Inquisition
Update 2: Dagon wehrt sich auf Facebook gegen Anschuldigungen

News

Update vom 23. März 2018, 16:19 Uhr

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Gerade eben veröffentlichte Dagon auf der Facebook-Seite von INQUISITION folgendes Statement:

„To all fans, supporters and close ones, I would like to clarify some horrific misinformation generated by the webzine Metalsuck of a personal matter f mine in 2007: First you must take into account, everything Metalsucks published is taken from court documents that state charges and accusations rather than what was proven or admitted in 2007. Second, I never plead guilty to the charges and the original charges were dropped after the courts examined all evidence. I am not a sex offender, and I was absolutely innocent of all charges. The plea bargain was something the prosecutor insisted on and for the defense was the best option to end a lengthy legal process. Also, the background check webpage circulating is not entirely correct, it is definitely not showing what the Police background check would show you.

With my fullest respect to you, please read my statement Metalsucks had told me they would publish:

I made a very unwise choice of actions in 2007 which got me into some legal problems. After the investigation was conducted, a year and a half later after the initial charges, the original charges brought against me were dropped and a plea deal was presented to me. The investigation determined I did not have anything that fell under the original charge.

The police report suggested I had deleted and obstructed evidence which I deny to have done, however the obstruction charge was still part of the plea deal as was the other charge mentioned in this article. That second charge is related to viewing pornography in a public area, and again was taken as part of the plea deal. To be clear, I have no sex crimes, this did not involve any other person other than myself and I have moved forward since 2009 while having complied with all aspects of the law.

I wish to remain focused on my music and my absolute dedication to the art of Black Metal. Despite any personal views and judgements the followers and supporters of our music may have, I am a somewhat private person and have never cared for destructive sensationalism and keeping what I feel is private, private.

I hope my level of transparency is understood and I thank you, as always for having been so supportive of Inquisition.

With much respect to you,
Dagon“

Zu deutsch:

„An alle Fans, Supporter und Nahestende, ich würde gerne die schreckliche Falschinformation klären, die von dem Webzine Metalsucks über eine persönliche Angelegenheit von mir aus dem Jahre 2007 verbreitet wird: Zunächst beachtet bitte, dass alles, was Metalsucks veröffentlicht haben, aus Gerichtsdokumenten stammt, die eher Vorwürfe und Anklagen enthalten, als das, was bewiesen oder zugegeben wurde. Zweitens, ich habe niemals auf „schuldig“ plädiert und die Original-Anklage wurde fallengelassen, nachdem das Gericht alle Beweise untersucht hatte. Ich bin kein Sexverbrecher, und ich war absolut unschuldig in Bezug auf alle Klagepunkte. Auf den „plea bargain“ [etwa: Handel beim Plädieren, Anm. d. Übers.] bestand der Staatsanwalt, und für die Verteidigung war das die beste Option, um einen langwierigen Gerichtsprozess zu verhindern. Außerdem ist die Background-Check-Seite, die aktuell zirkuliert, nicht ganz korrekt, es zeigt euch definitiv nicht, was ein Polizei-Background-Check euch zeigen würde.

Mit meinem vollsten Respekt euch gegenüber, bitte lest mein Statement, von dem Metalsucks mir versprochen hatten, dass sie es veröffentlichen würden:

Ich traf 2007 einige sehr unkluge Entscheidungen, die mir ein paar Probleme mit dem Gesetz einhandelten. Nachdem die Ermittlung anderthalb Jahre nach dem ursprünglichen Vorwurf abgeschlossen war, wurde die Original-Anklage gegen mich fallengelassen und mir wurde ein Plea Deal präsentiert. Die Ermittlung legte fest, dass ich nichts von dem besaß, was unter die originale Anklage fiel.

Der Polizeibericht legte nah, dass ich Beweismittel gelöscht und vernichtet hätte, ich bestreite, dass ich das getan habe. Trotzdem war die Anklage wegen Behinderung [der Justiz – Anm. d. Übers.] Teil des Plea Deals, wie auch die anderen Anklagepunkte es waren, die in dem Artikel genannt werden. In dieser zweiten Anklage ging es um das Ansehen von Pornografie im öffentlichen Raum, und wurde wieder als Teil des Plea Deals angenommen. Um es klarzustellen, ich habe keine Sexverbrechen begannen, dies involvierte keine andere Person als mich selbst, und ich habe seit 2009 Fortschritte gemacht, während ich alle Aspekte des Gesetzes geachtet habe.

Ich möchte mich weiter auf meine Musik und meine absolute Hingabe an die Kunst des Black Metals konzentrieren. Entgegen jeglicher persönlichen Ansichten und Urteile, die Follower und Unterstützer unserer Musik haben mögen, bin ich irgendwie eine Privatperson und habe mich niemals für destruktiven Sensationalismus interessiert, und möchte privat halten, was sich für mich privat anfühlt.

Ich hoffe, dass mein Level an Transparenz verstanden wird, und ich danke euch, wie immer, für den Support von INQUISITION.

