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Annihilator - For The Demented

Review

Galerie mit 32 Bildern: Annihilator - Brotherhood Of The Snake Europatour 2017

Technisch versiert, präzise und auf den Punkt – so kennt man ANNIHILATOR. Auch auf „For The Demented“ hat Jeff Waters die Zügel fest im Griff und weiß genau, wo er musikalisch hin will. Wie schon den 2015er Output „Suicide Society„, hat er die neue Platte komplett alleine eingeprügelt. Bei Songwriting und Produktion unterstütze ihn allerdings Rich Hinks, der bei Konzerten der Band bereits als Bassist zum Einsatz kam.

„Twisted Lobotomy“ und „One To Kill“, die beide vorab veröffentlicht wurden, ließen bereits eine Rückkehr zum Thrash-Sound früherer Tage erhoffen, nachdem ANNIHILATOR sich zuletzt viel beim Modern Metal geborgt hatten. Insbesondere ersterer knüppelt so gnadenlos nach vorne, wie es Jeff Waters schon lange nicht mehr gemacht hat. Griffige Hooks hat der sympathische Kanadier dabei aber nicht vergessen. Der Titelsong zeigt außerdem, dass er auch groovebetonte Songs immer noch locker flockig aus dem Ärmel schütteln kann. Mit „The Demon You Know“ gibt es auch noch einen weiteren Midtempo-Smasher, bei dem treibenden Drums und ein eingängiges Riff zu augenblicklichem Kopfnicken führen. Für kurze Irritation sorgt das Synthie-Intro von „Alterint The Altar“. Doch nach wenigen Sekunden regiert wieder der Thrash. Trotz aller Rückbesinnung auf alte Tugenden, gibt es mit dem modernen Rocker „The Way“ aber auch einen Song, der stilistisch komplett rausfällt. Macht aber nix, zeigen ANNIHILATOR damit doch nur eine Vielseitigkeit, die vielen Kollegen abgeht.

ANNIHILATOR bleiben konkurrenzlos gut

Seit dem Weggang von Dave Padden singt Waters bekanntlich wieder selbst, wie er es schon zu „King Of The Kill“-Zeiten getan hat. Auf „Suicide Society“ war das ganz solide, auf „For The Demented“ hingegen ist ein anderer Sänger für ANNIHILATOR kaum noch vorstellbar. Waters hat enorm an seinem Gesang gearbeitet. Der beste Beweis dafür ist die Gänsehaut-Ballade „Pieces Of You“. Ein atmosphärisch so dichter Song war lange auf keiner ANNIHILATOR-Platte mehr zu finden. Und dass das so gut funktioniert, ist eben vor allem Waters vielseitigen Vocals zu verdanken. Seine größte Stärke bleibt trotzdem das Gitarrenspiel. Da werden auf „For The Demented“ wiedermal alle Register gezogen. Neben anspruchsvollem Gefrickel, ist es besonders Waters Melodieverständnis, das seine Soli aus dem Thrash-Einheitsbrei abhebt.

Genau wie die Vocals, hat sich auch die Produktion gegenüber dem Vorgänger deutlich gesteigert. Gerade das Schlagzeug, obwohl es wohl ebenso programmiert ist, klingt weitaus druckvoller und natürlicher, als es noch auf „Suicide Society“ der Fall war. Gleichzeitig sind die Gitarren knackiger in Szene gesetzt, wodurch vor allem das scharfe Riffing profitiert.

Doch jetzt genug der Lobhudelei! Geht stattdessen lieber zum Plattenladen eures Vertrauens und legt euch „For The Demented“ zu. Jeff Waters liefert hier nicht nur das Beste ANNIHILATOR-Album seit Ewigkeiten ab, sondern auch das Thrash-Highlight des Jahres!

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07.11.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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29 Kommentare zu Annihilator - For The Demented

  1. metalfreak sagt:

    Die ersten 4 Alben von Annihilator haben mir wirklich sehr gut gefallen aber was Jeff Waters seitdem mit staendig veraenderten Line up rausgebracht hat, ist mir etwas vom raetsehaftesten der Metal Geschichte.Auch das neue Album kommt nicht ueber Standart Trash hinaus auch wenn sein Gitarrenspiel immer total einzigartig klingt. Kreator oder Sodom machen Trash in ihrem Stil , in ihrer Tradition , bei Annihilator kann davon gar keine Rede sein . Unerklaerlich das es immer wieder Leute gibt die sowas kaufen.

    6/10
  2. Doktor von Pain sagt:

    Trash macht keiner von denen. Na ja, vielleicht schon, wenn das jeweilige Album mal echt grottig ist. Ansonsten heißt das seit jeher Thrash.

