SCENT OF FLESH werden es schwer haben, in der einschlägigen Todesbleiszene wirklich viel zu reißen. Ihr Full-Length-Debüt „Roaring Depths Of Insanity“ (vorangegangen sind zwei mittlerweile ausverkaufte Demos) lässt sich zwar gut an, aber das Problem bei der ganzen Geschichte hier ist: Es gibt zigtausend andere Bands auf diesem Planeten, die ihre musikalische Vollendung auf genau demselben Wege finden wollen. Man nehme viel amerikanische Technik, Blastbeats (nicht immer ganz sicher wirkend), eine großteils versierte Gitarrenarbeit (nur wenige verunglückte Frickeleien fallen negativ ins Gewicht), typische Death Metal-Vocals, eine rauhe und kraftvolle Produktion, packe noch als Garnierung einige schwedische Melodien oben drauf und fertig ist das Rezept dieses Rundlings. Geschwindigkeitsvariationen vom pfeilschnellen TGW über den mittelschnellen ICE bis hin zur langsam, aber zuverlässig ihr Ziel erreichenden Regionalbahn natürlich inbegriffen. Was die fünf Finnen hier abliefern, ist handwerklich wirklich absolut in Ordnung und würde mich auch mehr aus der Reserve locken, hätte ich nicht jeden Monat drei solcher Scheiben zwecks Rezension auf dem Tisch liegen. Der einzige Exotenbonus, den man SCENT OF FLESH vielleicht zugestehen kann, ist ihr Heimatland. Oder fallen Euch auf Anhieb vier andere Bands aus Finnland ein, die nicht durch den Melancholie- oder Kitschfaktor (je nach Belieben auslegbar) von Combos wie CHARON, SENTENCED, HIM oder NIGHTWISH bestechen, sondern sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die Rabatten prügeln und dabei selbst die kleinste Mücke nicht verschonen. Somit ist „Roaring Depths Of Insanity“ ein Album geworden, das zwar wenig Anlass zu vehementer Kritik bietet, aber wegen der Tatsache, dass es mit absolut nichts Besonderem oder Aufregendem aufwarten kann, trotzdem nicht über dem Durchschnitt anzusiedeln ist. Leute, die von SUFFOCATION bis NILE wirklich absolut alles ihr Eigen nennen müssen, können dennoch bedenkenlos zugreifen.
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