Paradise Lost
Deutschland-Auftakt zur Medusa-Tour 2017
Konzertbericht
Herford, Ostwestfalen, im Frühherbst. Deutschland-Auftakt der heißersehnten PARADISE LOST „Medusa-Tour 2017“, in Begleitung von PALLBEARER und SINISTRO. metal.de war natürlich dabei und hat Eindrücke von diesem Auftritt mitgebracht.
Der improvisierte Aushang, der besagt, dass der Einlass sich wegen technischer Schwierigkeiten verzögert, lässt ab kurz nach 18:00 Uhr Schlimmes befürchten – spätestens ab dem Zeitpunkt, als aus den angekündigten dreißig Minuten eine volle Stunde geworden ist und der Uhrzeiger hart Richtung 19:00 Uhr läuft. Aber immerhin regnet es nicht (oder zumindest nicht in einem Maße, den ein Norddeutscher als „Regen“ bezeichnen würde), die Pommesbude im Eingangsbereich verkauft Frittiertes und Getränke, die Außentemperatur bewegt sich beharrlich in T-Shirt oder maximal Kapuzenpulli-Regionen – also alles noch absolut im Metaller-Wohlfühlbereich, könnte man sagen. Entsprechend entspannt und gediegen ist die Stimmung am Einlass trotz der eingetretenen Verzögerung: Angesichts des durchschnittlichen Besucheralters, die PARADISE LOST noch weitestgehend aus ihrer Anfangszeit zwischen „Gothic“ und „Draconian Times“ kennen dürften, ist durchaus zu vermuten, dass eine erhebliche Anzahl der Besucher am nächsten Tag ihrem Broterwerb nachgehen müssen und vielleicht auch mit Nachwuchs und Familie in ein verlängertes Wochenende starten wollen – da will man bei einem Metal-Konzert natürlich nicht voll überreißen. Da zwei Drittel des metal.de-Berichterstatter-Teams ebenfalls in diesen erlauchten Kreis fallen, ist diese Feststellung natürlich völlig ohne jede Ironie zu verstehen.
SINISTRO – Opener unter widrigen Bedingungen
Als sich dann um kurz nach 19:00 Uhr schließlich die Tore öffnen und der Pulk schwarzgekleideter Gestalten entspannt das X betritt (das fesche Pink der neuen PARADISE LOST-Scheibe „Medusa“ macht sich zu diesem Zeitpunkt in der T-Shirtauswahl der Gäste noch nicht so bemerkbar, es dominieren eindeutig Albumcover von „Shades Of God“ und „Gothic“) klingen bereits die ersten Klänge von SINISTRO in den Eingangsbereich hinein. Konzertbeginn war halt für 19:00 Uhr angesetzt – und das wird auch knallhart durchgezogen. Das ist natürlich eine denkbar schlechte Ausgangslage für die Portugiesen, denn die hereinströmenden Konzertgäste steuern zielgerichtet entweder den Merchandise-Stand an, nach einer Stunde Wartezeit vor dem Eingang die sanitären Anlagen oder eine der vielen Theken im X, um sich mit Getränkenachschub zu versorgen.
Galerie mit 6 Bildern: Sinistro - Live in Herford - "Medusa"-Tour 2017
Leider gehen SINISTRO im Hintergrund der sich sammelnden Menge damit ein wenig unter, so recht wird die Band trotz engagiertem Auftritt nicht wahrgenommen. Vielleicht auch, weil der etwas abgedrehte Post Metal der Band ein etwas ruhigeres Umfeld benötigt. Nach dreißig Minuten ist dann auch schon wieder Schluss und SINISTRO verschwinden von der Bühne.
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