Nach „Opus III – Ad Caelestis Res“ aus dem Jahr 1999 veröffentlichen die Norweger nun ihren Nachfolger, der genau in die Fußstapfen des vorherigen Albums tritt. Wer gehofft hatte, dass sie wieder mehr Richtung Viking Black Metal gehen, der hat sich geschnitten, denn eigentlich ist diese Platte noch technischer geworden. Der Opener „Ether Inside“ beginnt dabei mit einer Melodie, die auch gut und gerne von Joachim Bublaths „Abenteuer Forschung“ kommen könnte, nur die anschließenden Blastbeats würden dann nicht mehr so gut passen. Es wird schnell klar, dass der Gesang zu stark in den Vordergrund gemischt wurde. So kommen die Gitarren nämlich viel zu wenig zur Geltung und das ist eigentlich schade, da gerade hier recht gute Arbeit abgelegt wird. Ich muss leider sagen, dass alle Songs irgendwie etwas an mir vorbeirauschen und mich nicht wirklich mitreißen können. Diese sind einfach zu platt und seicht aufgebaut, so dass man die Songs ungeduldig vor- und zurückspult, um ein paar gute Stellen zu finden. Diese sind auch teilweise vorhanden, für ein dauerhaft gutes Level fehlt es aber an der nötigen Umsetzung. Es müsste nur gelingen die guten Ideen und Parts ordentlich miteinander verbinden, denn ich denke schon, dass genug Potential vorhanden ist. Hier wäre z.B. der Song „Agony Defiled“, der trotz der blöden Keyboards in der Mitte doch recht flüssig und ansprechend vorgetragen wird. Hier ist der Gesang mal ganz ordentlich gemischt, wenn auch mit Effekten versehen. Die Gitarren sind gut heavy gespielt und machen die Breaks ganz interessant. Der Track „Abuse“ fällt aber wieder total aus dem Rahmen und macht mit seinen „Techno“-Elementen die ganze Stimmung kaputt. Wer zum Teufel hat den Black Metallern gesagt, dass sie unseren Metal mit Techno/Industrial verbinden sollen? Wird das der nächste große Trend? Selbst große Bands wie z.B. Satyricon schrecken davor nicht zurück. Was ist los mit der einstigen schwarzen Eminenz? Black Metal aus Norwegen ist also schon lange kein Garant mehr für gute Musik, obwohl Forlorn sicherlich ein ausbaufähiges Material vorweisen können. Wenngleich mir die immer wieder auftauchenden Techno-Parts gar nicht gefallen.
Also ich finde die CD gut. Die im Review erwähnten Industrialanleihen sind meiner Meinung nach nicht so schlimm. Die Produktion (etwas intransparent) ist allerdings nicht der Weisheit letzter Schluß, aber das war schon immer ein Problem von Forlorn. originell kann man die Mucke auch nicht bezeichnen, wenn schon Experimente mit Elektronik/Industrial, dann bitte etwas extremer. Jeweils ein Punkt Abzug bringen die Platte auf 8 Punkte runter. Was ich gut finde, ist die Atmosphäre, die schon düster und oftmals beklemmend wirkt. Ein paar Längen in den Tracks nötigen mir nochmal einen halben Punkt Abzug ab. Da in dem Bewertungssystem hier aber keine halben Punkte vergeben werden, muß ich oben zwangsweise 8 Punkte auswählen. Ach ja: an alle Vikingmetal-Fans: HÄNDE WEG von der Platte!!!
Objektiv, rein musikalisch betrachtet, ist die Platte weder schlecht produziert noch weisen die Instrumentalisten größere Schwächen auf, doch vom atmosphärischen her ist dies hier mein größter Fehlkauf seit Jahren. Ich mochte Forlorn während der Viking Phase, und ich habe NICHTS !! gegen Weiterentwicklung, im Gegenteil, Vintersorg haben das genial gemeistert. Forlorn hingegen wirken wie eine Dimmu Borgir Kopie, sie bieten hier 9 wirklich stinklangweilige Songs dar, die nichts von der früheren Individualität aufweisen, sondern am Hörer vorbeirauschen, und die wenigen elektronischen Elemente reißen dabei auch nichts mehr heraus. Hätte man diese besser und ausdrucksstärker eingesetzt, wäre zumindest Arcturus Niveau erreicht gewesen, dann hätte diese Platte noch 7 Punkte von mir bekommen. So allerdings ist dies ein sinnloses Produkt, und ich wage zu behaupten, dass es keineswegs aus Liebe zur Kunst, sondern vielmehr aus Gewinnsucht erschaffen wurde. Da vom technischen aus dennoch gelungen, 5 Gnadenpunkte.
Grösstenteils ganz netter Durchschnitt, der unter der enorm flachen Produktion zu leiden hat, vor allem das Schlagzeug ist ein Witz. Ansonsten wissen gerade Songs wie "Abuse" zu überzeugen, weil sie aus dem Einheitsbrei rausragen und wenigstens etwas erinnerungswürdig sind, ohne gleich Ohrwürmer zu sein.
Wahrlich kein Reißer! Dabei ist die getragene Mucke gar nicht so übel. Die „Produktion“ ist echt unter aller Kanone. Gesang & Keyboards sind zu laut, die Gitarren zu leise, zu verwaschen usw. Manchmal kommt es mir so vor als ob jeder Track einzeln „abgemischt“ wurde. Allgemein klingt alles sehr durchwachsen. Am Anfang wirkt alles sehr episch & gegen Ende hin eher futuristisch/Industrial-lastig.
Für die Musik 7 Punkte. Einen Punkt Abzug für die „Produktion“.