IXION machen laut eigener Aussage „Atmospheric Doom“ und meinetwegen kann das auch so abgenickt werden. Es bleiben jedoch die Fragen, was das eigentlich ist und ob man das überhaupt hören möchte. Zum ersten Punkt: die Musik der Franzosen wird vornehmlich von sphärischen Keyboard-Parts durch den Äther getragen, die stellenweise an den Synthwave-Landsmann von COLLEGE erinnern. Diese Klänge dienen als musikalische Grundlage, auf die ein paar Doom Metal-Riffs gepackt wurden, welche aber aufgrund des seichten Untergrunds ziemlich zahnlos wirken.
Atmospheric Doom?
Dass ab und zu langgezogen gegrowlt wird, schiebt IXION zwar in die Nähe von Bands wie DRACONIAN oder SWALLOW THE SUN. Die produzieren aber eher fiese Schläge aufs Gemüt, wohingegen IXION zu träumen einladen und in luftige Höhen entführen. Wenn dann Stellen kommen, in denen die Gitarre mal ausnahmsweise die Führung übernimmt, erinnern die Franzosen an eine sehr poppige Version von WHILE HEAVEN WEPT, was aber wirklich nur vereinzelt vorkommt. Vermutlich heißt das Vorbild mit der Gitarre in der Hand aber eher STEVEN WILSON, zumindest hinsichtlich dessen ruhigen und geerdeten Songs.
Bei all diesen Vergleichen und Versuchen, sich textlich der Musik von IXION zu nähern, bleibt es dennoch nur im Ungefähren. Denn das große Problem dieser Platte ist, dass sie in sich zwar schlüssig ist, die einzelnen Songs aber sehr austauschbar klingen. So bleibt sie farbarm, ein bisschen belanglos und letztlich auch zu unaufdringlich. Würden alle in diesem Jahr erschienenen Alben gemeinsam eine Party feiern, würde „Return“ vermutlich schüchtern in einer Ecke stehen oder aber eine bunte Wand mit weißer Farbe übermalen. Das Album klingt in seinen schwächsten Momenten nämlich steril und verklemmt, in guten Augenblicken verträumt und hypnotisch.
IXION machen Musik für kalte Wintertage…
Ginge es bei der Bewertung darum, unaufgeregte und zurückhaltende Hintergrundmusik für die Steuererklärung an einem kalten und klaren Wintertag auszuzeichnen, dann würden IXION locker mit der vollen Punktzahl nach Hause marschieren. Freunde gehobener Ambient-Musik können also zugreifen, alle anderen werden vermutlich nur bedingt glücklich mit dem Album.
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