Mit viel Respekt für euch,
Dagon“


Update vom 23. März 2018, 15:45 Uhr:

Die Gerüchte, Season Of Mist hätten sich von INQUISITION getrennt, da Bandkopf Jason „Dagon“ Weirbach wegen des Besitzes von Kinderpornografie vorbestraft sei, scheinen sich zu bestätigen. So erschien heute bei unseren US-Kollegen von Metalsucks.net ein Artikel, in dem ausführlich die Geschichte der Fahndung sowie der Verhandlung dargestellt wird. Dass es sich bei dem betroffenen Jason J. Weirbach tatsächlich um Dagon handelt, wird in dem Artikel nicht angezweifelt.

Des Weiteren heißt es in dem Artikel, Metalsucks.net habe nach Sichtung der Dokumente das Label der Band, Season Of Mist, kontaktiert. Später am Nachmittag erhielt die Redaktion die Antwort, Season Of Mist arbeite nicht mehr mit INQUISITION zusammen. Dem folgte schließlich das Statement des Labels auf Facebook heute morgen. Im englischen Wortlaut heißt es auf Metalsucks.net:

„Inquistion’s last two albums, Obscure Verses for the Multiverse (2013) and Bloodshed Across the Empyrean Altar Beyond the Celestial Zenith (2016), were released on Season of Mist. Yesterday morning, MetalSucks contacted the label for comment; in the afternoon, we were told that the label no longer works with Inquisition.“

Es scheint also so, als wären die Recherchen von Metalsucks.net der Stein, der die ganze Geschichte erst ins Rollen gebracht hat.


Originalmeldung vom 23. März 2018, 13:19 Uhr:

Wie das französische Label Season Of Mist vor rund einer Stunde auf seiner Facebook-Seite bekannt gab, ist die Zusammenarbeit zwischen Season Of Mist und den kolumbianisch-amerikanischen Black Metallern INQUISITION ab sofort beendet. Ein Grund wird nicht genannt, ein weiteres Statement soll es nicht geben. Der Post im Wortlaut:

„Season of Mist are no longer working with Inquisition. There will be no further statement.“

Das ist alles. In der Kommentarspalte unter dem Post wird derweil wild gemutmaßt – manche meinen, das hänge mit der politischen Kontroverse um die Band zusammen, die durch die Zusammenarbeit von INQUISITION mit zwielichtigen Labels in den frühen Bandtagen sowie Bandkopf Dagons Elektro-Projekt mit dem Namen 88MM ausgelöst wurde.

INQUISITION-Bandkopf Dagons Name in Zusammenhang mit Kinderpornografie

Derweil haben andere User noch ganz andere Mutmaßungen in die Diskussion gebracht, in der Kommentarspalte scheint dies mittlerweile als Fakt angesehen zu werden: Jason Weirbach – so Dagons bürgerlicher Name – sei im Jahre 2008/09 für den Besitz von Kinderpornografie zu 90 Tagen Haft und einer Geldstrafe verurteilt worden. Diese Ausführungen scheinen nach Abgleich mit frei einsehbaren Datenbanken der US-Behörden (u.a. https://odysseyportal.courts.wa.gov/ODYPORTAL/) Fakt zu sein – trotz Recherche konnte metal.de allerdings nicht mit Sicherheit bestätigen, dass es sich dabei tatsächlich um Dagon und nicht um einen anderen Jason J. Weirbach aus Seattle handelt. Vorsicht ist also geboten.

Ein offizielles Statement von INQUISITION selbst ist derzeit noch nicht vorhanden.

Quelle: Season Of Mist via Facebook / odysseyportal.courts.wa.gov / Metalsucks.net / INQUISITION via Facebook
23.03.2018

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10 Kommentare zu Inquisition - Update 2: Dagon wehrt sich auf Facebook gegen Anschuldigungen

  1. Lord Seriousface sagt:

    Liest sich komisch. Entweder weiß das Label mehr als der Rest der Metalgemeinde, oder es wurde wieder mal schnell geschossen.

    1. DieBlindeGardine sagt:

      Ohne jetzt irgendwelche abschließenden Urteile fällen zu wollen (auch wenn ich den Typen persönlich mindestens für höchst suspekt halte), die Entscheidung des Labels kann man irgendwo nachvollziehen. Eine Band unter Vertrag zu haben, deren Mitglieder in der Vergangenheit nicht nur mit Nazi-Anschuldigungen konfrontiert wurden, sondern auch mit Kinderpornografie in Verbindung gebracht wurden , kann sich nunmal äußerst rufschädigend auswirken.

      1. Lord Seriousface sagt:

        Der braune Stempel haftet ja leider vielen BM-Bands an (gut manch einer stellt sich aber auch selten dämlich an und ist’s selbst schuld). Aber die Story hinter den Vorwürfen an Inquisition ist fast schon zum Lachen. Und hier ist irgendwas mehr als zehn Jahre her und der Kumpel wurde nicht verurteilt.

