OSI - Office Of Strategic Influence

Review

OSI – eine US-Behörde, die vom Pentagon für aussenpolitische Propagandazwecke ins Leben gerufen wurde. Nach jener Behörde hat sich auch ein Allstarprojekt benannt, das sich im Kern aus Jim Matheos (Fates Warning), Mike Portnoy (Dream Theater) und Kevin Moore (Ex-Dream Theater, Chroma Key) zusammensetzt. Und so beginnt „Office Of Strategic Influence“ wie es der Background der Beteiligten vermuten liess. Der kurzweilige Instrumental-Opener „The New Math“ klingt wie aus einer Session Dream Theaters entnommen. Auf dem rockenden Track „OSI“ kündigt sich verstärkt der elektronische Part zu Wort (selbst Kevin Moore’s Stimme klingt hier befremdend), um bei „When You’re Ready“ fast komplett das Zepter an sich zu reissen. Schnell wird klar, daß Moore’s Einfluss (den man an seinem Chroma Key Projekt ausmachen kann) hin zu mehr experimenteller und vor allem ‚unmetalischer‘ Musik in Konkurrenz zur Progressive-Metal-Garde Portnoy/Matheos steht. Aus diesem kreativen Konflikt resultiert nicht immer eine gelungene Symbiose. „Horseshoes And B-52’s“ klingt beispielsweise mehr nach einem Patchwork elektronischer Soundspielereien als nach einem kompakten Song. Aber wenn einmal die Zahnräder des Trios ineinandergreifen, kommt spannendes Liedgut zutage. So auf dem Song „ShutDOWN“, dem Porcupine-Tree-Kopf Steve Wilson seine Stimme geliehen hat: herrlich atmosphärische Synthiewolken wechseln sich mit einem schleppenden Doom-Riff ab, um ab der Mitte in einem flotten Progressive-Metal-Track zu münden. Auf „Dirt From A Holy Place“ wechselt man von Tranceklängen in eine verträumte Märchenwaldmelodie, welche nach und nach härtetechnisch gesteigert wird. Richtig klasse. Doch wie man schon anhand der Beschreibung einzelner Tracks bemerkt haben dürfte, ist es ein nahezu unmögliches Unterfangen den Stilhorizont umfassend darstellen zu wollen. Dieser reicht von locker beschwingter Popmusik („Hello Helicopter“) bis zu synthiegeschwängerten, düsteren Soundscapes („Memory Daydreams Lapses“). „Office…“ ist ein Album, daß sich nur aufgeschlossenen Hörern mit viel Geduld erschliessen wird, wenn überhaupt. Wer hier Progressive Metal in Reinform erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht sein. Wer hingegen Kevin Moore’s Stimme als einzigen Anker innerhalb eines musikalischen Ozeans akzeptiert, dürfte mit diesem Album ein paar spannende Hörerlebnisse erfahren.

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13.04.2003

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