Alas - Absolute Purity

Review

„Iiieeehhh, Gothic Metal ! So was fass‘ ich nicht mit der Kohlenzange an !“ Nicht so voreilig, denn mit 08/15 Gothic Metal-Krimskrams hat das Project von Morbid Angel Gitarrist Erik Rutan nicht viel zu tun. Die Betonung liegt hier wirklich zu gleichen Teilen auf „Gothic“ und „Metal“, das ist also keine kleine Mädchen Mucke, der zwecks Alibifunktion ein paar harte Gitarren untergejubelt wurde. Auch hat es Rutan ob seines Könnens nicht nötig, sich des „Beauty and the Beast“-Klischees (will sagen glockenhelles, weibliches Geträller mit männlichen Growl-Gegenparts) zu bedienen, für den Gesang ist allein Martina Astner (Ex-Therion) zuständig. Sie intoniert die 10 großartigen Kompositionen auf perfekte Weise und setzt ihnen somit die Krone auf. Oftmals fühlt man sich beim Anhören des Albums in eine mittelalterliche, gotische Kapelle versetzt, einer sakralen Gesangsdarbietung lauschend. Ein Eindruck, der nicht zu einem geringen Teil auf dem engelhaften Gesang beruht. Den Rest erledigt dann Rutan mit seinem anspruchsvollen Gitarrenspiel und den stellenweise überirdischen Arrangements („Loss of a Life“). Schon komisch, daß da erst ein Death Metaller ankommen muss, um dem darbenden Gothic Metal-Genre den längst überfälligen Tritt in den Allerwertesten zu verpassen. Ein absolut hervorragendes Album also, das nur knapp an der Traumnote vorbeischrammt, in seinem Genre aber mit Sicherheit zum Besten zählt, was es gibt. Wer nun befürchtet, daß Rutan sein Augenmerk ausschließlich auf sein Wunschkind Hate Eternal legt, kann frohlocken, denn in Interviews hat er verlauten lassen, daß er das Projekt Alas auf jeden Fall weiterführt…

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06.11.2002

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3 Kommentare zu Alas - Absolute Purity

  1. .Fenris sagt:

    Ansich okay, hört sich aber alles zu ähnlich an und bietet kein wirkliches Highlight. Durchweg hochklassige Langeweile…

    5/10
  2. Anonymous sagt:

    Rezensent Ano hat den Nagel auf den Kopf getroffen :-). Bands (Erik Rutan besteht darauf, dass ALAS kein Projekt ist!) und Platten wie diese beweisen, dass man noch nicht alle Hoffnung auf das Gute im Gothic Metal fahren lassen sollte. Man stelle sich eine Mischung aus späteren DEATH (gelungene Fusion aus Härte, Progressivität und Melodie) mit jazzigen ATHEIST-Einsprengseln und einem Gesangshybrid aus Anneke und Tarja (allerdings ohne kitschige Gesangsmelodien) vor. Promenadenmischung? In der stagnierenden – von Klischee- und Keyboardbombast-Bands im eisernen Griff gehaltenen – GM-Szene zumindest einzigartig! Das Album lebt von klassisch-orchestralen Arrangements, den für Gothic Metal untypischen progressiv-verschachtelten Songstrukturen, songdienlichen Soli, der technischen Brillanz aller Ausführenden und von einer kristallklaren, für GM-Verhältnisse recht harten (dabei aber nicht glattpolierten) Produktion. Vollblutmusiker/Produzent Erik Rutan selbst bezeichnet "Absolute Purity" im Booklet als sein bislang intensivstes und schwierigstes Werk. Aus technischer Sicht ist diese Platte auch über jeden Zweifel erhaben, einzig am Gesang ließen sich leichte "Schwächen" ausmachen. So klingt Martina Astner/Hornbacher hier und da ein wenig drucklos, trifft nicht alle Töne kontrolliert sauber bzw. singt "abseits" des musikalischen Grundgerüsts (da ich mir aber nicht vorstellen kann, dass dies weder der klassisch ausgebildeten Sängerin noch Profi Erik Rutan aufgefallen ist, müssen diese Disharmonien so gewollt sein, und nach einigen Durchläufen fügen sie sich auch perfekt in die teilweise atonalen Songstrukturen ein). Bliebe nun das Problem der passenden Zielgruppe: Für MORBID-ANGEL-HATE-ETERNAL-only-Prügelknaben dürfte diese Musik zu "melodiös" sein. Dem "normalen" GM-Fan wird das Album aufgrund seiner anfangs unzugänglichen progressiven/schrägen Strukturen zu komplex und/oder zu "eintönig" vorkommen (also das, was man nicht selten z.B. hochtechnischen DM- oder Prog-Bands vorwirft). Der "normale" Prog-Fan dürfte sich vielleicht musikalisch zuhause fühlen, aber mit dem nicht gerade Prog-typischen operesken Sirenengesang seine liebe Not haben. Fazit: Ein Album für aufgeschlossene Musikliebhaber, Musiker und/oder für all jene, die dem heutigen GM-Zirkus nicht mehr allzu viel abgewinnen können und multidimensionale Musik schätzen, die sich erst nach zigmaligem Durchhören erschließt. Jetzt muss Erik Rutan beweisen, dass er diese Qualität und Klasse auf einem Nachfolger aufrechterhalten oder sogar noch steigern kann (die Messlatte liegt hoch!). Was die Bewertung betrifft, schließe ich mich dem Rezensenten an….

    9/10
  3. Georg sagt:

    Meine Erwartungen an ALAS waren, nach diversen überschwenglichen Reviews, ziemlich hoch und wurden nicht erfüllt. Ich finde die Scheibe eher schwach durchschnittlich, die Sängerin hängt ziemlich oft danebenund singt an der Musik vorbei, die Gitarrenarbeit ist nicht wirklich aufregend, die Produktion knallt auch nicht richtig, lediglich die Songs bieten einige gute Ideen, sind aber letztendlich alle sehr änlich und lassen die richtig grossen Gefühle vermissen. Wer wirklich guten Gothic-Metal hören will sollte sich lieber woanders umhören z.B. TRISTANIA LACRIMOSA VIRGIN BLACK DAKRUA WINDS PENUMBRA

    4/10