit 24 Bildern: Archgoat - De Mortem Et Diabolum 2022 in Berlin

ARCHGOAT melden sich drei Jahre nach „The Apocalyptic Triumphator“ mit ihrem vierten Full-Length-Album „The Luciferian Crown“ zurück. Eine Neuigkeit für die Band ist, dass sie erstmals zwei Alben über dasselbe Label veröffentlicht, nämlich Debemur Morti Productions. Das wars dann aber auch an Neuerungen und Modernitäten – es wird eh jeder erwartet haben, der die Band kennt, aber Entwarnung sei trotzdem gegeben: ARCHGOAT sind ARCHGOAT sind ARCHGOAT. Auch im Jahre 2018. Puh.

ARCHGOAT hören scheinbar nicht nur BEHERIT und BLASPHEMY

Dabei klang bisher natürlich kein ARCHGOAT-Album exakt so wie das vorherige, und so verhält es sich auch mit „The Luciferian Crown“: Tendenziell ist es etwas schneller als „The Apocalyptic Triumphator“, eine kleine (!) Neuerung im Bandsound sind die hier und dort aufploppenden Hard-Rock-Elemente, welche die Finnen gekonnt in ihren Bestial-Black-Metal-Sound integrieren. Keine Panik, ARCHGOAT machen jetzt keinen Rock. Aber trotzdem schielen hier und dort (zum Beispiel in „Darkness Has Returned“) rockige Momente besonders im Riffing und in den Soli durch, die darauf hindeuten, dass Gitarrist Ritual Butcherer und seine Mitstreiter in den letzten Jahren nicht nur BEHERIT und BLASPHEMY gehört haben.

„The Luciferian Crown“ rödelt in einem Atemzug durch!

Ansonsten ist auf „The Luciferian Crown“ aber wirklich alles beim Alten. Das Riffing ist so einfach, dass man es wohl auch einem trainierten Affen beibringen könnte, die Strukturen sind eindimensional, viel Abwechslung gibt es bis auf die genannten Details nicht. Aber, und auch das ist typisch für ARCHGOAT: Irgendwie funktioniert das, was die verrückten Finnen da machen. Die Platte rödelt in einem Atemzug durch, ist stets eingängig, stets voll mit jener makabren Finsternis, welche die Fans der Band erwarten. Dies ist eben ein Album für Genrefans und Fans der Band – hier bewirbt sich niemand für Innovationspreise. Hier macht eine Band genau das, wofür sie seit mittlerweile 29 Jahren steht, fügt ein, zwei weitere Details zu ihrem Sound hinzu und konzentriert sich ansonsten darauf, ihre Sache einfach nur gut zu machen.

Die Finnen liefern, wofür sie geliebt und gehasst werden

Dass ARCHGOAT auch anno 2018 die bandtypischen Songtexte und -titel zwischen Blasphemie, Sex und Satan im Gepäck haben, versteht sich genauso wie das schwarz-weiß gehaltene, diabolische Cover-Artwork mit blutroten Schriftzügen. Wer eine Kostprobe haben möchte: „Jesus Christ Father Of Lies“ wird ebenso besungen wie „Jezebels Black Mass Orgy“, das Dark-Fantasy-Genre in Form von „Sorcery And Doom“ und natürlich der gute, alte Onkel Satan („The Luciferian Crown (Venom Of God)“, „I Am Lucifer’s Temple“). Oder um es auf den Punkt zu bringen: ARCHGOAT liefern mit „The Luciferian Crown“ genau das ab, wofür Fans sie lieben und Hater sie hassen. Dementsprechend sollte klar sein, für wen sich diese Platte eignet und für wen nicht.

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28.09.2018

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15 Kommentare zu Archgoat - The Luciferian Crown

  1. azl sagt:

    „Hitler! Hitler!“ in 3… 2…

    1. Bluttaufe sagt:

      Wundert mich auch, dass hier keine politische Agitationsrunde betrieben wird.
      Spätestens seit der berüchtigten Split aus dem Jahr 2015, müssten sich ARCHGOAT bei jedem politisch korrekten Metaller in´s Nirwana geschossen haben.
      Was ich so von denen bisher hörte (bei Youtube kann man sich das Album hier komplett geben), fand ich nie besonders pralle.

