Wir Metaller haben eine Sache mit Berufsboxern gemeinsam. Wir lassen uns liebend gerne eine auf’s Maul verpassen. 2 TON PREDATORs Drittwerk „Demon Dealer“ ist mal wieder eine dieser Scheiben, die einem aufs Übelste die Beißleiste zertrümmert. Gewichtiger, schneller und heftiger als ihre beiden Vorgänger geht sie dabei nach folgendem Schlachtplan zu Werke: Mörderisch-präzise, schnelle Riffsalven schlagen dir jeden Zahn einzeln aus und die Nase blutig, tonnenschwere Groovepassagen sorgen für die dumpfen, zehrenden Körpertreffer und nur während einiger geschickt platzierter, die erdrückende Heaviness etwas rausnehmender Parts hat man Zeit, hilflos am übermächtigen Gegner zu klammern, um sich zu erholen. Ein wenig ist dieses Rezept mit MACHINE HEADs Anfangstagen zu vergleichen. Einzig Mogges Vocals tendieren mehr in die Metalcore-Richtung. Kein Wunder also, dass man nach den beiden Abrissbirnen „Slowly Slaughtered“ und „Pipeyard Killings“, dem PANTERA-meets-DOWN-Kracher „Bone Brigade“ und dem Massaker „Demon Dealer“ schon schwer angeknockt durch den Ring taumelt und knapp davor ist, angezählt zu werden. Das lässt aber nur noch kurz auf sich warten, denn die Dänen geben im weiteren Verlauf der Platte keinen Deut nach. „Hell Is Where You’re Headed“, „Henchmen“ oder „Ready To Die“ sind einmal mehr Groovemonster vor dem Herrn, während „Hammered“ seinem Namen alle Ehre macht. Und hält man sich jetzt dank einer Mörderkondition und ausgeprägten Nehmerfähigkeiten immer noch auf den Beinen, versetzen einem 2 TON PREDATOR in der zwölften und letzten Runde („Killing Flames“) garantiert den KO-Schlag und schicken ihr Gegenüber mit einem brachialen-wuchtigen Aufwärtshaken auf die Bretter. Hat man sich davon wieder erholt und beginnt mit der obligatorischen Fightanalyse, fallen aber auch ein paar kleine Schwächen an dieser austrainierten Kampfmaschine auf. Manchmal wirkt sie etwas unbeweglich, statisch und nicht fähig, unterwegs die Taktik zu ändern, d.h. ab und an boxt dieses Quartett etwas abwechslungslos und simpel. Dies ändert aber nichts an seinem gnadenlosen Punch. Und deswegen gehe ich jetzt zum Zahnarzt und hole mir ein neues Gebiss.
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