Eagleheart - Reverse

Review

Rund sechs Jahre sind seit dem letzten EAGLEHEART-Album „Dreamtherapy“ vergangen. Wie der rezensierende Kollege damals schon klarstellen konnte, herrscht an der Genrezugehörigkeit der Band kein Zweifel. Dementsprechend fällt auch das neue Album „Reverse“ ohne große Überraschungen aus. Wie zuvor saß bei der Produktion auch diesmal Roland Grapow (u.a. Ex-Helloween) an den Reglern, dessen Erfahrung sich natürlich auch positiv in der Qualität des Albums niedergeschlagen hat. Eine auffällige Neuerung gibt es allerdings, denn dieses Mal sind ganze drei Sänger vertreten.

EAGLEHEART wandern vom Traum in die Realität

Nach einem filmtauglichen Instrumental-Intro geht es gleich mit einem der Highlights auf dem Album los. „Awakening“ ist natürlich ein bezeichnender Name für einen Opening Track, vor allem, nach einem Album mit dem Titel „Dreamtherapy“. Tatsächlich steckt eine gewollte Symbolik dahinter, denn EAGLEHEART nennen „Reverse“ einen Weckruf in die Realität. Die Umkehrung, die in diesem Albumtitel steckt, bezieht sich auf einen Wandel, der in der wirklichen Welt vonstattengehen soll. Musikalisch erinnert der erste Song direkt an KAMELOT, die EAGLEHEART auch als einen ihrer Einflüsse angeben. Positiv fällt vor allem die fast vollständige Abwesenheit von Kitsch auf.

Überhaupt zeigt sich „Reverse“ durchgängig abwechslungsreich und unterhaltsam. Die zahlreichen Keyboard-Passagen wirken mitunter vielleicht ein wenig zu verspielt, aber in keiner Weise in einem für das Genre unüblichen Umfang. EAGLEHEART zeichnen sich hier vor allem durch ihre treffsicheren Melodien und die handwerkliche Umsetzung aus. Man hört eigentlich auf den ganzen Album nichts, was wirklich daneben gegangen ist. In diesem Zusammenhang ist eben auch nochmal die zu Anfang angesprochene Produktion zu nennen.

Eine Herausforderung für die Aufmerksamkeitsspanne

Wie aber schon in der Rezension zu „Dreamtherapy“ korrekt angemerkt wurde, bleiben wirkliche Highlights weitestgehend aus. Bei zwölf Stücken und fast einer Stunde Spielzeit geht außerdem irgendwann die Aufmerksamkeit flöten und die Songs plätschern nur noch vor sich hin. Das soll nicht heißen, dass sie zu monoton oder ähnlich wären, sondern dass man sich irgendwann sattgehört hat. Dann ist man plötzlich beim letzten Stück angelangt und merkt, dass von den zwei, drei Songs davor eigentlich nicht wirklich etwas hängen geblieben ist. Auf Dauerrotation wird das Album also nicht gehen, aber Vergnügen bereiten wird es dem Genrefan mit Sicherheit.

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10.09.2017

headbanging herbivore with a camera

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