      1. BlindeGardine sagt:

        Ich finde zwar, dass bands mit einem eindeutigen hintergrund hier nichts verloren haben sollten und man da auch ruhig drauf hinweisen soll um nazis keine plattform zu geben, aber herrje, black metal ist halt ne riesige grauzone. Ich habe mich mit archgoat bis auf mal bei youtube reinhören nicht wirklich beschäftigt, kenne den hintergrund also nicht und das was ich gehört hab war jetzt so eher meh. Beschäftigt man sich genauer mit der ganzen materie kann man um ein paar ecken ja fast jeder band aus dem sektor irgendwelche zwielichtigen verbindungen nachsagen, da kennt irgendwie jeder irgendwie irgendwen mit nem steifen rechten arm. Nun muss man aber auch ganz realistisch sagen, bands von der größenordnung archgoat sind ziemlich egal. Den 20 leuten die sich das geschrote geben ist jedwede wie auch immer geartete einstellung vermutlich bekannt und wird bewusst ignoriert oder sogar begrüßt. Aber auf die mucke stößt man halt eher nicht aus versehen, das ist ne niesche in einer niesche und wird kaum zum untergang der demokratie beitragen. Bedenklich finde ich das eher bei bands einer gewissen größenordnung.

      2. BlindeGardine sagt:

        Politisch korrekt und auf dem rechten auge blind sind btw zwei verschiedene paar schuhe.

      3. Bluttaufe sagt:

        „Politisch korrekt und auf dem rechten auge blind sind btw zwei verschiedene paar schuhe.“
        Danke, für die Gnosis. Hat nur leider nichts mit dem von mir erwähnten Kontext zu tun.

        Dennoch wundert es mich, dass metal.de solchen Bands, die mit SATANIC WARMASTER eine Split veröffentlichten, welche noch gar nicht so lange her ist, ein Medium bietet. Egal ob man nun eine chilenische Band mit ACHERONTAS vergleicht oder aber diesen Mist hier frenetisch feiert. Da kann man sich nur an den Kopf fassen.
        Wobei es dann ja fast schon egal ist wenn man beim diesjährigen Steelfest am selben Abend die Bühne mit SATANIC WARMASTER und NOKTURNAL MORTUM teilt.
        Wer weiß, stumpfe Provokation scheint sich anscheinend gut zu verkaufen oder wirkt gar „imagefördernd“. Sieht man ja bei den Volldeppen AD HOMINEM. Ein Statement, dass man kein NSBM spielt, lässt Titel wie „Auschwitz Rules“ vergessen.
        Ganz ehrlich habe ich auch keine Lust mich weiter mit Arschgoat zu beschäftigen.

      4. BlindeGardine sagt:

        @Bluttaufe
        Entschuldige bitte, dann habe ich deinen Kommentar einfach etwas falsch verstanden, der lass sich zunächst dem politisch bewussten Metaller gegenüber etwas abschätzig. Du scheinst dir der Problematik aber ja durchaus bewusst zu sein, ich finde diesen Laissez-faire-Umgang mit solchen Bands auch nicht gut.
        Wie gesagt, das ist zwar absolute Niesche und wird nicht das vierte Reich heraufbeschwören und ich weiß auch, dass man nicht jede Band einem gründlichen Backgroundcheck unterziehen kann und will, trotzdem sollte man mit einem gewissen Bewusstsein daran gehen und grade Bands mit einer größeren Reichweite kritisch hinterfragen und es nicht bei einem „ist doch nur Provokation“ belassen.

        Das mit der politischen Korrektheit hatte ich auch etwas unglücklich ausgedrückt, wollte sagen: Man muss sich nicht immer zu 100% politisch Korrekt verhalten und kann sich trotzdem gegen braunes Gesocks aussprechen. Es gibt übertriebene Political Correctness und es gibt Dinge, die gebietet einfach der Anstand.

      5. ClutchNixon sagt:

        Bluttaufe hat schon recht. Es ist nervig, dass dieser Mist hier ein Forum findet, aber meine Meinung dazu ist ja bekannt. Es scheint die Macher dieser eigentlich tollen Seite auch nicht weiter zu stören. Mich würde interessieren ob redaktionsintern diesbezüglich ein Diskurs überhaupt stattfindet. Egal ob eine Band nun 20000, oder aber zwanzig Platten Nischen Braunkack vertreibt. Sprechen sollte, ja muss man darüber. Andererseits kann ich Gardines Position auch nachvollziehen. Es ist dermaßen viel rechtes Gerödel auf dem Markt, dass eine diesbezügliche Diskussion auch ermüden kann. Das ist auch die einzige Gratwanderung, die ich akzeptiere.

