Déjà-vu. Fast genau ein Jahr ist es erst her, dass mir DEATHLESS LEGACY zuletzt untergekommen sind. Damals veröffentlichten sie gerade ihr drittes Album „Dance With Devils“. Jetzt legen sie bereits einen Nachfolger vor. Auch wenn man eigentlich meinen sollte, dass im Horror Metal eigentlich jedes Album irgendwie ein Konzeptalbum ist, in dem es eben um Horror geht, so spricht die Band bei „Rituals Of Black Magic“ von ihrem ersten Album dieser Sorte. Irgendwie stimmt das auch, denn sie gehen hier noch etwas mehr ins Detail und besingen ausschließlich angeblich authentische Rituale aus der schwarzen Magie, komplett mit Mengenangaben für Zaubertränke und genauen Wortlauten von Beschwörungsformeln. Diese sollen – stibitzt von DEATHLESS LEGACY persönlich – unter anderem aus den Geheimarchiven des Vatikans stammen. Es ist also offensichtlich ein Augenzwinkern impliziert.
Hörerlebnis nur thematisch gruselig
Wie auch schon beim letzten Album gibt es mit „The Grimoire“ zuerst mal ein Intro, das allerlei Horrorsounds und einige Markenzeichen von DEATHLESS LEGACY bietet. Allen voran sind hier die Orgel und die orchestralen Arrangements zu nennen. Die darauffolgenden Songs zeigen dann recht schnell, dass sich am Stil der Band seit dem letzten Album eigentlich nicht wirklich etwas verändert hat. Nach wie vor werden die gleichen Stilmittel eingesetzt und die Stücke zu einem Großteil von der versatilen Stimme von Sängerin Steva getragen. Auch die musikalische Untermalung muss sich keineswegs verstecken, denn mit einer gut aufstellten Rhythmussektion und vor allem tighten Leads geraten auch die Instrumente nicht ins Hintertreffen. Als Anspieltipp sind vor allem „Vigor Mortis“ und später „Litch“ zu nennen.
Nicht alles zauberhaft bei DEATHLESS LEGACY
Was im Laufe des Albums aber zunehmend auffällt, ist, dass viele Songs eher wie Füllmaterial wirken und insgesamt eher wenige Stücke einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Gerade gegen Ende plätschert es dann zunehmend, vom erwähnten „Litch“ mal abgesehen. Mit fast 64 Minuten ist „Rituals Of Black Magic“ außerdem nicht nur sehr lang, sondern auch gleich rund zwölf Minuten länger als sein Vorgänger. Und das merkt man. Es zieht sich, was immer ein schlechtes Zeichen ist und einen letztendlich davon abhält, das Album regelmäßig in die Rotation zu geben. Hier ist bei DEATHLESS LEGACY also ein leichter Abstieg zu verzeichnen, wobei Qualität und Unterhaltsamkeit des Albums die Band dann doch vor einem zu großen Punktabzug bewahren. Fazit wäre aber trotzdem: eine abgespeckte Version, bitte!
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