      2. DieBlindeGardine sagt:

        Wie du schon selbst sagst, den braunen Stempel haben sich viele ja selbst aufgedrückt. Naja und nun sind das andere ja Vorwürfe, mit denen halt nicht zu spaßen ist. egal wie lang das her ist. Letztlich stehen hier aber irgendwelche frei einsehbaren aber nicht 100% aufschlussreichen Gerichtsdokumente gegen die Unschuldsbekundungen des Beschuldigten, der sicherlich nicht sagen wird „Ja klar, Kinderpornografie hab ich gesammelt“ und sich natürlich dagegen wehrt.
        Dass der andere Musiker mit dem Verfahren gegen seinen Bandkollegen nix zu tun haben mag ist da auch irrelevant, die restlichen Mitglieder der Lost Prophets würden heute unter dem Namen sicherlich auch keinen Plattendeal mehr kriegen.
        So oder so halte ich die Entscheidung des Labels für nachvollziehbar und dass man sich von Labelseite nicht weiter dazu äußert zumindest für kulant.

      3. Sane sagt:

        Ja und das kramt man dann zehn Jahre später raus??!
        Wenn man eine Band signt sollte man sich auch mal 5 Minuten mit der Ideologie selbiger beschäftigen.(darunter fällt evtl auch ob die Mitglieder mal straffällig wurden)
        Somit hat das label m.E mindestens eine Mitschuld, falls da was ist. Jetzt ist es aber so dass hier ein Freispruch erfolgte, der gute Mann sollte also als unschuldig gelten.
        Warum zerrt man sowas eine Dekade später aus dem Morast?
        Ich denke hier gab es andere Differenzen oder Inquisition haben nicht eingespielt was sie sollten.
        Auf jeden Fall wirkt dagons Statement recht offen und ehrlich..

      4. DieBlindeGardine sagt:

        Ich sage auch nicht, dass die Entscheidung zwingend richtig ist und ich möchte auch gar nicht über Schuld oder Unschuld von Dagon urteilen, auch die tatsächlichen Gründe des Labels können natürlich die von dir genannten sein. Dass Inquisition zu wenig abgeworfen haben glaube ich aber irgendwie nicht, da sind bei Season of Mist deutlich kleinere und unbekanntere Bands unter Vertrag.
        Ich sage nur, dass die Entscheidung des Labels vielleicht nicht besonders fair, aus geschäftlicher Sicht aber durchaus nachvollziehbar ist. Denn wenn solche Vorwürfe öffentlich gemacht werden, egal ob wahr oder unwahr, dann zieht das öfters mal einen Shitstorm in irgendeiner Form nach sich und der kann dann auch das Label erwischen. Ich vermute, dem wollte man sich mit dieser vielleicht übereilten Entscheidung entziehen.
        Wie gesagt, der Band gegenüber ist das nicht zwingend fair, aber die meisten Labels müssen halt geschäftlich denken, entgegen der landläufigen Meinung machen auch kleinere Labels ihre Arbeit nicht NUR aus Überzeugung.

      5. DieBlindeGardine sagt:

        Nachtrag: Wenn man jemanden verteufeln kann, dann am ehesten Metalsucks. Ein ernsthaftes Magazin hätte sich vielleicht erstmal für ein Statement direkt an die Band gewandt, anstatt direkt mit nicht eindeutig aufschlussreichen Quellen beim Label zu petzen und den Shitstorm ja indirekt schon anzudrohen.

    2. Lord Seriousface sagt:

      Dem stimme ich zu, zuerst mit der Band reden wäre nicht die dümmste Idee gewesen.

  2. Flint sagt:

    Gut, jetzt scheint seitens der Band ja wieder alles im Lot zu sein?! Seasons of Mist ist jetzt wohl trotzdem nicht mehr zur Zusammenarbeit mit Inquisition bereit, weshalb ich hoffe, dass sich bald ein neues Label für die Band findet.
    Inquisition ist eine großartige Band, von der ich auch in Zukunft gerne Veröffentlichungen hören würde.

  3. Lord Seriousface sagt:

    Klar ist mit solchen Anschuldigungen nicht zu spaßen. Nicht falsch verstehen, wenns nach mir ginge, würden die Typen, die hinter so einem Dreck stehen, durch den Wolf gedreht. Aber hier sieht mir das Ganz doch eher etwas überzogen aus. Man liest zuerst „Band ist raus“ und dann erst eine offizielle Reaktion von Dagon selbst. Zudem wurde die Anklage ja anscheinend fallengelassen und Dagon sei damit „offiziell unschuldig“. Sowas kann ja auch schnell mal nach hinten losgehen, siehe Decapitation (wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass die Jungs tatsächlich unschuldig sind). Was wirklich dahinter steckt, werden wir wohl auch hier nicht rausfinden. Ich hoffe jedenfalls , dass da nichts weiter dran ist und dass sie ein neues Label finden.