      6. hypnos sagt:

        Metal.de scheint es halt bissl locker zu nehmen, und zwar mit beiden Rändern. Immerhin wurde hier schon vor ein paar Monaten auch Müll der Marke SLIME rezensiert

      7. BlindeGardine sagt:

        @hypnos
        Na das nenne ich mal einen gewagten Vergleich. Ja, mir gibt die Parolendrescherei von Slime auch nichts, aber der Vergleich zwischen einer Punkband die lyrisch vor 30 Jahren hängen geblieben ist, im Grunde aber nichts anderes macht als jede andere Punkband auch, und Bands mit potenziellen Verbindungen zu Rechtsradikalen ist ja schon irgendwie Whataboutism deluxe. Jaja ich weiß, die Linken sind genauso schlimm wie die Rechten, die DDR war mindestens so schlimm wie der Holocaust und auch heute wollen alle Linken ja unbedingt politische Gegner und Konterrevolutionäre in Gulags stecken, Polizisten umnieten und den Rechtsstaat abschaffen, nahezu jedes Lied von Slime handelt ja quasi davon.
        Aber mal Ernst beiseite, selbst wenn der linke Terror real ist, wie oft findet man hier Reviews zu potentiell linksextremen Bands und wie oft rutscht hier grade im Black-Metal-Bereich ne Band mit zumindest fragwürdigem Hintergrund mit rein.

      8. ClutchNixon sagt:

        Zumal wir hier von ganz anderen Qualitäten sprechen, wenn es gilt rechte und linke Gewalt miteinander vergleichen zu wollen. Und im Gegensatz zu mörderischen Flüchtlingshorden aus dem nicht allzu nahen Osten, ist der Schweineherbst erschreckend real lieber Mitforist Hypnos.

      9. hypnos sagt:

        ach, ich heiße hier keineswegs rechtsextreme Bands gut. War lediglich eine Beobachtung meinerseits zu der Art wie die Seite hier das handhabt. Meiner Meinung macht Metal.de das ganz gut und vor allem meistens auch ziemlich neutral. Auf einer musikbezogenen Seite will ich keinen sogenannten „werteorientierten Journalismus statt blinder Neutralität“ a la Georg Restle haben. Es ist legitim und auch angebracht die Hintergründe der Musiker zu beleuchten. Sich eine Meinung dazu zu bilden ist die Sache der Leser.
        Btw, für eine ernsthafte politische Diskussion ist hier ohne ein Forum sowieso keine vernünftige Möglichkeit gegeben

      10. BlindeGardine sagt:

        Was das Forum angeht stimme ich dir zu, wenn es um offensichtlichen Rechtsradikalismus geht bin ich aber sehr froh, dass metal.de da eben nicht neutral ist. Aber ganze ehrlich, eigentlich will ich hier gar nicht über Politik diskutieren, sondern über Musik. Ich bin heil froh, wenn eine Band ihre politischen Ansichten privat hält und ich mich einzig mit der gebotenen Musik beschäftigen kann. Habe da letztens einen schönen Kommentar zu Alice Cooper gelesen, der dafür gelobt wurde, dass er sich stehts seine Integrität als Musiker bewahrt hat, nie in irgendwelche Kontroversen verwickelt wurde und zu Themen die Fresse gehalten hat, zu denen sich ein Musiker nicht zu äußern hat.
        Zugegeben ist die Sache aber ja auch wirklich hauptsächlich im BM so präsent.

  2. nili68 sagt:

    Mir waren Archgoat lediglich so ungefähr bekannt und ich finde die CD überraschend musikalisch. Da gibt es im War Black Metal erheblich „Schlimmeres“.

    Zum Thread: Cry me a river..

    8/10
  3. Lord Seriousface sagt:

    Musikalisch finde ich die Nummer „leider“ ganz cool. Und Liedtitel wie „Jezebels Black Mass Orgy“ klingen, böser Black Metal hin oder her, irgendwie eher lustig als böse. Aber ein Split mit Satanic Warmaster ist dann doch eine Ansage…es mag ja sein, dass die Finnen die deutschen Befindlichkeiten zu diesen Themen einfach nicht jucken, aber von dem, was ich bisher von manchen Protagonisten gelesen habe, kann ich mir nur distanzieren und finde dann auch die Verbindungen von mehr oder weniger harmlosen Bands zu eben solchen eine Nummer zu krass. Schade eigentlich, da denke ich mal, was neues Lustiges für auf die Ohren gefunden zu haben, und dann schreit gleich wieder einer „Hitler! Hitler“…verdammte Axt. Aber immerhin kann ich mich damit vertrösten, dass ich beim 20-Minuten-weiter-Vorspulen so spontan keinen so rechten Unterschied zur Musik von 20 Minuten vorher feststellen konnte.

  4. royale sagt:

    Lahm! Wollten die etwa voll böse rüberkommen mit dem Schweinefolterintro? Standard Gindcoregemurmel (warum wird das denn nun oldschool black metal genannt) wie jede zweite Band auf dem OCE Festival nur sind die alle besser 🙂 Hab die Scheibe geschenkt bekommen und nach dem dritten Durchlauf bei Ebay eingestellt, dort ist sie wohl besser aufgehoben als in meinem Regal.

    5/10