Rhudra - From Dust And Hate

Diesmal Lokalpatriotismus, denn RHUDRA kommen aus Berlin. Diese Formation wurde 1999 als eine Death Metal Band gegründet, doch sie blieben diesem Stil nicht treu und das, was sie uns mit „From Dust And Hate“ präsentieren, kann man in die Gothic Metal Schublade stecken. Charakteristisch für diese Gruppe ist ihre Sängerin, die an Genrehighlights zwar nicht heranreicht, es aber schafft, mit ihrer klaren und sehr angenehmen Stimme für durchaus positive Aspekte zu sorgen und mit dem originellen und fesselnden Klang ihres Gesangs eine schon fast hypnotische Wirkung zu entfalten. Die Vocals hören sich interessant an, doch schon nach zwei Tracks fehlt mir etwas Variation und Wärme in Sandras Stimme. Der Gesang steht in einem Kontrast zum musikalischen Background, dessen Trademarks breite Keyboardflächen und harte Gitarren sind. Die Keyboardklänge sind stellenweise etwas zu dominant, allerdings tragen sie viel Melodie mit sich und erzeugen eine gar exotische Atmosphäre, während die Gitarre einen metallischen Soundteppich erzeugt. Dem Scheibchen fehltes ehrlich gesagt etwas an Intensität, was teilweise an den Vocals liegt, denen Sandra nicht genug freien Raum zum akrobatischen Spiel lässt und nicht genug Gefühl einhaucht. Auch etwas mehr musikalische Abwechslung täte dieser Veröffentlichung gut. „From Dust And Hate“ emaniert ziemlich viel Kälte, was einen interessanten Eindruck hinterlässt und diese CD von dem meisten Gothic-Kram unterscheidet. Mit Sicherheit ist die Stimmung, die RHUDRA erschaffen gewöhnungsbedürftig, doch in meinen Augen sorgt sie für die Originalität der Formation. Eigenständigkeit ist eine große Stärke der berlinerischen Gruppe und auch ihr Gespür für gute Melodien ist ein Plus dieses Albums. Wenn RHUDRA noch etwas an der Umsetzung der Melodien arbeiten (jene scheint nicht feinfühlig genug zu sein, um das Herz zu zerreißen bzw. für Gänsehautattacken zu sorgen), könnte diese Band als Empfehlung durchgehen. Jetzt muss ich mich damit noch zurückhalten.