Deathrite und Gorilla Monsoon
Live in Dresden 2017
Konzertbericht
Was als ausverkaufter Abschluss dreier Monate auf Tour geplant war, findet kurzfristig ohne MANTAR statt: Siechtum verhindert den Auftritt der Headliner in der Dresdner Scheune. Gute Besserung! Die lokalen Schreihälse von DEATHRITE und GORILLA MONSOON halten die Stange hoch und bescheren dem hiesigen Publikum einen kurzen wie kurzweiligen Abend.
Gut 15 Jahre müssten vergangen sein, seit Kollegin Kostudis das erste und bisher einzige Mal die Groove-Salven GORILLA MONSOONs live zu Ohren kamen. Schade eigentlich, denn der Southern Death Metal des Quartetts traf und trifft noch immer ihren Nerv. Vor allem, wenn ein (ausnehmend guter!) Kichererbsenburgerpatty auf einem Salatbett im Magen nistet und die vom Hirn zugunsten der Verdauung abgezogenen Blutreserven eine wohlige Trägheit verursachen. Etwas träge scheint das dennoch zahlreich erschienene weitere Publikum auch zu sein. Zwar verleiten GORILLA MONSOON mit ihrem mal flotten, mal schleppenden, aber stets eingängigen Material einige Anwesende zuallermindest zum bedächtigen Kopfnicken. Aber wirklich – der bescheidenen Meinung der Kollegin nach – adäquater Würdigung entspricht das noch nicht. Sehr positiv fällt allerdings das rücksichtsvolle Engagement ihres Horchnachbars auf, der sich stets versichert, nicht das Blickfeld zu verstellen. Sichtkontakt mit den engagierten Mannen ist allerdings gar nicht nötig, griffige Riffs, heiser-garstiges Gebrüll und ein passend scherbelndes Schlagzeug erfüllen satt den spärlich vorhandenen Luftraum der Scheune.
Derart von Schallwellen geflutet, vergehen 50 Minuten samt Zugabe im Nu und schaffen Platz für neugierige Spannung: Trotz regionaler Verquickung blieben DEATHRITE bisher von der Kollegin ungehört. Die überschaubare Umbaupause wird von der Frage begleitet, wie zur Hölle ein guter Teil des Publikums unter Hoodies, Kutten und/oder auch Mänteln bei der geschätzten Raumtemperatur von 25°C nicht verkocht. Jeder Kubikzentimeter frische(re) Luft, der den Weg in den Raum findet, ist oasengleich zu begrüßen. Für Durchmischung sorgen DEATHRITE allerdings auch. Angesichts des beschwingten Death-Punk-Verschnitts, den sie in die Menge ballern, überrascht es nicht, dass diese zunehmend in Bewegung gerät. Man tanzt! Auch der Applaus kann sich nun sehen lassen. Ohne große Worte geht es zügig durch das ebenfalls knapp 50minütige Set. Dessen flotte Baller-Passagen passen manchmal nicht ganz mit der momentanen mentalen Taktung der Kollegin zusammen, aber DEATHRITE bieten ausreichend Angebote zum Wiedereinstieg. Sehr feine, weil derbe Sache! Was MANTAR dem als Krönchen noch aufgesetzt hätten, kann man nur mutmaßen – und sich auf den Nachholtermin freuen. Jedoch haben GORILLA MONSOON und DEATHRITE einen mehr als ordentlichen Jahresausklang geliefert, besten Dank dafür!
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