Eluveitie - Evocation II - Pantheon

Review

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Acht Jahre ist es her, dass ELUVEITIE ihr erstes Akustikalbum „Evocation I – The Arcane Dominion“ veröffentlicht haben. Wie der Titel schon angedeutet hat, konnte man noch auf ein „Evocation II“ hoffen, und der geneigte Fan hat sich in der Zwischenzeit schon ab und zu gefragt, wann es damit denn soweit sein würde. Nun, nach dem Besetzungswechsel vor gut einem Jahr, haben sich ELUVEITIE mit frischem Blut drangesetzt und liefern am 18.08.2017 ab.

ELUVEITIE zitieren sich selbst

Wer beim Hören ein paar Déjà vu-Momente hat, der leidet nicht an Wahnvorstellungen. Ein fester Teil des Konzepts ist, dass Elemente aus früheren ELUVEITIE-Songs auf diesem Album wieder auftauchen. Wie uns Fronter Chrigel Glanzmann im Interview erzählt, sind das auch keine wahllosen Gimmicks, sondern gezielte Verbindungen zwischen Songs, die einen Zusammenhang haben. Es ist ein wenig wie Ostereier suchen. Manche Links sind ganz einfach zu finden, so hört man bereits am Intro „Dvressu“ das „Evocation I“-Intro „Sacrapos“ raus. „Dessumis Luge“ klingt dann in „Catvrix“ wider, und auch in „Epona“ schwingt, ihr könnt es euch vielleicht schon denken, „A Rose For Epona“ mit. Aber Vorsicht, es besteht die Gefahr, in obsessive Zustände zu verfallen. Dann findet man sich umgeben von den alten CDs wieder und versucht krampfhaft, jeden Soundschnipsel zuzuordnen. Ich rufe hiermit offiziell zu einem Nerd-Battle in der Kommentarspalte auf.

Es wird ausgiebig mit Naturgeräuschen wie Wind und Regen gearbeitet, was sich schon im Intro zeigt. Erster richtiger Song ist dann auch schon die bereits veröffentlichte Single „Epona“. Zugegebenermaßen klingt die doch etwas stark wie FAUN, nachdem sie in den Schlager abgewandert sind. Weiter geht es dann aber mit einer Reihe von gewohnt vielschichtigen und detaillierten Stücken bestehend aus ausgedehnten Instrumentalparts, verträumten Vocals und gesprochenen Passagen. Wie schon auf „Evocation I“ hält sich Chrigel dabei zurück und überlässt Fabienne Erni, der neuen Dame am Mikro, den Großteil der Stimmarbeit. Gerade bei den gesprochenen Passagen klingt deren Stimme dann manchmal deutlich wie die ihrer Vorgängerin Anna Murphy (CELLAR DARLING), und man fragt sich, ob das Zufall oder Absicht ist. Die Texte sind dabei wieder komplett auf Gallisch. Erarbeitet wurden sie wie immer unter Einbezug von Linguisten und Historikern.

Nicht ganz so geil wie „Evocation I“

Obwohl sich auf dem Album viele mitreißenden Melodien und starke Stücke befinden – allen voran ist hier „Catvrix“ zu nennen – so verfallen ELUVEITIE doch ein klein wenig in einen Trott. So häufen sich Passagen, die an Riverdance erinnern, oder an die Tanzszene unter Deck in Titanic. Insgesamt war „Evocation I“ außerdem einen Zacken geiler als der Nachfolger. Bei mir hätte es dafür damals wie heute 9 Punkte gegeben, deshalb gehen jetzt 8 an den zweiten Teil. Auf Teil 1 finden sich einfach mitreißendere Melodien und Atmosphären, Teil 2 wirkt dagegen recht durchgeplant und etwas repetitiv, vor allem gegen Ende. Schmerzlich vermisst man außerdem die Drehleier, die zwar vorhanden, aber sehr in den Hintergrund gerückt ist. Gut ist „Evocation II“ aber trotzdem und kann deshalb bedenkenlos weiterempfohlen werden.

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11.08.2017

headbanging herbivore with a camera

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