Thorium - Blasphemy Awakes

Review

Als THORIUM im Jahre 2000 mit ihrem Debüt „Oceans Of Blasphemy“ um die Ecke schossen, witterten nicht wenige das nächste große Ding im Death Metal. Doch der große Durchbruch gelang nicht, und so manch einer verlor die Dänen in den folgenden Jahren nahezu völlig aus den Augen. Und nun steht also das vierte Album „Blasphemy Awakes“ in den Startlöchern. Soll der Albumtitel Assoziationen zum formidablen Erstling wecken, und sind diese am Ende des Tages sogar gerechtfertigt? Wir werden sehen.

THORIUM zocken ihren Death Metal mit mächtig Spaß inne Backen

Was „Blasphemy Awakes“ von Anfang an gleich mal auszeichnet, ist diese herrliche natürliche Lässigkeit, die gesamte Scheibe wirkt angenehm unverkrampft. THORIUM wollen gar nicht die härteste oder böseste Band des Planeten sein, die wollen einfach nur zocken. Und mit dieser Attitüde sind sie gar nicht so weit von ihren Landsmännern ILLDISPOSED entfernt. Das heißt jetzt aber keinesfalls, dass wir es hier mit einer Art Fun Death zu tun haben, überhaupt nicht. Die Herren können schon fein böse daher kommen, verlieren dabei aber nie eine gewisse Lockerheit.

Vom ersten Song „Peneance“ an fährt man ein Brett auf, welches nicht zwanghaft altbacken aber dennoch wohltuend weit genug von modern entfernt ist. Einfacher geradliniger Death Metal mit einem Sänger, der die Stimmlagen schön von Grunzen bis Keifen bedient, das macht Laune, absolut. Die überwiegend kurzen und knackigen Songs kommen ohne überflüssige Schnörkel direkt auf den Punkt und wissen immer wieder auch mit ihren Refrains zu überzeugen. Und THORIUM können durchaus richtige kleine Hits schreiben, wie z.B. „Maniac“ mit seinem sehr einprägsamen Refrain oder aber das schleppende und sehr cool betitelte „Slow Deep And Dead“. Auffällig sind auch die trockenen feinen Harmonien, als Beispiel hierfür sei einfach mal der Titelsong genannt. Dieser Song hätte genauso durchaus auch auf dem Debüt stehen können. Auch das DEMIGOD-Cover „Dead Soul“ fügt sich prima ins Gesamtbild einer lässigen Scheibe ein. Und Langeweile kommt hier ganz sicher nicht auf.

THORIUM gelingt mit dem quasi zweiten Comeback nach rund zehnjähriger Pause („Feral Creation“ von 2008) ein absolut stimmiges und cooles Stück Death Metal. Dabei überzeugt „Blasphemy Awakes“ in den langsameren Passagen vielleicht sogar noch etwas mehr als bei den ebenfalls durchaus gelungenen Prügelparts. Das ist jetzt (noch) nicht die absolute Weltklasse, macht aber so richtig Laune und kommt live bestimmt noch besser als auf Platte zur Geltung. Welcome Back!

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23.05.2018

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