DOOL
Summer Of The She Goat in Osnabrück
Konzertbericht
Eigentlich gehört der Sommer ja den Festivals. Doch auch in dieser Jahreszeit touren diverse Kapellen durch die Clubs der Republik, von denen man sich intensive, intime Konzerte verspricht. Eine dieser Kapellen ist die niederländische Supergroup DOOL. Diese besteht neben der charismatischen Frontfrau Ryanne van Dorst (ELLE BANDITA) auch aus der ehemaligen THE DEVIL’S BLOOD-Rhythmusfraktion. Zusammen veröffentlichten sie im Februar das hochgelobte Debüt „Here Now, There Then“, mit dem sie während der Festivalsaison nun durch die Clubs touren. Das Quintett scheint sehr lichtscheu zu sein, da man nur auf drei Festivals spielt, von denen eins auch noch in einer Höhle stattfindet. Man soll es ihnen aber nicht verdenken, da wohl bei den Wenigsten Sommergefühle ausgelöst werden, wenn sie psychedelisch angehauchten Gothic Rock hören.
Auf den Plakaten rund um das Konzert wurde keine Vorband erwähnt. Nicht etwa, weil man sie versteckte (wie es leider häufig vorkommt), sondern weil es tatsächlich keine gab. Und da DOOL auch kein besonders großes Repertoire besitzen, war schnell klar, dass dies ein sehr kurzer Abend werden würde. Gespielt haben sie ihr ganzes Album und zwei Cover: ‚The Well’s Run Dry‘ von ROGER WATERS und ‚Love Like Blood‘ von KILLING JOKE, die sich das Quintett auf wunderbare Art zu eigen machte. Genau wie das Publikum, das schon beim Opener ‚Vantablack‘ fest in den Händen der Niederländer war. Keiner der rund 80 Anwesenden stand da, ohne mit dem Kopf zu nicken oder wenigstens mit zu wippen.
DOOL reißen mit.
Mit dem glasklaren Sound konnten die düsteren Kompositionen ihre volle Schwere entfalten. Unterstrichen wurde dies von dem Stageacting, bei dem sich die Band auf dosiertes Headbanging beschränkte. An dieser Stelle stach Ryanne van Dorst heraus, die an diesem Abend mit ihrer intensiven Performance überzeugte. Sie wirkte völlig losgelöst von der Realität und ging in der Musik auf. Dabei hat sie den Spagat zwischen den leisen, gefühlvollen Passagen und denen, die eine höhere Dynamik aufweisen, souverän gemeistert.
Aber auch die anderen Musiker konnten mit ihrer Erfahrung punkten. Ohnehin ließ das Quintett lieber ihre Musik für sich sprechen, wie man an den zurückhaltenden und spärlichen Ansagen bemerken konnte. Nach gut einer Stunde war das Konzert auch schon wieder vorbei. Das ist womöglich der einzige Wermutstropfen an diesem Abend, denn sonst begeisterten DOOL mit ihrem mitreißenden Auftritt und haben unter Beweis gestellt, dass sie momentan einer der sehenswertesten Newcomer sind.
Setlist:
01. Vantablack
02. Golden Serpents
03. Darkest Hour
04. The Wells’s Run Dry
05. Words On Paper
06. She Goat
07. Love Like Blood
08. Death Of Love
09. Oweynagat
10. The Alpha
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