Skid Row
Die Feuerprobe
Konzertbericht
Was neue Veröffentlichungen angeht, glänzen SKID ROW seit 2014 mit Abwesenheit. Da erschien nämlich die EP „Rise Of The Damnation Army – United World Rebellion: Chapter Two„. Besagte EP markierte auch das Ende von Sänger Johnny Solinger in der Band, der Anfang 2015 ausstieg. Das darauffolgende Stelldichein mit TNT-Frontmann Tony Harnell endete schnell. So präsentiert die Band sich auf ihrer diesjährigen Europatour erstmals mit dem neuen Sänger ZP Theart (ex-DRAGONFORCE). Als Teil seiner Feuerprobe stehen SKID ROW am Tag der Arbeit in der Bochumer Zeche auf der Bühne.
Gelungenes Vorporgramm
Als der Schreiber dieser Zeilen die Location pünktlich zum angekündigten Konzertbeginn um 20:00 Uhr betritt, kündigen die DIRTY THRILLS bereits ihren letzten Song an. Die Unart Konzerte früher anfangen zu lassen, sodass die Vorband von einem Großteil des Publikums eventuell verpasst wird, macht auch vor diesem Tourpaket keinen Halt. Der lang anhaltende Applaus lässt aber auf einen gelungenen Auftritt der Newcomer schließen.
Nach einer kurzen Umbaupause entern DOUBLE CRUSH SYNDROME angeführt von Ruhrpott-Junge Andy Brings die Bühne. Für die Band ist der Auftritt in Bochum quasi ein Heimspiel. Mit seinem glamourösen, an den Joker erinnernden Makeup und seiner extrem extrovertierten Performance hat Brings die Fans schnell auf seiner Seite. Als er „Die For Rock’N’Roll“ ankündigt, setzt das Publikum im Chor ein, ohne dass er irgendwas sagen muss. Im Mittelteil stellt Brings seine Gitarre an die Seite und wagt einen Ausflug ins Publikum. Das heizt die Stimmung weiter an. Als er danach noch sein „Youth Gone Wild“-Tattoo präsentiert, wird klar, dass diese Tour mit SKID ROW für ihn etwas besonderes ist. Am Ende der schweißtreibenden Show kommt noch Mutter Brings auf die Bühne und bekommt einen saftigen Knutscher von ihrem Sohn verpasst. Das ist mal sympathisch!
SKID ROW setzen auf Bewährtes
Die Headliner lassen sich nach DOUBLE CRUSH SYNDROME eine halbe Stunde Zeit, bevor sie den Fans das geben, wonach sie verlangen. Mit „Slave To The Grind“ und „Sweet Little Sister“ startet die Band energiegeladen in ihr Set. Die Crowd zeigt sich von Beginn an textsicher. In den folgenden 80 Minuten spielen SKID ROW eine Hitsetlist runter, die kaum Längen hat. Dafür kommen allerdings auch fast nur Songs der ersten beiden Alben zum Zuge. Die einzigen Ausnahmen sind das von Bassist Rachel Bolan gesungene RAMONES-Cover „Psycho Therapy“ und „We Are The Damend“ von der letzten EP der Band. Doch das ist überhaupt nicht schlimm, schließlich haben SKID ROW nach „Slave To The Grind“ keine nennenswerte Platte mehr veröffentlicht.
Das erste Highlight des Sets ist „18 And Life“, das jeder Anwesende aus dem Effeff kennt. Die selten eingestreuten Balladen kommen beim Publikum ohnehin gut an. Zu „I Remember You“ entdeckt so manches Paar den Klammerblues wieder. Doch auch ein harter Rocker wie „Monkey Business“ sorgt für Euphorie. Am heutigen Abend wird der Klassiker auf eine XXL-Version aufgeblasen, in deren Mittelteil sich Dave Sabo und Scotti Hill ein beeindruckendes Gitarrenduell liefern. Und ZP Theart? Der macht nicht nur einen verdammt guten Job, sondern versprüht zudem jede Menge gute Laune. In seiner Rolle als SKID ROW-Frontmann geht er voll auf. Die ganz hohen Töne bereiten ihm manchmal etwas Schwierigkeiten, aber in seinen besten Momenten kommt er an den jungen Sebastian Bach heran. Feuerprobe eindeutig bestanden!
Setlist SKID ROW:
01. Slave to the Grind
02. Sweet Little Sister
03. Piece of Me
04. Livin‘ on a Chain Gang
05. Big Guns
06. 18 and Life
07. Makin‘ a Mess
08. Rattlesnake Shake
09. Psycho Therapy (RAMONES-Cover)
10. Quicksand Jesus
11. Monkey Business
12. I Remember You (Zugabe)
13. We Are the Damned (Zugabe)
14. Youth Gone Wild (Zugabe)
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