Phil Campbell And The Bastard Sons
live in Frankfurt

Konzertbericht

Billing: Phil Campbell and the Bastard Sons und Helhorse
Konzert vom 07.03.2018 | Das Bett, Frankfurt

Die bittere Kälte, die sich noch beim letzten Besuch des Betts bemerkbar gemacht hat, fehlt an diesem Abend, was gut passt, denn Phil Campbell hat eine enorme Menge an Fans schon lange vor Konzertbeginn vor die Pforte des Venues gelockt. Ein generationsübergreifender Großteil erscheint selbstredend in MOTÖRHEAD-Montur. Und so kommt es, dass die erschienenen Fans Das Bett fast komplett ausfüllen sollten. Doch vor der Kür des Gitarristen geben sich die dänischen Stoner Rocker HELHORSE die Ehre mit einem knapp halbstündigen Set, das die Menge schon einmal gut auf einen Abend voller Rock einschwört.

HELHORSE unterhalten angemessen

Angesichts des Anblickes, den die Band bietet, fällt es nicht schwer, sich vorzustellen, dass die Vikinger eigentlich aus Dänemark stammen. Die Musiker betreten wie eine Riege abgekämpfter Krieger ohne Oberbekleidung die Bühne und beginnen sogleich, ihren schweren Stoner-Sound in Richtung Publikum zu schicken. Allein Sänger Mikkel Ward Larsen erscheint gänzlich gekleidet und trägt sein MISFITS-Tanktop stolz zur Schau. Unter der Devise, diesen Mittwoch zu einem Samstag zu machen, geben die Dänen alles und lassen die Bude mit ihrem Heavy Rock beben. Das Frankfurter Publikum präsentiert sich gewohnt schwer zu beeindrucken, bei den letzten Stücken springt der Funke dann aber schließlich über, sodass HELHORSE doch noch in der Lage sind, der Crowd ein wenn auch vorsichtig euphorisches Headbanging zu entlocken. Dieses entlässt die Dänen schließlich mit einem wohlverdienten Applaus in den Feierabend.

Galerie mit 20 Bildern: Helhorse - Phil Campbell And The Bastard Sons - Germany 2018

PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS hauen auf den Putz

Bevor sich auf der Bühne etwas tut, hat das Publkum erst einmal Gelegenheit, sich mit DEEP PURPLEs „Highway Star“ warm zu machen. Der Einmarsch der Band erfolgt schließlich unter den Tönen des Monthy Python-Hauptthemas zu „Die Ritter der Kokosnuss“ und diese eröffnet ihr Set sogleich mit „Big Mouth“, das wenig Mühe hat, das Publikum für sich zu gewinnen. Der Sound findet seinen Weg zielstrebig nach vorne und kracht konsequent ins Publikum hinein, das sich auch nicht lange bitten lässt und richtig Stimmung macht. Dennoch bleibt der Frankfurter Enthusiasmus hinter den Erwartungen des Meisters zurück, sodass dieser die Meute unter Hilfe eines Vergleiches mit einem hypothetischen SPICE GIRLS-Publikum weiter anstachelt, um dessen Kraftreserven zu aktivieren. Phil Campbell selbst vertieft sich zumeist eher in seine Gitarrenarbeit und überlässt seinen Söhnen respektive Sänger Neil Starr das Rampenlicht. So richtig kommt das Publikum immer dann in Fahrt, wenn die Band einige der MOTÖRHEAD-Klassiker darbietet, was selbstverständlich mit „Ace Of Spades“ seinen absoluten Siedepunkt erreicht. Doch auch beim HAWKWIND-Song „Silver Machine“ geht es rund vor der Bühne.

Galerie mit 20 Bildern: Phil Campbell And The Bastard Sons - Germany 2018

Insgesamt präsentieren sich beide Bands also aufgeweckt und liefern dem Publikum einen erfolgreichen, denkwürdigen Abend, der natürlich im Zeichen des MOTÖRHEAD-Gitarristen steht und auch als eine liebevolle Hommage an Lemmy gesehen werden kann. Nach einer Zugabe entlässt die Band das Publikum schließlich in den Abend, während dieses um eine gelungene Konzerterfahrung reicher ist.

Fotos: Thomas von Schaewen (aus Mannheim)
Text: Michael Klaas (aus Frankfurt)

19.03.2018

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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