Mädels, aufgepasst! Mit BLOOD WORSHIP steht ein neues Bandprojekt in den Startlöchern des schwedischen Melodic-Black-Metal-Marktes. Vielmehr ist es ein Nebenprojekt, denn die Gruppe aus Stockholm besteht zu zwei Dritteln aus der Besatzung von ASTROPHOBOS. Für ihr Debüt haben sich die Schweden Trommler David Folchitto von FLESHGOD APOCALYPSE ins Boot geholt und schaffen zusammen Töne, die man von skandinavischem Black Metal weniger gewohnt ist.
BLOOD WORSHIP – der weiche Kern des Black Metal
Mit Blechtrommel und einer ohrwurmverdächtigen Lead-Melodie, welche sich langsam und zäh durch den gesamten ersten Track zieht, startet das Album. Auch der durchaus grimmige Gesang schafft nur schwer etwas Abkühlung. Die Drums bieten indes wenige Tempovariationen, die durch Ride Bell und Doublebass spärlich akzentuiert werden.
„Rites of the Inner Shrine“ folgt und beeindruckt nicht nur mit zügigem Tempo, sondern auch mit – Achtung: Wortspiel – einem wahren Trommelfeuer, das von tobenden frostigen Vocals gut ergänzt wird. Wie bei Melodic Metal Genres üblich, grätscht auch hier wieder ein fröhlicher Tonus rein, wodurch die Black-Metal-Attitüde ein wenig zurück gedrängt wird. Ob der Kontrast aus heiteren Leadklängen und kalten Gesangspassagen passend ist, bleibt Geschmackssache. Deutlich mehr Bass hätte diesen Track noch präsenter gemacht.
Der Titelsong weht einem wie eine laue Brise um die Nase und lässt das Album langsam auslaufen. Der Sound wirkt behutsam und klar abgemischt; ganz so, als hätte man das instrumentale Potential lang noch nicht ausgeschöpft. An dieser Stelle sei ein Lob an Drummer Folchitto ausgesprochen. Durch dessen facettenreiche Spielweise bekommt nämlich jeder Track etwas Eigenes. Die Platte endet wie sie angefangen hat: Langsam und recht schwerfällig.
Mit „Death’s Omnipotence“ gewinnen Tod und Verderb ein lauschiges Image
Für schwedischen Black Metal der alten Schule ist das Album deutlich zu transparent produziert. Dem Sound fehlt das gewisse Etwas, um den Funken überspringen zu lassen. Dreckige und düstere Schwingungen werden hier durch melodiöse Parts verdrängt und damit mutet das Gesamtwerk verhältnismäßig fröhlich an. Grundsätzlich eignet es sich daher mehr zur Hintergrundbeschallung. Wer auf richtig rotzigen Underground-Black-Metal steht, sollte „Death’s Omnipotence“ getrost im Regal stehen lassen und die Scheibe besser an Menschen auf Kuschelkurs abtreten.
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