Hyborian - Hyborian Vol.1

Review

HYBORIAN also. Eine dem Rezensenten gänzlich unbekannte Band. Da sie aber mit ihrem Erstwerk bereits bei Season Of Mist gesignt wurden, muss da schon etwas dahinter stecken. Das Re-Release wird dann auch von selbigen vertrieben, eine eigens vertriebene, vorige EP („Get in Line“, 2015) und die vorliegende „Vol 1.“, die erstmals unter dem US-exklusiven Label The Company im Februar letzten Jahres vertrieben wurde, können die Amerikaner schon vorweisen. Das Signing war dann etwa ein halbes Jahr später abgemachte Sache. Eine Recherche im Voraus ergab Vergleiche mit MASTODON, BARONESS und HIGH ON FIRE, was sich doch schon mal ordentlich anhört.

Die Vergleiche können nach Hören des Materials auch definitiv bestätigt werden.

HYBORIAN = Stoner Metal mit EIERN!

Startet „As Above, So Below“ noch ungewöhnlich ruhig mit Ambient-Sounds und Synthies aus den Weiten des Weltalls, wird nach den ersten einsetzenden Riffs klar: Knackigen Stoner-Metal tischen uns die Herren aus Kansas City hier auf, allerdings in der durchaus zackigen Variante. So bekommt man auf „Maelstrom“ oder „Blood for Blood“ gewaltige Riffs, die durchs Unterholz preschen, präsentiert, allerdings gibt es dann auch wieder Ausflüge in progressivere Bereiche wie in „Dead Lies Dreaming“. Der Gesang von Martin Bush (Oder ist es Mit-Klampfer Ryan Bates? Kann ich nicht auseinanderdividieren) ist irgendwo zwischen Troy Sanders von MASTODON und eigener Stimmfarbe. Tut nicht weh, hebt die Musik aber auch nicht über Niveau. Passt aber gut mit rein. Apropos MASTODON: Das Opening und der generelle Songaufbau von „Ajna“ hätte beinahe genauso von einer der älteren Platten von denen stammen können, was an der Qualität des Stücks nichts ändert.

Zusätzlich hat man teilweise Interludes, wo kurz mal die Elder Gods von Zeta-9 aus dem Weltraum vorbeischnaufen, dabei („Blood for Blood“).

„Dross“ nimmt als Abschluss durch die galoppigen Rhythmen mit auf einen angenehmen Ausritt und endet mit „Nach-Hause-telefonieren“-Piepen in den Äther. Oben drauf gibt es flotte Solos in den meisten Songs.

Ein Stoner-Trip aus den Weiten des Alls, mit Potential neue Welten zu erschließen!

Im Ganzen dann also durchaus vorhersehbares, aber nicht minder interessantes Songwriting als bei der Konkurrenz, und auch die Produktion klingt auf dem Debüt von HYBORIAN schon mehr als amtlich. Eine sehr gute Neuentdeckung, von der ich hoffe, dass sie in Zukunft noch ordentlich was nachlegen kann! Und sich von den Vorbildern vielleicht ein Stück weiter frei schwimmt und ihren eigenen Sound zementiert. Ich verbleibe somit mit einer, wenn auch vorsichtigen, Kauf-Empfehlung und verordne einen gepflegten Headbang-Marathon. Für Risiken und Nebenwirkungen konsultieren sie den örtlichen Musik-Dealer ihres Vertrauens. Eine kurze Kostprobe wie diese aussehen können, etwa Wahnvorstellungen von Hörern: „The necessary soundtrack for riding a skeletal horse across the fractured Rainbow Bridge into Valhalla seeking vengeance against the Old Gods and the New“.

12.02.2018

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