  3. SaGi sagt:

    Es ist wirklich faszinierend, dass sich das in 35 Jahren immer noch nicht bei allen rumgesprochen hat. 😀

    1. Sane sagt:

      Mir hat letztens jemand gesagt er dachte es heisst black metal weil das von schwarzen gemacht wird.
      Trash meddl ist also nicht die Grenze der Uninformation.
      😉

      1. Doktor von Pain sagt:

        Na ja, mir hat mal ein Schwarzer, der während eines Festivalauftritts von Immortal neben mir stand, gesagt: „Wenn hier einer Black Metal ist, dann bin ich das.“

      2. Miro sagt:

        „Du bist ein Rassist, Harald“

      3. Doktor von Pain sagt:

        Wer ist Harald und warum ist er ein Rassist?

      4. Miro sagt:

        In China Essen Sie Hunde 😉

      5. Doktor von Pain sagt:

        Ah, jetzt, wo du es sagst: stimmt. Den habe ich mehrmals gesehen, aber das letzte Mal ist schon einige Jahre her.

      6. Miro sagt:

        Dann wird’s mal wieder Zeit 😉

  4. Sane sagt:

    Gute Idee, wird heut abend konsumiert.
    PS: wenn hier doch irgendjemand trash metal spielt dann sind das Municipal Waste! 🙂

  5. cL0NcK sagt:

    Stimme dem Review vollumfassend zu. Die Vocals passen diesmal deutlich besser zum Songmaterial. Bei Suicide Society hat man einfach noch zu sehr gehört wie sehr die Songs eigentlich auf Dave Paddens Stimme ausgelegt waren.

    9/10
  6. Helltoy sagt:

    Das soll Thrash sein? Ich mag kein Thrash Metal, aber diese Musik ist wirklich geil! Für mich läuft das eher unter Death Metal. ich glaube ich muss noch Mal in die Schule, damit ich lerne Death und Thrash Metal unterscheiden zu können. Für mich hat Thrash Metal auch immer einige Punk Nuancen inhaliert, genau deswegen mag ich es auch nicht. Und das ich damit recht habe, zeigt z.B. dieses avi: https://www.youtube.com/watch?v=UbKFkiH4BhI
    Also für mich ist dieses Annihilator Album astreiner Death Metal!!

    8/10
    1. DieBlindeGardine sagt:

      Mich würde jetzt mal interessieren, welche Bands du so als Death Metal kategorisierst. Das hier ist nämlich definitiv keiner, die Vocals schließen das schon aus. Aber hey, wenn du dich mit der Bezeichnung Death Metal besser fühlst ist das natürlich ok, hauptsache dir gefällt am Ende die Mucke. Vielleicht magst du aber auch die eine Sorte Thrash und die andere eben nicht. Geht mir ganz ähnlich, grade den Thrash Metal mit deutlichen Punk-Anleihen mag ich auch nicht so sehr.

      1. Helltoy sagt:

        Wo liegt denn der Unterschied in den Vocals bspw. zwischen Annihilator und Beneath, die auch hier bei metal. de unter Death Metal kategorisiert werden? https://www.youtube.com/watch?v=GXc9kxvsE7s
        Wiki meint: „Oftmals wird Thrash Metal als Verschmelzung der Energie und Geschwindigkeit des Hardcore Punk mit den Techniken der New Wave of British Heavy Metal bezeichnet“. Demnach dürfte mir eigentlich überhaupt kein Thrash Metal gefallen, denn das geht Mal gar nicht an mich ran.

      2. Bluttaufe sagt:

        Metal lernt man doch nicht via Tante Wiki. Es gibt zwischen Death und Thrash Metal schon gravierende Unterschiede und selbst von Band zu Bands sind die Unterschiede gravierend. Da hilft es nur den individuellen Geschmack entscheiden zu lassen. Heutzutage kann man ja von fast jeder halbwegs bekannten Band einiges auf Youtube anchecken.
        Bei metal.de dienen die Tags eher zur groben Orientierung. Wobei sich die Redakteure mittlerweile schon sehr bemühen die jeweiligen Alben richtig zu kategorisieren.

    2. DieBlindeGardine sagt:

      @Helltoy:
      Bist du sicher, dass du die neue Annihilator gehört hast? Der Song von Beneath, den du da grad gepostet hast, klingt zwar nach Death Metal, aber nicht im geringsten wie Annihilator. Ich meine allein der Unterschied allein beim Gesang sollte einem da doch sofort klar sein, der Typ bei Beneath growlt und Jeff Waters…singt halt. Vom musikalischen Fundament ganz zu schweigen. Ich verstehe nicht ganz worauf du mit diesem Link jetzt hinaus wolltest.

