Mit ihrem zweiten Album „Alien World“ rütteln BELOW THE SUN mühelos an der einschlägigen Achse zwischen Ohren, Herz und Magengrube. Zugegeben, mit wuchtigen Doom/Space/Post-Metal-Kompositionen ist die Rezensentin leicht zu überzeugen. Dennoch kommt „Alien World“ nicht von der Stange. Die vier Sibirier gehen sowohl derb und düster als auch beinahe feinsinnig zu Werke, instrumental wie gesanglich. Und das schon allein im Opener.
Was für sich ein packendes Stück Musik ist, gewinnt vor dem inhaltlichen Hintergrund zu „Alien World“ noch an Tiefe: Die Grundlage für das Album liefert der Ozean als Lebensform aus dem Roman „Solaris“ von Stanislaw Lem. BELOW THE SUN transformieren gekonnt alle Attribute gigantischer Wassermassen: erdrückende Weite, Endlosigkeit, Verlorenheit („Dried Shadows“), Monumentalität, aber auch bebende Reflexionen („Mirrors“) und beruhigende Wogen („Dawn For Nobody“).
Hervorzuheben sind die wunderbar fietschigen Gitarren in „Mirrors“, die – alle Genrehürden im Sprung nehmend – wohlig an FALLUJAHs „Dreamless“ erinnern. Stark auch das postige Plätschern in „Dawn For Nobody“. Oder die filigrane Schlagzeugarbeit sowie die gesanglichen Kontraste in „Release“ und „Black Wave“. Und nicht zuletzt eben immer wieder jene satten, schweren Riffs nebst atmosphärischem Gebrüll, die „Alien World“ zu einer dicken Scheibe machen.
Einzig der spacige „Giant Monologue“ ufert etwas aus, da ist der Faden in (dem nochmal sehr ordentlichen) „In Memories“ etwas einfacher zu behalten. Unterm Strich geht aber bester Dank an BELOW THE SUN, für diese knapp einstündige Bereicherung. Kaufempfehlung unbedingt erteilt!
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