Homicidal Violence - Hatesongs

Review

Meine Damen und Herren, ich präsentiere die Undergroundplatte des Jahres! Es ist schon eine Meisterleistung, was die erst Anfang 2000 gegründeten HOMICIDAL VIOLENCE hier auf ihrer ersten Full Length-CD abliefern. Im Prinzip stellt eine Mischung aus technischem Ami-Death und schwedisch-melodischem Todesblei, die meist mit Höchstgeschwindigkeit über den Hörer hinweg brettert, ja nichts wirklich Besonderes oder Aufregendes mehr dar. Micha (dr), Gary (g,b) und Barney (v) beweisen jedoch mit ihren komplett in Eigenregie produzierten „Hatesongs“, dass es auch rühmliche Ausnahmen geben kann. Selten habe ich bisher (und hier ist jetzt auch der Bereich der Major-Bands eingeschlossen) eine dermaßen erfrischende und zugleich alles dem Erdboden gleich machende Verschmelzung der beiden Todesmetall-Kontinente vernommen. Los geht es mit dem von Kriegslärm und Operngesang bestimmten Intro „Into War“ (einen besseren Titel hätte man sich als Einstieg in diesen Rundling nicht aussuchen können), das dann sogleich in ein brutales Inferno namens „The Sun Won’t Rise“ mündet, bei dem sich direkt die Marschrichtung von „Hatesongs“ zeigt. Zielsicheres, messerscharfes Riffing trifft auf punktgenaues, höllisch schnelles Drumming. Dieses Zusammenspiel wird untermalt von herrlich abwechslungsreichen Vocals, die zwischen bösem Growling und fast schon schwarzmetallischem Kreischen munter wechseln. Und auch musikalisch versumpft man nicht in stumpfer Eintönigkeit, denn gezielte Breaks und kluge Tempowechsel sorgen immer wieder für Auflockerung. Die technische Leistung des Trios ist mit das Beste, was mir je im Undergroundbereich untergekommen ist. Einzig die Produktion gibt Anlass zu ein wenig Kritik, da sie stellenweise etwas zu höhenlastig ausgefallen ist und die Snare zuweilen recht blechern klingt. Dies nimmt den mit meist hasserfüllten, menschenverachtenden Texten versehenen Stücken („Hatesongs“ eben!) aber keinen Deut ihrer unbändigen Durchschlagskraft. Wer nach allgewaltigen Zerstörern wie „Opposite Reality“, „Deathmachine“ oder „Homicidal Violence“ seine Rübe immer noch zwischen den Schultern trägt, ist selbst schuld. Leute, kauft euch dieses Teil! Optisch macht es nämlich auch einiges her. Mehr kann ich nicht sagen.

13.11.2002

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1 Kommentar zu Homicidal Violence - Hatesongs

  1. Anonymous sagt:

    Jo, is‘ ganz gut, aber die Undergroundplatte des Jahres is‘ es net. Ausserdem hat mir die Version von "Deathmachine" auf der MCD besser gefallen. Aber jeder der "Predator" sampled is schon in Ordnung… 😉

    8/10