Cannibal Corpse
Blut vor dem Tod
Interview
(Interview: David Drenic)
Im Vorfeld zum Release von „Red Before Black„, der neuen Scheibe von CANNIBAL CORPSE, hatten wir die Möglichkeit mit Schlagzeuger Paul Mazurkiewicz zu sprechen. Der zeigte eine gesunde Portion Selbstbewusstsein, wenn es um das aktuelle Material seiner Band geht.
Hi Paul! Wie geht es dir?
Paul: Sehr gut.
Ihr werdet bald euer 14. Album veröffentlichen. Man könnte behaupten, dass es ein klassisches CANNIBAL CORPSE Album geworden ist, oder?
Paul: Absolut, wir glauben es ist unser bestes Werk bislang und wir freuen uns, dass es bald veröffentlicht wird und die Fans es zu hören bekommen. Es ist quasi eine Kulmination von allem, was CANNIBAL CORPSE ausmacht, von den Anfängen bis jetzt. Wir haben sehr hart daran gearbeitet und das zeigt sich auch, denn auf dem Album sind einige wirklich coole Songs drauf.
Da stimme ich zu, es ist großartig. Aber wofür steht „Red Before Black“ überhaupt?
Paul: Es ist im Grunde ziemlich simpel. Es bedeutet einfach, dass man Blut sieht vor dem Tod. Der Titel ist mir mitten in der Nacht eingefallen, also habe ich ihn dann sofort notiert, da er eine ziemliche Wirkung auf mich hatte. Der Titel ist simpel, cool und auch in gewisser Weise anders.
Ich habe gelesen, dass du viele der Lyrics für CANNIBAL CORPSE schreibst. Wie ist es dazu gekommen?
Paul: Als wir mit CANNIBAL CORPSE anfingen und unser erstes Album „Eaten Back To Life“ schrieben, war das eine Kollaboration aus allen Bandmitgliedern. Wobei der Original-Sänger einen relativ großen Anteil dazu beigetragen hat. Bei den nächsten Alben („Butchered At Birth“, „Tomb Of The Mutilated, „The Bleeding“ – Amn. d. Verf.) war unser Sänger dann der einzige Texter. Als dann der Sängerwechsel kam, mussten wir quasi von vorne anfangen, da wir unseren alten Sänger inmitten der Albumproduktion rausgeworfen haben und wir keine von seinen Texten benutzen wollten. Daher mussten die vier verbleibenden Mitglieder die Aufgabe übernehmen. Wir dachten, so geht es dann schneller, als wenn das eine Einzelperson erledigt, da wir gerade „Vile“ produzierten und nicht noch mehr Zeit verschwenden wollten. Als dann George in die Band kam, dachten wir, dass er die Texte schreiben wird. Doch wir mussten feststellen, dass er kein Texter war und seitdem schreiben wir vier anderen die Lyrics. Für unser neues Album beispielsweise habe ich nicht nur für meine Songs geschrieben, sondern die Hälfte der Lyrics auf dem gesamten Album ist von mir. Es macht uns aber auch großen Spaß und man ist dabei auch noch sehr kreativ.
Woher kommt die Inspiration für die Texte?
Paul: Heutzutage setzen wir uns zusammen und überlegen uns per Brainstorming die Songtitel. Aus den Songtiteln entwickeln wir dann meistens die Lyrics. Ich muss mich nicht hinsetzen und einen Film schauen, um inspiriert zu werden. Ich denk mir eine passende Geschichte aus oder etwas anderes, über das ich schreiben möchte. Ich werde inspiriert durch unsere Musik und durch unsere Songtitel.
CANNIBAL CORPSE haben ihren eigenen, unverwechselbaren Stil. Dennoch habt ihr euch im Laufe der Jahre nicht wirklich verändert oder weiterentwickelt. Wolltet ihr das nie oder habt ihr nie das Verlangen gespürt?
Paul: Wir hatten nie das Verlangen danach. Das sind wir nicht. Als wir anfingen, wollten wir eine brutale, verrückte, extreme Heavy-Metal Band sein. Das war unsere Leidenschaft und im Endeffekt ist diese Art der Musik der Grund, warum wir dort hingekommen sind wo wir jetzt sind. Wir wollten immer eine Band in Fannähe sein, denn in unserer Jugend gab es einige Beispiele, wo das Gegenteil geschehen ist. Wir wollten nie unsere Fans im Stich lassen, denn sie mögen genau das, was du gerade machst und deshalb wollten wir uns und den Fans treu bleiben. Es gab hier und da kleine Nuancen, aber im Grunde bleibt CANNIBAL CORPSE das, was es ist. Man kann sich alle Alben anhören und man wird immer wissen, dass es CANNIBAL CORPSE ist.
Würdest du Cannibal Corpse im Falle einer großen Veränderung als Ausverkauf betrachten?
Paul: Wenn wir musikalisch was anderes machen wollten, würden wir es nicht mit CANNIBAL CORPSE machen. Jeder hat natürlich seine musikalischen Vorlieben und hat auch Nebenprojekte. Aber im Endeffekt ist CANNIBAL CORPSE das, was es ist, und zwar brutaler, In-die-Fresse-Death-Metal. Würden wir daran etwas ändern, würde es weder gegenüber den Fans noch dem Namen CANNIBAL CORPSE fair sein.
„A Skeletal Domain“ hat bekanntlich sehr gute Reviews bekommen und wurde auch von den Fans positiv aufgenommen. Wie wird „Red Before Black“ deiner Einschätzung nach aufgenommen werden?
Paul: Wir hoffen, dass sie es auch mögen werden. Wir machen unser Ding und wir hoffen, dass es gut ankommt. Ich denke, es ist ein klasse Album. Ich habe es gehört und dachte mir: „Die Songs sind wirklich gut“. Ich habe bislang nur positive Rückmeldungen bekommen, sowohl von den Fans, die nur „Code of the Slashers“ gehört haben, als auch von der Presse, die das gesamte Album kennt. Viele sagen, dass wir uns durch das Album auf ein neues Level gehoben haben und letztendlich hoffe ich, dass die Fans das Album mögen werden, gerade auch weil wir es mögen.
Nach der Veröffentlichung folgt eine ausgedehnte Tour, was können die Fans erwarten?
Paul: Sie können erwarten uns live zu sehen. Es kommt nichts großartig Neues oder Spezielles. Wir ziehen keine große Show auf, das haben wir nie getan. Wir gehen da raus, spielen unsere Songs, sie können erwarten, dass wir vieles vom neuen Album spielen werden und dazu auch einen großen Katalog an alten Songs haben. Generell werden die Fans Brutal Death Metal auf der Bühne sehen.
Okay wunderbar, vielen Dank für das Interview!
Paul: Kein Problem.
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