      Ich wollte dich aber auch gar nicht angreifen oder deinen Musikgeschmack in Frage stellen, wie gesagt, Hauptsache die Mucke gefällt dir.

    3. ronnie sagt:

      Annihilator (Jeff Waters) macht seit Alice in Hell (1988) Trash-Speedmetal. Mal gemäßigter, auch mal etwas heftiger. Mit Death Metal hat diese Musik NICHTS gemeinsam. Ich habe alle 16 Alben (King of the Kill ist bis heute unerreichbar).For the Demented ist ein sehr gutes Album, was 2-3 Durchläufe braucht, bevor es richtig „zündet“. Zu meckern gibt´s hier nicht viel. Ich habe den Kauf keinesfalls bereut.

      9/10
      1. Miro sagt:

        Du meinst „Thrash“. Mit Müll/Trash hat das nix zu tun… bei manchen Bands natürlich schon, aber das ist eine andere Story 😉

    4. Deaththrash sagt:

      @ Helltoy
      Da ich immer noch sage, dass ich Annihilator seit der ersten Stunde als meine Lieblingsband betitele, kann man mich getrost als Annihilator-Fanboy bezeichnen, aber Annihilator waren für mich nie eine reine Thrash-Band. Jeff hat meinen Horizont in vielen Subgerne-Bereichen erweitert, aber zum Deathmetal haben sie mich nicht geführt. Das haben andere Bands wie Carnal Forge, Melodic Death-Bands wie Dark Tranquillity oder Vader ab den 2000ern geschafft. Death Metal ist für mich immer noch sowas wie Bolt Thrower. Deswegen glaube ich, dass du die Leute nur trollen möchtest, wenn du Annihilator als Death Metal bezeichnest…aber hat ja geklappt 😉

      @ metalfreak
      Mir ist dagegen unerklärlich wie man die ersten 4 Alben sehr gut finden kann, aber dann z.B. mit der „Refresh The Demon“, „Criteria For A Black Widow“ oder der Joe Comeau-Zeit nichts anfangen kann. Abgesehen davon (siehe oben) machen Annihilator Musik die nicht einfach nur reiner Thrash sind.
      Achso, und *obligatorisches Klugscheißen an* „to thrash = verdreschen, verprügeln“ finde ist schon passend für das Subgerne „trash = Müll, Schund“ dagegen so garnicht *obligatorisches Klugscheißen aus* 😉

  7. y34rz3r0 sagt:

    „Thrash Highlight des Jahres“ – nicht wirklich. Da fallen mir andere Alben aus dem Jahr 2017 ein, die diesen Titel eher verdient haben.

    1. Miro sagt:

      Shrapnel zB sind heiße Anwärter darauf 🙂

      1. zerum sagt:

        Oder Trail Of Blood…

        7/10
  8. Gargamel sagt:

    Thrash Album des Jahres? Ganz klar „Conformicide“ von Havok!

    8/10
  9. Marcel sagt:

    Schön heavy lastige Thrash Perle, die mit jedem Durchlauf besser wird! Macht Spaß.

    9/10
  10. Deaththrash sagt:

    Stimme mit der Review überein. Endlich mal wieder ein Top-Annihilator-Album. Kann garnicht genau sagen wieviele Durchläufe die „For The Demented“ bei mir schon hatte, aber geschätzt schon zig mal mehr als alle Dave Padden-Alben zusammen. Das war wirklich keine gute Zeit, auch wenn auch dort ein paar geile Songs dabei waren. Dieses Album ist mal wieder richtig richtig gut!

    9/10
  11. MetalGerhardt sagt:

    Mit „For the Demented“ war Waters wieder auf dem richtigen Weg.
    Das Album strotzt zwar nicht unbedingt vor Highlights (meine persönlichen sind der Titelsong, „Pieces of you“ und „Phantom Asylum“), aber die Scheibe läuft flüssig durch und besitzt keine Aussetzer. Waters selbst liefert eine deutlich brachialere Gesangsleistung ab, als noch auf dem Vorgänger, weshalb der Thrash-Metal wieder mehr durchkommt. Das beweist gleich mal der schön rabiate Einstieg. Danach darf es aber dennoch oftmals melodisch werden und die Abwechslung wirkt hier gut ausgeglichen.
    Sicher kein Meisterwerk, aber solide Musik, die sich Fans durchaus bestens anhören können!

    7/10
  12. Lysolium 68 sagt:

    @ MetalGerhardt

    Du ziehst deinen Discography Stiefel ja echt beinhart durch..😂 Welche kommt denn als nächstes?

  13. MetalGerhardt sagt:

    @ Lysolium 68: Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber ich liebäugele mit Accept und Megadeth. Was auch immer es wird, du wirst es sicher lesen 😉