Schlägt geneigter Musikhörer im Lexikon unter dem Stichwort „Monolog“ nach, findet er, neben der Wortbedeutung „Alleinrede“ bzw. „Selbstgespräch“, zweierlei Erklärungen: der epische und der reflektierende Monolog. Ersterer kann hier getrost ausgeschlossen werden, sprechen wir also vom reflektierenden oder auch Konflikt-Monolog, der wohl als Namenspate für das Debüt-Album der oberfränkischen Band Dressed in Dreams hergehalten hat. Liest man dann weiter in der Definition, erfährt man, dass es sich bei dieser Art Monolog um den „unmittelbaren Ausdruck innerer Kämpfe in Form eines Selbstgespräches“ handelt. Und damit wären wir beim Thema: Auf „Monologue“ finden sich derartige innere Kämpfe, in melancholischer, aber dennoch rockender Musik zum Ausdruck gebracht, die jedoch bei weitem nicht nur ein Selbstgespräch der Band ist, bindet sie doch auch den Hörer mit ein, indem sie die unterschiedlichsten Emotionen in ihm weckt. Denn die 9 Songs auf dem Silberling verstehen es, nicht zuletzt dank des eigenständigen und ausdrucksstarken Gesangs von Frontfrau Nadine Mannchen, die lauschende Seele in ein Netz aus sanfter Melancholie einzuweben ohne jedoch den Kontakt zur Realität in Form von härteren, stellenweise etwas an Hardcore erinnernden, Klängen jemals gänzlich zu verlieren. Ohne Frage, die CD rockt, besonders aufgrund von intelligent eingesetzten Vocals eines Gast-Schreihalses namens Boris Hager, dessen Stimme nahezu einwandfrei mit dem weitaus sanfteren, emotionalen Gesang von Sängerin Nadine harmoniert. Aber dennoch schwebt dieses Album auch gleichzeitig in einer zarten Atmosphäre, wohl mit jener zwischen Schlafen und Wachen durchaus zu vergleichen, die sich auf die beinah träumerischen und nicht, wie häufig bei derartiger Musik zu finden ist, instrumental überlasteten Kompositionen zurückführen lässt. Als Fazit bleibt am Ende: Wer intelligente und eigenständige Gitarren-Musik abseits von gängigen Formen zu schätzen weiß, dem sei dieses Album wärmstens ans Herz gelegt!
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