Irgendwo zwischen Black Metal, EBM, Power Metal und Weltmusik bewegen sich DIMENSION F3H auf ihrem Debüt. Dass solch gewagte Kombinationen nicht immer von Erfolg gekrönt sind, sondern gerne mal nach Hinten losgehen, ist wohl eher die Regel als die Ausnahme, durchwatet man nur mal unser CD-Archiv. Mastermind Morfeus, den manch einer aus seiner Zeit in den mittlerweile aufgelösten LIMBONIC ART kennt, hat sich mit Sänger Nesmoht (ARCH NEMESIS) und Schlagzeuger Stian Kristoffersen zusammen getan, um diesen Stilbastard zu kreieren. Dabei darf sich der gute Herr schon mal selbst auf die Schulter klopfen, gehört er doch zu der erlesenen Kategorie der Ausnahmen.
Am treffendsten lässt sich die Musik vielleicht als eine Mischung aus späten SAMAEL, etwas DIMMU BORGIR und HALFORD’schen Eunuchenkreischern beschreiben. Ein bisschen Toleranz gegenüber metalfremden Stilelementen sollte der konditionierte Hartwurstverwerter jedoch schon mitbringen, will er sich an diesem Metalwerk laben. Wer unter akuter Elektroallergie leidet, sollte die Instrumentals „Waterworld“ und „Reborn“, die an Ambient oder beinahe dem Fight Club OST gut zu Gesicht gestanden hätten, am Besten erst gar nicht anspielen. Gitarren werdet ihr hier zumindest vergebens suchen. Ansonsten bleiben die Elektroelemente zwar durch das gesamte Album hinweg präsent, dominieren dieses aber nicht immer vordergründig, sondern legen sich eher einem Schleier ähnlich über die Songs. Lieder wie das hymnische „In A Dreamlike State Of Mind“ oder „With An Overdose Of Ecstasy“ sollten auch den eher etwas konservativeren Metallern schmecken.
Der Vergleich zu DIMMU BORGIR wird gegen Ende des Albums eklatant, hört man sich „The Dawn“ oder „Mirrorheart“ einmal an. Nicht nur der hier verzerrte Gesang ähnelt dem Shagraths, auch die Instrumentalisierung ist oben genannten Band nicht unähnlich. Allerdings wirken diese Stücke auf mich wenig gelungen und zählen zu den schwächsten der Platte, wodurch „Reaping The World Winds“ auf den letzten hundert Metern doch die Puste ausgeht.
Wem eine Mischung aus Elektro und Metal nicht schon alleine vom Hörensagen die Haare zu Berge stehen lässt, könnte hieran aber durchaus Gefallen finden.
Nach dem ersten Hören wollte ich die CD in die ewigen Jagdgründe verbannen, denn die Musik plätscherte irgendwie an mir vorbei. Doch dann nahm ich mir viel Zeit & wurde angenehm überrascht.
Die CD fängt ganz stark an, leider finde ich das überlange Instrumental „Waterworld“ etwas deplatziert, da es den natürlichen Fluss der Musik doch arg stört. In der 2. Hälfte wird es dann etwas ruhiger, was der Band aber auch gut steht.
Vergleiche zu anderen Bands lassen sich schwer ziehen. Der Rezensent hat es mit der Mischung aus SAMAEL meets DIMMU BORGIR (wenn auch nur unterschwellig) & Power Metal ganz gut getroffen. Mir fällt noch ein Schuss THE KOVENANT/COVENANT zu „Nexus Polaris“ Zeiten ein.
DIMENSION F3H haben hier ein äußerst eigenständiges Süppchen gebraut. Man sollte schon open minded sein um die Musik genießen zu können.