Nachdem die Mathcore/Metalcore-Band THE CHARIOT zu Grabe getragen wurde, gründete deren Sänger Josh Scogin zusammen mit Schlagzeuger Michael McCellan die Zwei-Mann-Band ’68. 2014 wurde das Debütalbum „In Humor And Sadness“ veröffentlicht. Nun folgt mit „Two Parts Viper“ das zweite Album. Musikalisch kredenzt uns das Power-Duo eine heftige, chaotische Mischung aus Punk, Garage Rock, Noise und Metalcore.
Das ’68 Album „Two Parts Viper“ ist ein wilder, dreckiger, lauter und energiegeladener Angriff auf die Ohren. Den Anfang macht das dynamische, kompakte „Eventually We All Win“. Räudig mit mächtigen Gitarren, treibenden Rhythmen, Geschrei und fiesen Squeals. Es bleibt wild mit „Wheter Terrified Or Unafraid“, das Einflüsse von DEATH FROM ABOVE 1979 in sich trägt als auch coolen Südstaaten-Groove, Schlagzeug und Gitarre wieder sehr wuchtig. „Without Any Words (Only Crying And Laughter)“ überrascht als Halbballade mit cleanen Gitarren, reduziertem Schlagzeuspiel, Hammond-Orgel und melodischem Gesang. Die Stimmung ist düster und morbide. Kontrast. Das groovig rockige „This Life Is Old, New, Borrowed And Blue“ pendelt zwischen lauter Boshaftigkeit und einfühlsamer Eingängigkeit. Erinnert dezent an LED ZEPPELIN, ohne natürlich deren Klasse zu erreichen. Weiter hervorheben möchte ich „No Apologies“ mit seinem starken Refrain, das experimentell schroffe „Life Has Its Design“, welches Desert-Noise-Vibe mit morbider Atmosphäre verbindet, und „What More Can I Say“ mit emotionalem Text, steigerndem Gesang und hymnischem Pop zum Ende.
’68 wollen nicht so recht in eine Schublade passen und überraschen im Verlauf von „Two Parts Viper“ immer wieder. Ebenso überraschend ist der vorhandene Druck, den man aufgrund des fehlenden Bass eigentlich nicht vermuten würde. Irgendwie kaputt, krank und charmant, mit einigen cleveren Melodien. Nicht jeder Song ist gelungen, interessant ist „Two Parts Viper“ aber definitiv.
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