Black Space Riders - "Amoretum Vol. 1"

Review

„Amoretum Vol.1“ liegt vor – inwieweit es zur Feier des Augenblicks vertretbar ist, die BLACK SPACE RIDERS als Monster aus Münster zu bezeichnen, das sei durchaus zur Disposition gestellt. Wann eine Rezension unterhalb des Tolerierbaren landet, bleibt eine Sache der subjektiven Einschätzung. Dass das fünfte Album der BLACK SPACE RIDERS erneut furchterregend gut geraten ist, steht allerdings außerhalb jeder Diskussion.

„Amoretum Vol.1“ bleibt auf der Erde

Denn einmal mehr braucht niemand ohne Bong und akademischen Grad in HAWKWIND-Studies kaltschweißig zu werden angesichts der Zurechnung der Band zur imaginären „New Wave of Heavy Psychedelic Space Rock“. „Amoretum Vol. 1“ ist zwar vielschichtig geraten, technisch auch anspruchsvoll und birgt durchaus ausladende Stücke – der Schwerpunkt liegt aber deutlich auf den Elementen „Heavy“ und „Rock“. Wer sich von der Musik der BLACK SPACE RIDERS irgendwas mit kathartischer Transzendenz und einen Fluchtweg in den Schlaghosen-Orbit erhofft, geht auch 2018 leer aus.

Der Kopf bleibt zuhause

Entsprechenden Erwartungen begradigt „Lovely Lovelie“ gleich zu Beginn als breitbeiniges Riff-Monster mit sowohl TURBONEGRO-Wahn als auch Growls auf den Lefzen zärtlich das verstrahlte Grinsen. Nach dieser Ansage wird der Pop-Faktor indes erhöht, spinnen sich die typischen Ohrwurmmelodien auf „Amoretum Vol. 1“ glänzend und fesselnd durch die folgenden Stücke. Elektronisch-tanzbare Elemente treffen dazu auf leise Passagen und harte, gleichsam warme, eher: glühende Riffs. Abwechslungsreicher, eindringlicher Gesang trifft auf achtarmiges Getrommel und alles ist elegant miteinander verwoben, ohne artifiziell zu wirken. Gekonnt ist das schon, Prog ist aber nicht im klassischen Sinne Programm. Mit anderen Worten: Auf dem Konzert wird nicht gewippt und gefachsimpelt, sondern geschwitzt und geschubst.

Die BLACK SPACE RIDERS bleiben monströs

„Soul Shelter (Inside Of Me)“ bringt das Ganze einigermaßen exemplarisch zusammen: Zuerst bauen die SISTERS OF MERCY zu dickem Bass bedeutungsschwanger, aber vollkommen unkitschig Spannung auf, bevor sich der Song zu einer imposant voluminösen Variante von TYPE O NEGATIVE in Flammen entlädt. Oder „Movements“, das spacig-relaxt, doch eindringlich und nicht verstrahlt irgendwas von „ground control … lost control“ erzählt, bevor es nach ein paar Minuten den (Prog-)Metal-Motor zündet und sich alles in allem ganz unverschämt ins Hirn fräst. Die große Hymne des Albums allerdings ist „Friends Are Falling“. Aber genug. „Aboretum“ gehört gehört und nicht gelesen. Dass das unfassbare „Refugeeum“ vielleicht insgesamt die noch ein wenig packenderen Momente hatte, mag eine temporäre Einschätzung sein – die BLACK SPACE RIDERS bleiben monströs gut.

24.01.2018

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